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KONSUM-Ente Gruppenfoto
KONSUM-Ente - Welches Lebensmittel hat unsere Leser:innen 2023 am meisten verärgert? Bild: VKI

KONSUM-Ente des Jahres 2023

Wasser aus Griechenland in Plastikflaschen. Damit holt sich das "Paw Patrol Wasser" überlegen die KONSUM-Ente des Jahres 2023.

Negativ-Preis für Wasser aus Griechenland ...

... und andere Ärgernisse

Die KONSUM-Ente 2023 geht an das Paw-Patrol-Wasser von Klosterquell. Fast 3.000 von insgesamt 9.857 Teil­nehmer:innen an unserer Umfrage votierten für dieses Produkt. 

500 Stimmen weniger und somit 25,8 Prozent stimmten für Ovomaltine. Platz drei geht an die "Obsties" von Alete mit 17,8 Prozent. Die Wahl lief von 24.10.­2023 bis inkl. 30.11.2023.

Umfrage-Ergebnis KONSUM-Ente 2023
Umfrage-Ergebnis KONSUM-Ente 2023 Bild: VKI

Lebensmittel-Check

Dreiste Werbelüge, versteckte Preiserhöhung oder zweifelhafte Inhaltsstoffe? Ärgern Sie sich auch manchmal über ein Lebensmittel? Dann sagen Sie es uns weiter! Am einfachsten geht es mit unserem Online-Formular.

Der Lebensmittel-Check ist ein Gemeinschaftsprojekt des Vereins für Konsumenteninformation und des österreichischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.

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Bild: VKI

Paw-Patrol-Wasser

Paw Patrol
Das "Klosterquell Paw Patrol Wasser" kommt aus Griechenland nach Österreich. Bild: VKI

Weitgereistes Wasser 

Die Firma Klosterquell lässt Wasser in Griechenland in Einweg-Plastikflaschen in Hundeform füllen und als Paw-Patrol-Wasser nach Österreich liefern. Erhältlich ist das Produkt, das auf die beliebte Kinderserie Paw Patrol referenziert, unter anderem bei Spar im Einzelverkauf und zu 6x300-Milliliter-Gebinden. Nicht nur wir fragten uns, warum man ausgerechnet Wasser aus Griechenland, das zudem immer wieder mit Dürren zu kämpfen hat, nach Österreich importieren muss, wo Wasser nicht gerade Mangelware ist. 30 Prozent der knapp 10.000 Umfrage-Teilnehmer: innen kürten das mit über 2 Euro pro Liter nicht gerade günstige Wasser zum ärgerlichsten Produkt im Jahr 2023.

Was sagt Spar?

Der Handelskonzern rechtfertigt den Wasserimport aus Griechenland damit, dass es nur dort einen Abfüller gebe, der die speziellen Paw-Patrol-Flaschen in der geforderten Qualität herstellen könne. Die Verpackung sei das Hauptkriterium, um das Produkt im Sortiment zu führen. Die Flaschen würden gerne wieder mit Getränken befüllt, außerdem sei das Paw-Patrol-Wasser wesentlich gesünder als zuckerhältige Softdrinks.

Bezüglich der Ökobilanz rechnet Spar vor, dass nur "ein vergleichsweise kleiner Teil von zehn Prozent" des gesamten CO2-Ausstoßes auf den Transport entfalle. Der Hersteller investiere in Griechenland mehrere Millionen Euro in die Nachhaltigkeit des Standortes und könne die Paw-Patrol-Flaschen zu 100 Prozent mit Sonnenenergie produzieren.

Was sagt die KONSUM-Ente?

Grundsätzlich ist es erfreulich, Kinder durch die spielerische Aufmachung eines Produktes zum Trinken von Wasser anstatt von gesundheitsbedenklichen, zuckergesüßten Softdrinks zu animieren. Für fast 3.000 Teilnehmende unserer Abstimmung überwiegen dennoch eindeutig die negativen Aspekte. Konsument:innen können genauso wenig wie wir nachvollziehen, warum für dieses Getränk Wasser aus Griechenland ins wasser­reiche Österreich importiert werden soll. Unwillkürlich drängt sich die bekannte Redewendung „Eulen nach Athen tragen“ für einen derart unsinnigen wie unnötigen Aufwand auf – nur in diesem Fall eben umgedreht. Als Randnotiz sei auch angemerkt, dass man angesichts des Markennamens Klosterquell wohl kaum auf den Gedanken kommt, dass das Wasser nicht aus dem deutschsprachigen Raum stammen könnte, wenn man nicht das Klein­gedruckte auf der Flaschenrückseite liest.

Kritisch sehen wir den Spar-Hinweis, dass die lustigen Flaschen gerne als Trinkflaschen weiterverwendet würden. Durch die mechanische Belastung beim Auffüllen von PET-Einwegflaschen kann sich Mikroplastik lösen, das in den Flascheninhalt übergeht. Möglich ist auch, dass Acetaldehyd aus dem Kunststoff freigesetzt wird. Der Stoff kann bei der Herstellung und Lagerung von PET-Flaschen entstehen. Die EU hat Acetaldehyd auf die Liste von Substanzen mit Verdacht auf krebserregende Wirkung gesetzt. Wir empfehlen, wiederbefüllbare Trinkflaschen aus Glas oder Edelstahl zu verwenden. Lesen Sie auch konsument.at/lmc/klosterquell-paw-patrol.

Ovomaltine-Getränkepulver

Ovomaltine Der Klassiker, drei Packungen mit kleiner werdenden Inhaltsmengen, 1000 Gramm, 900 Gramm, 750 Gramm
Ovomaltine Der Klassiker: die Füllmenge wurde nun bereits zum zweiten Mal reduziert - zuerst von 1000 Gramm auf 900 Gramm und nun auf 750 Gramm. Bild: VKI

Preis gesenkt – aber nur vermeintlich. Im vergangenen Jahr erreichten uns Beschwerden zum Ovomaltine-Getränkepulver. In manchen Geschäften kostete das von Hersteller Wander AG als "Klassiker" vermarktete Produkt anstatt 10,79 Euro nur noch 9,99 Euro. Schaute man genauer hin, entpuppte sich die vermeintliche Preissenkung allerdings als saftige Preiserhöhung. Der Inhalt des im Beutel abgefüllten Pulvers schrumpfte nämlich gleichsam über Nacht von 900 auf 750 Gramm. Das ergibt eine reale Preiserhöhung von 11 Prozent und erfüllt somit den "Tatbestand" der Shrinkflation. Den Trick, eine satte Preissteigerung über eine Mengenreduktion zu verschleiern, setzte die Firma Wander bereits im Jahr 2022 ein. Damals schrumpfte der Ovomaltine-Inhalt von einem Kilo auf 900 Gramm – bei gleichem Preis versteht sich. Im Vergleich zu 2022 kostet Ovomaltine "Der Klassiker" somit rund ein Drittel mehr – ein klassischer Fall von Shrinkflation.

Was sagt die Wander AG?

Der Hersteller rechtfertigt sich mit gestiegenen Produktionskosten. Wörtlich schreibt die Firma: "Da wir aber hinsichtlich der Qualität und Zutaten unserer Produkte keine Kompromisse eingehen, hatten wir die Qual der Wahl, unsere ­Abgabepreise an den Handel zu erhöhen oder den Packungsinhalt zu reduzieren. Wir haben uns für Letzteres entschieden, weil es für viele KonsumentInnen einfacher ist, etwas weniger zu kaufen, als mehr dafür zu bezahlen." Weil die erste Maßnahme (Reduzierung auf 900 Gramm) im Jahr 2022 nicht den gewünschten Erfolg brachte, habe man sich, so die Wander AG, entschieden, die Grammatur noch einmal zu reduzieren, "um den Geldbeutel der KonsumentInnen zu entlasten".

Was sagt die KONSUM-Ente?

Dass Preiserhöhungen angesichts der hohen Inflationsrate auch im Lebensmittelbereich unabdingbar sind, ist nachvollziehbar. Wir fragen uns jedoch, warum sich viele Unternehmen, so wie die Wander AG, zu Verpackungstricks hinreißen lassen und dabei ihr Image bei der Kundschaft aufs Spiel setzen. Offenbar baut die Firma Wander darauf, dass ihre Kund:innen das Spiel nicht durchschauen. Eine deutliche Reduzierung des Inhalts bei minimalem Preisnachlass als Entlastung des Geldbeutels zu verkaufen, ist dreist. Lesen Sie auch konsument.at/ovomaltine23.

Alete bewusst "Obsties"

Alete bewusst Obsties "Apfel Banane" und "Erdbeere Banane mit Joghurt"
Alete bewusst Obsties enthalten zwar keinen Zuckerzusatz, aber dennoch sehr viel Zucker. Bild: VKI

Die Marke Alete steht für Kinder- und Säuglingsnahrung. Doch nicht alle Produkte, die unter der Marke verkauft werden, sind für Kinder wirklich empfehlenswert. Ein Beispiel, das einer Konsumentin sauer aufstieß, sind die Obsties von "Alete bewusst". Die Mutter suchte für ihren kleinen Sohn eine Alternative zu gefriergetrockneten Früchten, weil diese beim Essen stark abfärben. Die „Obsties“ schienen ihr geeignet. Sie kaufte eine Packung, ohne jedoch das Kleingedruckte zu lesen. Dort erfährt man, dass das Produkt erst für Kinder ab drei Jahren geeignet ist und außerdem 76 Prozent Zucker enthält. Die Enttäuschung saß tief.

Was sagt die Deutsches Milchkontor GmbH (DMK)? 

Für den Hersteller der Marke Alete ist der Zuckergehalt in den Snacks unproblematisch. Obsties seien für zwischendurch gedacht und bestünden hauptsächlich aus Obst. Das erkläre den relativ hohen Gehalt an natürlichem Zucker, was Obsties süßer als Alete-Produkte für Babys und Kleinkinder mache. Im Weiteren beruft sich die DMK auf das Forschungsdepartment Kinderernährung sowie die Europäische Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung (ESPGHAN). Demnach sei es vertretbar, maximal 10 Prozent des Tagesbedarfs an Energie durch süße oder herzhafte Snacks bzw. maximal 5 Prozent des Gesamtenergiebedarfs durch freie Zucker zu decken. An diese Empfehlungen halte sich die DMK bei der Portionsberechnung und berücksichtige auch, dass zusätzlich weitere zuckerhaltige Lebensmittel verzehrt würden.

Was sagt die KONSUM-Ente?

Wir haben zwei Sorten gekauft, "Apfel Banane" sowie "Erdbeere Banane mit Joghurt", um uns Aufmachung und Zusammensetzung genauer anzuschauen. Die Abbildungen auf den Verpackungen mit kleinen Äpfeln und Bananenscheiben, das Wort "bewusst" im Namenszug und der große Hinweis "ohne Zuckerzusatz" lassen jedenfalls ein gesundes Lebensmittel für Kinder erwarten. Nach der Health-Claims-Verordnung ist die Angabe "ohne Zuckerzusatz" erlaubt, wenn dem Lebensmittel kein extra Zucker oder andere Zutaten beigemengt wurden, die eine süßende Wirkung erzielen sollen. Ein kleines Sternchen neben der Auslobung könnte dabei einfach übersehen werden. Es verweist auf einen Aufdruck in der rechten unteren Ecke der Verpackung. Dort steht: "Enthält von Natur aus Zucker". Diese Angabe ist laut Verordnung vorgesehen, wenn Produkte "ohne Zuckerzusatz" von Natur aus Zucker enthalten. Und genau das ist der Fall. „Alete bewusst Obsties“ bestehen, je nach Sorte, zu rund 75 Prozent aus Zucker. Zum Vergleich: Frische Äpfel enthalten rund 10 Prozent Zucker, Bananen 17 Prozent. Wegen des konzentrierten Fruchtpürees enthält die Sorte "Apfel und Banane" pro 6-Gramm-Portion 4,6 Gramm Zucker, die Sorte "Erdbeere Banane mit Joghurt" 4,3 Gramm. Der ganze Packungsinhalt mit 24 Gramm liefert also rund 18 Gramm Fruchtzucker, der nicht gesünder als Haushaltszucker ist. Wer würde so viel Zucker beim Hinweis "ohne Zuckerzusatz" erwarten? Wir fänden es angemessen und hilfreich, wenn auf der Verpackung der Hinweis "Enthält von Natur aus Zucker" deutlicher zu lesen wäre und auf den Hinweis "ohne Zuckerzusatz" verzichtet würde.

Wir haben die "Obsties" verkostet: Sie sind sehr süß und Reste bleiben an den Zähnen kleben. Das erschwert gerade bei Kindern die Karies­prophylaxe und fördert Gewöhnung an Süßes. Als Randnotiz sei erwähnt, dass beide Sorten überwiegend aus Apfelpüree bestehen. Für die rosa Färbung beim Erdbeer-Bananen-Produkt sorgt vor allem Schwarzkarottensaft­konzentrat. Lesen Sie auch konsument.at/lmc/alete-bewusst-obsties.

Rauch Juice Bar "Ananas Orange Maracuja Saft"

Rauch Juice Bar Ananas Orange Maracuja
Rauch Juice Bar Ananas Orange Maracuja besteht zum größten Anteil aus Traubensaft. Bild: VKI

Der Mehrfruchtsaft aus dem Kühlregal "Ananas Orange Maracuja" der Rauch Juice Bar mit dem Hinweis "direkt gepresst" lässt einen Saft aus Ananas, Orange und Maracuja erwarten. Der Blick auf die ­Zutatenliste offenbart jedoch, dass das Produkt zu rund 45 Prozent aus weißem Traubensaft besteht. Trauben werden auf dem Etikett mit keinem Wort erwähnt und sind auch nicht abgebildet. Die Anteile der ­namentlich genannten Früchte verteilen sich wie folgt: Ananassaft 30 Prozent, Orangensaft 20 Prozent, Maracujasaft 5 Prozent.

Was sagt Rauch? 

"Wir zählen die angeführten Früchte – Ananas, Orange und Maracuja – zu den geschmackgebenden bzw. entscheidenden Früchten. Diese Früchte sind sehr intensiv, sodass auch vermeintlich geringere Mengen unseren Produkten einen eindeutigen fruchttypischen Geschmack verleihen." Im Weiteren verweist Rauch darauf, dass es sich bei den namensgebenden Früchten um eine vergleichsweise saure Komposition ­handle. Der süße Traubensaft werde eingesetzt, um die Säure der Früchte auszugleichen und abzurunden. Die Traube werde geschmacklich nur als leichte Unternote wahrgenommen. Geruchlich und geschmacklich ­dominant seien Ananas, Orange und Maracuja. Daher würden die Konsument:innen keineswegs getäuscht. Die vorliegende Mischung habe auch bei den Testpersonen am besten abgeschnitten. Aus diesen Gründen habe sich Rauch entschieden, die Traube nicht explizit auf der Schauseite des Produktes anzuführen.

Was sagt die KONSUM-Ente? 

Wir können die Argumentation des Herstellers nicht nachvollziehen. Stimmig wäre, wenn der Hauptbestandteil eines Lebensmittels am Etikett erwähnt und wie auch die anderen Früchte abgebildet wäre. Konsument:innen wollen über den Inhalt Bescheid wissen und nicht nur einen ­Hinweis zum Geschmack erhalten. Dass es sich bei "Ananas Orange Maracuja" der Rauch Juice Bar hauptsächlich um Traubensaft handelt, sollte nicht für einen Überraschungsmoment beim Lesen der Zutatenliste sorgen. Diese liefert ohnehin noch eine weitere Überraschung. An letzter Stelle der Liste ist Färberdistelextrakt gereiht. Die Färber- oder Öldistel, umgangssprachlich als falscher Safran (Saflor) bekannt, dürfte hier für die intensiv gelbe Farbe des Mehrfruchtsaftes zum Einsatz kommen. Lesen Sie auch konsument.at/lmc/rauch-juice-bar.

Eskimo-Nogger-Vorratspackung

Eskimo Nogger: alte und neu Verpackung im Vergleich, die Maße sind gleich geblieben, die Ausrichtung wurde von Hochformat auf Querformat gedreht
Eskimo Nogger: die Verpackungsmaße sind gleich geblieben, allerdings hat sich die Ausrichtung um 90 Grad gedreht. Bild: VKI

Der Unilever-Konzern verkaufte plötzlich 5 Stück "Eskimo Nogger" in der Packung, in der vorher 6 Eislutscher waren, zum gleichen Preis. Auf den ersten Blick ist das kaum zu bemerken. Die Verpackungen sind gleich groß. Statt im Hochformat ist die Packung nun im Querformat ausgerichtet. 

Rechts oben ist zudem jetzt die Zahl 5 anstatt 6 aufgedruckt. Das Gewicht pro Eislutscher (67 Gramm) blieb gleich. Als wir recherchierten, waren beide Packungsvarianten im Handel erhältlich. Sowohl der 6er-Pack als auch die neue 5er-Variante kostete 6,99 Euro. Das entspricht einer Preissteigerung von 20 Prozent! Ein dreister Fall von Shrinkflation, der für Ärger bei Konsument:innen sorgte.

Was sagt Unilever?

Der Konzern argumentiert, dass gestiegene Energie- und Rohwarenpreise "Mengen- und Preisanpassungen" notwendig machen würden. Zudem investiere Unilever in die Nachhaltigkeit seiner Produkte. So sei man als "Teil der verbesserten Rezeptur" bei Nogger Original auf Rainforest-Allicance-zertifizierten Kakao umgestiegen. 

Zudem verweist der Konzern darauf, dass es sich beim Preis von 6,99 Euro für den Nogger-Multipack um eine unverbindliche Preisempfehlung handle. Zu beachten sei, dass die Preishoheit beim Handel liege. Die Anzahl von Eis pro Verkaufseinheit sei transparent auf der Ver­packung ersichtlich.

Was sagt die KONSUM-Ente?

Von der von Unilever erwähnten "verbesserten Rezeptur" ist in der Zutatenliste nicht viel zu sehen. In der Liste tauchen einige neue Zutaten wie Glukosesirup, Magermilchpulver und ein zusätzlicher Stabilisator (Tarakernmehl) auf. Der Kaloriengehalt pro Eis am Stiel ist leicht von 210 auf 219 Kilokalorien gestiegen. 

Der Zuckergehalt mit 15 Gramm Zucker pro Eis ist unverändert hoch, ebenso der Fettgehalt, was sich auch in einem unverändert ungünstigen Nutri-Score D niederschlägt. Ärgerlich ist zudem, dass die Verpackungsgröße nicht dem verringerten Inhalt angepasst wurde. Lesen Sie auch konsument.at/lmc/eskimo-nogger.

KONSUMENT-Tipps

Rot-weiß-rot

Bei vielen Produkten finden sich Angaben zur ­Herkunft von Zutaten. Lesen Sie genau am Etikett nach. Nicht jedes rot-weiß-rote Fähnchen oder Österreich-Logo bedeutet auch 100 Prozent Österreich im Produkt.

Herkunft

Bei Frischobst und -gemüse sowie bei unverarbeiteten Eiern, verpacktem und unverarbeitetem Schweine-, Schaf-, Ziegen- und Geflügelfleisch und verpacktem sowie unverpacktem Rindfleisch muss die Herkunft angegeben sein. Bei Fisch und Fischereierzeugnissen muss das Fanggebiet bzw. das Land der Aquakulturaufzucht angegeben sein. Auch für Olivenöl und Honig gibt es eine verpflichtende Herkunftsangabe.

Bio-Produkte

Bei Bio-Produkten, die das EU-Bio-Siegel tragen, muss die Herkunft der landwirtschaftlichen Rohstoffe gekennzeichnet werden. Bei zusammengesetzten Bio-Produkten muss nicht die Herkunft jeder einzelnen Zutat angegeben sein, hier sind Sammel­bezeichnungen wie "EU-/Nicht-EU-Landwirtschaft" zulässig. Bio-Produkte (erkennbar am EU-Bio-Logo) unterliegen strengen Vorgaben und Kontrollen. Begriffe wie "natürlich" oder "nachhaltig" sind mit Vorsicht zu genießen, da keine Regelungen zugrunde liegen.

Freiwillige Angaben

Bei vielen konventionellen Produkten ist die Angabe der Herkunft der Rohstoffe zwar nicht verpflichtend, wird aber oft freiwillig geleistet, z. B. bei Tiefkühlgemüse oder passierten Tomaten. Hier lohnt es sich nachzulesen.

Mogelpackung

Bei Verdacht auf eine Mogelpackung lässt sich durch Kippen oder Schütteln meist abschätzen, wie es um den Füllgrad bestellt ist.

Kritisch sein

Bleiben Sie kritisch, wenn bestimmte Zutaten beworben werden oder wenn etwa von einer „traditionellen Rezeptur“ die Rede ist. Woraus ein Produkt genau besteht, zeigt nur die Zutatenliste verlässlich. In absteigender Reihenfolge ihres Mengenanteils werden die Inhaltsstoffe dort angegeben. Je weiter vorne eine Zutat zu finden ist, desto größer ist der Anteil im Produkt.

QUID

Extra ausgelobte Zutaten bzw. für das Produkt namens­gebende Zutaten müssen nach der sogenannten QUID-Regelung (QUID = Quantitative Ingredient Declaration) zusätzlich in Prozent ausgewiesen sein.

Preisvergleich

Ein Preisvergleich geht am einfachsten über den Grundpreis. Dieser gibt die Kosten z. B. pro 100 Gramm oder pro Liter an. Der Grundpreis muss bei den meisten Lebensmitteln am Preisschild angeführt sein. Allerdings sind die Preisschilder von frisch „geschrumpften“ Produkten nicht immer aktuell. Vor allem bei Produkten, die Sie öfter kaufen, sollten Sie auf die Nettofüllmenge achten. So kommt man Shrinkflation eher auf die Schliche.

High-Protein

High-Protein-Produkte enthalten oft nicht mehr Eiweiß als reguläre Produkte. Für gesunde Personen sind spezielle Proteinprodukte nicht notwendig, mit der regulären Ernährung wird in der Regel ausreichend Protein aufgenommen.

Kinderlebensmittel

Lebensmittel, die sich speziell an Kinder richten, sind nicht notwendig. Sie sind oft hoch verarbeitet und abgesehen davon, dass sie nicht unbedingt gesund sind, im Vergleich mit herkömmlicher Ware auch teuer.

"Ohne Zuckerzusatz"

Lassen Sie sich nicht durch derartige Be­­griffe täuschen. Oft enthalten so gekennzeichnete Lebensmittel durch bestimmte Zutaten (getrocknete Früchte, Fruchtsaft und Co) sehr viel Zucker. Auch "vitale" oder "Premium"-Produkte sind oft nicht besser als vergleichbare Produkte. Vergleichen lohnt sich!

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