Retouren
KONSUMENT-Frage: Wie viel Prozent der bestellten Güter gingen 2022 als Retouren an Zalando zurück? Wie viele davon haben Sie wieder in Ihrem Shop zum Verkauf angeboten?
ZALANDO-Antwort: In den vergangenen Jahren ist Zalando stark gewachsen. Dementsprechend stieg auch die Anzahl der jährlichen Bestellungen. Die Retourenquote ist dabei relativ konstant: Über alle unsere Märkte hinweg werden im Durchschnitt 50 Prozent der bestellten Artikel zurückgeschickt.
Der Großteil unserer Kund*innen probiert die Kleidungsstücke lediglich einmal an (wie auch im stationären Modehandel) und sendet die Artikel anschließend in sehr gutem Zustand zurück. Somit können wir rund 97 Prozent aller an uns retournierten Kleidungsstücke direkt wieder über den Zalando Shop oder unseren Shopping Club „Lounge by Zalando" anbieten. Diese Zahl bezieht alle Rücksendungen ein, die in unseren Retourenzentren bearbeitet werden – also alle Artikel aus unserem Wholesale-Geschäft sowie Artikel von Partnern, die unsere Logistiklösungen nutzen. Nicht einbezogen sind Rücksendungen von Partnern, die unser Retourenmanagement nicht nutzen. Sie nehmen ggf. anfallende Rücksendungen in ihren eigenen Bestand zurück, um diese wieder über unsere Plattform oder auch eigene oder alternative Kanäle anzubieten.
Außergerichtliche Streitbeilegung
Frage: Zalando hat die außergerichtliche Streitbeilegung mit dem Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren (EVZ/ECC - https://europakonsument.at/ , https://www.eccnet.eu/) beendet. Wann wird Zalando wieder mit uns über geschädigte Kund:innen reden?
Antwort: Die vom EVZ weitergeleiteten Fälle hat unser Kundenservice sachlich zutreffend bearbeitet, d.h. wir haben keine Fehler im Prozess oder der Bewertung feststellen können, die eine Nachsteuerung gerechtfertigt hätte. Die Anzahl der Gerichtsverfahren hat sich weder vor noch nach der Kooperation positiv oder negativ verändert.
Anm.d. Red.: Das bedeutet: Zalando verweigert weiterhin die außergerichtliche Lösung und meint, dass die von unseren Juristen geprüften und gemeldeten Fälle substanzlos sind („keine Fehler“, keine „Nachsteuerung“ nötig).
Zu den Gerichtsverfahren: Nur weil es nach Angaben der Firma nicht mehr Gerichtsverfahren gibt, heißt das noch lange nicht, dass es nicht mehr Geschädigte gibt. Viele Verbraucher haben keine Rechtschutzversicherung und scheuen das Risiko hoher Prozesskosten. Da wird oft in den sauren Apfel gebissen und gezahlt.
Kontrolle vor Inkasso
Frage: Prüfen geschulte Personen bei Zalando, ob Forderungen zu Recht bestehen, bevor sie sie an Inkassobüros weitergeben?
Antwort: Die überwiegende Mehrheit unserer Kund*innen bezahlt die von ihnen gekauften Artikel fristgerecht. Zudem sehen wir, dass mit Einführung unserer verbesserten Rechnung mehr Kund*innen ohne Verzug ausstehende Beträge begleichen – weil diese im Kund*innenkonto einsehbar sind und ausstehende Beträge bequem und einfach mit verschiedenen Zahlarten beglichen werden können. Für die Abwicklung haben wir automatisierte Prozesse entwickelt, die von einem Expertenteam überwacht und gesteuert werden.
Anm.d. Red.: Das bedeutet: Zalando kontrolliert die technische Abwicklung der Zahlungen, prüft aber nicht im Einzelnen, ob die Weitergabe von Fällen an ein Inkassobüro rechtens ist. Das Beschwerdemanagement scheint nicht zu existieren.
Retouren verschwinden
Frage: Konsument:innen berichten uns oft, dass sie Waren zurückschicken, Zalando sie aber angeblich nicht erhält. Woran liegt das?
Antwort: In der Regel erhalten Kund*innen ihr Paket und auch Rücksendungen kommen wieder bei uns bzw. unseren Partnern an. Falls doch ein Zalando Paket verloren geht, raten wir unseren Kund*innen, sich direkt an unseren Kundenservice zu wenden. Wir kümmern uns dann gemeinsam mit unseren Versandpartnern um eine Aufarbeitung. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich und von Fall zu Fall zu prüfen.
Anm.d. Red.: Das entspricht nicht unserer Erfahrung mit Verbraucherbeschwerden. Der Lieferant wird nicht in jedem Fall kontaktiert und um Ersatz ersucht, wenn die Ware nicht oder nicht vollständig bei Zalando ankommt. Zalando könnte aus dem Beförderungsvertrag Schadenersatz von der Lieferfirma verlangen. Stattdessen werden Konsumenten zur Kasse gebeten.
Einnahmen
Frage: Die Rechtslage ist klar. Das Risiko für Retouren hat das Unternehmen zu tragen, wenn Konsumenten das Retourenlabel der Firma verwenden. Trotzdem verweigern Sie nach Kundenberichten oft die Gutschrift. Wie hoch sind Zalandos Einnahmen aus diesem Rechtsbruch?
Antwort: Die Rechtslage ist klar: Wenn Kund*innen die Aufgabe der Retoure durch einen Einlieferungsbeleg an den Zusteller darlegen und das Paket dennoch nicht bei Zalando angekommen ist, bitten wir unsere Kund*innen, sich an den Kundenservice zu wenden. In diesem Fall tragen wir das Risiko gegenüber den Kund*innen.
Anm.d.Red.: Zalando macht keine Angaben zu den rechtswidrigen Einnahmen (Kund:innen zahlen, erhalten aber keine Leistung).
Zusteller
Frage: Warum wenden Sie sich bei Lieferproblemen nicht an den Transporteur? Demgegenüber haben Sie Anspruch auf Schadenersatz, wenn Waren bei der Lieferung verloren gehen, zerstört werden oder nicht vollständig ankommen.
Antwort: Generell ist es uns wichtig, unseren Kund*innen ein angenehmes und sicheres Einkaufserlebnis zu bieten. Falls ein Zalando-Paket verloren geht, raten wir unseren Kund*innen, sich direkt an unseren Kundenservice zu wenden. Wir kümmern uns dann gemeinsam mit unserem Versandpartner um eine Aufarbeitung. In Österreich arbeiten wir derzeit mit der Österreichischen Post und GLS als Zusteller von Zalando Paketen zusammen.
Anm.d.Red.: Siehe oben.
Datenmissbrauch/betrügerische Bestellung
Frage: Betrüger verwenden die Daten von Verbraucher:innen und kaufen ohne deren Wissen in deren Namen bei Zalando ein (Bestellbetrug). Konsument:innen schildern uns, dass sie dann von Zalando dazu gezwungen werden Anzeige zu erstatten. Sonst müssen sie die bestellten Produkte bezahlen. Weigern sie sich, leite Zalando die Forderung an das Inkassobüro weiter und buche sie nicht aus - obwohl Zalando diesen Betroffenen nicht eindeutig eine Bestellung nachweisen kann. – Warum setzen Sie Verbraucher:innen grundlos derart unter Druck?
Antwort: Generell ist es unsere höchste Priorität, unseren Kund*innen ein möglichst angenehmes und sicheres Einkaufserlebnis zu bieten. Wir verbessern unsere Sicherheitssysteme deshalb kontinuierlich und setzen verschiedene Verfahren zur Betrugsprävention ein, um unsere Kund*innen vor dem Missbrauch ihrer Daten, insbesondere durch betrügerische Bestellungen, zu schützen. Wir investieren dabei viel Zeit und Know-How, um sich stetig ändernde Muster professionellen Betrugs noch frühzeitiger erkennen und ihnen entgegenwirken zu können.
Zalando nimmt jeden Betrugsfall sehr ernst und geht diesem im engen Austausch mit den ermittelnden Behörden entschieden nach. Bei Verdacht auf einen Betrugsfall bitten wir unsere Kund*innen, sich mit unserem Kundenservice in Verbindung zu setzen, damit wir den Fall umgehend prüfen und eine Lösung finden können. In Betrugsfällen deaktivieren wir gegebenenfalls das dazugehörige Kundenkonto umgehend, setzen in jedem Fall mögliche Mahnungen aus und stornieren – in der Regel nach erfolgter Retoure des Artikels – die entsprechende Zalando-Forderung. Wir empfehlen unseren Kund*innen üblicherweise den Gang zur Polizei, denn die Bewertung der Frage, ob eine Straftat im Raum steht, kann von den Polizeibeamten vor Ort in aller Regel am besten eingeschätzt werden. Darüber hinaus ist es oftmals die örtliche Polizeidienststelle, die nach Aufnahme des Falles die weitere Verfolgung aufnimmt und auch Zalando kontaktiert und um Stellungnahme bittet, wodurch das Strafverfahren ein eigenes Aktenzeichen erhält und in Bewegung gesetzt wird. Ungeachtet dessen bringt auch Zalando derartige Straftaten zur Anzeige.
Anm.d.Red.: Das bedeutet: Zalando storniert bei Bestellbetrug die Forderung gegenüber den Betroffenen, wenn die Betrüger:innen die Artikel zurückschicken …
Wer behauptet, dass ein Kauf abgeschlossen wurde und eine Leistung geschuldet ist, hat das nachzuweisen oder im Betrugsfall selbst die Polizei zu informieren. Zalando erspart sich die Mühe und lässt Konsumenten das für sich erledigen (Anzeige erstatten).
Very Large Online Platform (VLOP)
Frage: Zalando bekämpft vor dem Europäischen Gerichtshof die Einstufung als Very Large Online Plattform. Warum?
Antwort: Zalando unterstützt das Ziel des Digital Services Act (DSA), das Vertrauen zwischen Bürgern, Verbraucher*innen und Online-Plattformen in der Europäischen Union zu stärken. Wir sind der festen Überzeugung, dass aufgrund unseres stark kuratierten Sortiments kein "systemisches Risiko" besteht, schädliche oder illegale Inhalte von Dritten zu verbreiten, wie es für VLOPs unter dem DSA vorausgesetzt wird. Wir bieten qualitativ hochwertige Produkte von etablierten Markenpartnern an. Das bedeutet, dass nur ausgewählte, qualitativ hochwertige Partner bei Zalando verkaufen können und Kund*innen nur Inhalte sehen, die von Zalando produziert oder vor dem Hochladen geprüft wurden. Daher sind wir der Meinung, dass Zalando nicht in die VLOP-Kategorie gehört und haben im Juni eine Klage beim Gerichtshof der Europäischen Union eingereicht. Da in unserem Fashion Store nahezu kein Risiko für illegale Inhalte besteht, haben wir eine bessere Ausgangsposition als viele andere Unternehmen, wenn es um die Umsetzung der DSA-Änderungen geht. Wir haben alle notwendigen Änderungen in den 25 europäischen Märkten, in denen wir tätig sind, eingeführt.
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