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zwei vegane Laibchen, die aussehen wie Fleischlaibchen
Mischprodukte aus Fleisch, Gemüse und Getreide sollen den Fleischkonsum senken Bild: MaraZe/Shutterstock

Fleisch & Veggie: Mischprodukte aus Gemüse, Getreide und Fleisch

, aktualisiert am

Unserer eigenen Gesundheit und der Umwelt zuliebe sollten wir weniger Fleisch konsumieren. Ein erster Schritt dazu können Mischprodukte sein.

  • Wie viel Fleisch essen wir?
  • Wie viel Soja braucht es um ein Kilo Fleisch zu erzeugen?
  • Was wären gute Alternativen zu Fleisch?
  • Schmecken Mischprodukte so gut wie Fleisch?
  • Welche sind empfehlenswert?

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Lesen Sie auch unseren weiteren KONSUMENT-Artikel zu diesem Thema: Fleisch und Veggie-Produktee: Verkostung 
Darin informieren wir detaillierter über die einzelnen Produkte.

Mehrere Mischprodukte nebeneinander, die wie Fleisch aussehen
Gute Alternativen: Einige der von uns verkosteten Fleisch- und Veggie-Produkte ­kommen reinen Fleischprodukten sehr nahe. Bild: Konstantinoudi/VKI

Lieblingsspeise mit Nachteilen

Fragt man in Österreich lebende Menschen nach ihrer Lieblingsspeise, nehmen Fleischgerichte die Spitzenplätze im Ranking ein. Dies spiegelt sich auch im Fleischkonsum wider. Im Durchschnitt verspeist hierzu­lande jede Person 60,5 Kilogramm Fleisch im Jahr. Damit liegen wir im weltweiten Spitzenfeld. Der hohe Fleischkonsum kommt uns allerdings in mehrfacher Hinsicht teuer zu stehen. Er schadet der Gesundheit, was sich in einer hohen Zahl an Herz-Kreislauf-, Darmkrebs-, Arthrose- und Diabeteserkrankungen niederschlägt.

300 bis 450 g Fleisch pro ­Woche

Laut Empfehlung des Gesundheitsminis­teriums sollten wir nicht mehr als 300 bis 450 g Fleisch pro ­Woche konsumieren, im Durchschnitt nehmen wir jedoch fast das Vier­fache zu uns. Außerdem hat der Hunger nach Fleisch ­gravierende Folgen für die ­Umwelt. Vor allem konventionelle Fleisch­erzeugung wirkt sich dramatisch auf Klima und Artenvielfalt aus, sie vernichtet Naturlandschaften und belastet Böden und Gewässer. So wurden in den letzten Jahrzehnten Millionen Hektar an Regenwäldern unwiederbringlich zerstört, um Anbauflächen für Futterpflanzen, in erster Linie Soja, zu gewinnen.

Monokultur und Spritzmittel

Die Pflanze wird meist in Monokulturen unter massivem Pestizideinsatz angebaut. Abgesehen davon, dass riesige Flächen für den Anbau von ­Lebensmitteln verloren gehen, ist der Futtermittelanbau auch noch sehr ineffi­zient.

Konsum reduzieren

Wollen wir also etwas für Klima, Gesundheit und Umwelt tun, dann sollten wir auch unseren Fleischkonsum deutlich reduzieren. Fleisch ist, berücksichtigt man die öko­logischen Kosten der Produktion, ohnehin viel zu wertvoll, um es tagtäglich zu essen.

Das Fleisch auf unserem Teller sollte von Tieren aus artgerechter Haltung mit ressourcenschonender Produktion stammen. Bio-Fleisch ist zwar teuer, aber es wird ­leistbar, wenn wir Fleisch, anstatt es täglich zu verspeisen, nur noch ein- bis zweimal pro Woche konsumieren.

Alternativen zum Fleisch

Am besten wäre es, Fleisch durch alter­native Proteinquellen wie Hülsenfrüchte oder Produkte auf Soja- oder Tofubasis zu ersetzen. Doch dafür fehlt es noch an der nötigen Akzeptanz für vegetarische und vegane Lebensmittel. Für Fleischtiger, die besonders am Verzicht aufs tierische Eiweiß zu knabbern haben, könnten in der Ent­wöhnungsphase neuartige „Mischprodukte“ aus Fleisch und vegetarischen ­Bestandteilen (Gemüse, Tofu, Getreide), die zunehmend auf dem Markt angeboten werden, eine ­interessante Empfehlung sein.

Billa Plus, Interspar und ­Hofer fündig

Im August 2022 haben wir uns in einigen ­Supermärkten und bei Diskontern umge­sehen und sind bei Billa Plus, Interspar, ­sowie Hofer fündig geworden. Alle drei ­Anbieter führten auch bereits Produkte im Eigenmarken-Sortiment. Wir wollten ­herausfinden, wie nah die Pro­dukte an Fleischwaren herankommen, und haben Kolleginnen und Kollegen zu einer Blind­verkostung eingeladen.

Produkte im Vergleich

Auf den Tisch kamen Extrawurst, Leber­käse, Pikantwurst, Würstel und Burger. Der Großteil unserer Testpersonen hatte keine Mühe, reine Fleisch- und Mischprodukte auseinanderzuhalten. Es zeigte sich allerdings, dass einige Produkte bereits sehr nah an ihre Fleischoriginale herankommen.

Kartoffel-Griller von Berger

So überraschten etwa die kleinen Kartoffel-Griller von Berger, die es bei Billa, Billa Plus und Interspar gibt. Diese bekamen von den Verkostern, was den Geschmack angeht, sehr gute Bewertungen und würden durchaus als ernsthafte Rost­bratwürstel­alter­native durchgehen. Auch optisch war kein Unterschied zu erkennen.

Misch-Burger von Spar

Generelles Lob gab es auch für die Misch-Burger von Spar Natur pur. Die „Meat & Veggie“ Extrawurst-, Pikantwurst- und Leberkäseprodukte von Hofer kommen ihren Fleischvorlagen in Konsistenz und Würze relativ nah und lassen sich, so die Einschätzung und Erfahrung ­unserer Testpersonen, Kindern, aber auch Fleischfans sehr gut unterjubeln.

VKI-Tipps

  • Fleisch-&-Veggie-Produkte: Gemischtes Faschiertes mit Gemüse und Getreide ist eine sinnvolle Alternative für Fleischfans. Geschmacklich können die meisten Produkte gut mit den Originalen mithalten. Wenn das Gemüse gut eingearbei­- tet ist, kann man die Mischware nur schwer von reinen Fleischprodukten unterscheiden.
  • Gesundheit: Mischprodukte sind, was Kalorien und Fettgehalt angeht, eindeutig „gesünder“ als reine Fleischprodukte. Auch bei Kindern, die kein Gemüse essen und vor allem Fleisch und Wurst bevorzugen, lässt sich mit Hilfe dieser Produkte der Fleischanteil „unauffällig“ reduzieren.
  • Preis: Die von uns eingekauften Misch­produkte waren im Schnitt nicht teurer als herkömmliche Fleischvarianten aus Marken- oder Bioproduktion. Bei den Wurst-Eigenmarken waren Fleisch-&-Veggie-Produkte allerdings meist teurer.

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