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Konsument international - Konsument 11/1999

Neue „Zigarettomaten“

Die deutsche Tabakindustrie plant angeblich einen Vorstoß zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor dem Rauchen. Genauer gesagt soll dieser Gruppe der Zugang zu Zigaretten erschwert werden, indem die modernen Zigarettenautomaten nur noch Bankomatkarten statt Bargeld akzeptieren. 1000 Testgeräte sollen bald schon aufgestellt werden, um zu sehen, wie sie sich in der Praxis bewähren. Die Initiative habe auch im Gesundheitsministerium Unterstützung gefunden. Die Industrie sei allerdings nicht ganz freiwillig bei der Sache. Sie reagiere damit auf den starken Druck der Gesundheitspolitiker, berichtet eine Tageszeitung.

 

Leben auf Kredit

Während sich die Kaufkraft der Löhne und Gehälter in Rumänien laufend nach unten bewegte, haben die Mehrwertsteuer sowie diverse Abgaben kräftig angezogen. Die Folge: Das Geld reicht zwar zum Leben, aber die für uns selbstverständlichen Konsumgüter sind für die meisten Rumänen unerschwinglich. Ratenzahlungen und Bankkredite sind deshalb an der Tagesordnung, wobei die letztgenannten nicht ohne Haken sind: So fordern die Banken zum Teil immens hohe Sicherstellungen, wie beispielsweise ein Haus, um den Kredit für einen Computerkauf zu garantieren. Erschwerend für die Verbraucher sind unverständliche Vertragsbedingungen, versteckte Kosten und Banken, die die Kreditraten nach Vertragsabschluss einfach erhöhen. Die rumänische Konsumentenschutzvereinigung war bisher machtlos, die Banken ignorieren sie ganz einfach. Da auch keine rechtliche Handhabe besteht, bleibt den Rumänen derzeit nicht mehr als die Hoffnung auf Besserung.

Spielzeugwerbeverbot bleibt

Seit 1994 darf im griechischen Fernsehen zu bestimmten Zeiten nicht für Kinderspielzeug geworben werden. Dies wurmte die Hersteller und Importeure, die letztlich eine Beschwerde bei der EU-Kommission einbrachten: Das Werbeverbot behindere den freien Warenverkehr, ganz abgesehen von den möglichen Auswirkungen auf die Einfuhr von Spielwaren nach Griechenland. Nun hat die Kommission beschlossen, die Beschwerde zu den Akten zu legen. Dies wird nicht zuletzt von der für Konsumentenpolitik zuständigen EU-Generaldirektion 24 begrüßt, die sich bemüht, den europaweiten Dialog mit der Industrie zum Thema „Kinder und Handel“ fortzuführen.

 

Floridas Gletscherwelt

„Gletscherquelle“ heißt ein in den USA vertriebenes, in Flaschen abgefülltes Trinkwasser. Auf dem Etikett prangt die Silhouette eines Gebirgszuges. Das Kleingedruckte freilich enthüllt, dass die Quelle tatsächlich etliche Meilen weiter südlich liegt, direkt in Miami, Florida, bei der städtischen Wasserversorgung.

Konsumentenschutz in der Karibik

Im karibischen Raum befinden sich Konsumentenschutzorganisationen noch in einem frühen Entwicklungsstadium. In vielen Staaten sind sie entweder gar nicht existent, oder sie sind regierungsabhängig und reagieren nur mit Verzug auf aktuelle Probleme. Positive Ausnahmen findet man beispielsweise in Trinidad und Jamaica. Die dortigen Organisationen sind Mitglieder von Consumers International. In Jamaica fand auch vor einiger Zeit die bisher dritte Regionalkonferenz zur Schaffung einer gesamtkaribischen Konsumentenbewegung statt. Fazit: Es gibt zwar noch viel zu tun, aber das Ziel ist wieder einen kleinen Schritt näher gerückt.

 

Fettfrei, doch nicht ohne Fett

Einige Süßwarenhersteller haben daran Gefallen gefunden, ihre Schokoriegel mit dem Aufdruck „XX Prozent fettfrei“ zu schmücken. Was nur im Kleingedruckten steht: 85 Prozent fettfrei bedeutet beispielsweise, dass die süße Versuchung immerhin 15 Prozent Fett enthält und somit nicht gerade einen Diäthappen darstellt. Doch mit dieser Irreführung soll nun Schluss sein: Die britische Regierung hat eine Gesetzesnovelle verabschiedet, die, nach einer Übergangsfrist, Werbeaufdrucke solcher Art verbietet. Die Hersteller wurden jedoch aufgefordert, die Frist nicht auszuschöpfen, sondern im Sinne der korrekten Information der Konsumenten schon jetzt darauf zu reagieren.

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