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Rechts drei liegende Bierflaschen angeschnitten, links davon ein paar Cent-Münzen. Weißer Unter-/Hintergrund.
Bild: AdobeStock Andre-Bonn

Pfanderhöhung bei Bierflaschen – ab 2. Februar 2025

Das Pfand auf Bierflaschen wird am 2. Februar 2025 erhöht. Von 9 auf 20 Cent. Für die Verbraucher:innen ändert sich in der Praxis aber nichts. Der Ablauf vom Kauf der Flasche bis zur Rückgabe ist derselbe. 

40 Jahre lang blieb das Pfand auf Bierflaschen gleich. Zu Beginn waren 1 Schilling und 20 Groschen für die meisten ein Grund, die Flaschen zurückzugeben. Immerhin war mit dem Pfand für nur fünf zurückgegebene Leerflaschen schon eine frische, prickelnd goldgelb gefüllte zu bekommen. Heute müsste schon eine dreiviertel Kiste ausgetrunken werden, um das Pfand der Leerflaschen gegen eine einzige neue Bierflasche tauschen zu können. 

Mehrere Menschen stoßen mit ihren Bierflaschen in der Mitte eines Kreises zusammen. Das Foto wird von unten aufgenommen, sodass die Arme und Hände der Personen sternförmig zum Mittelpunkt führen. Die transparenten Flaschen enthalten ein goldenes Getränk, durch das die Sonne strahlt. Der Hintergrund zeigt einen blauen Himmel mit weißen Wolken. Die Szene vermittelt ein Gefühl von Gemeinschaft, Freude und sommerlicher Geselligkeit.
Bild: AdobeStock Tom-Bayer

Die Tradition 

Die 1 Schilling 20 wurden mit der Einführung des Euro einfach auf 9 Cent umgerechnet. Dieser Betrag wurde aber nie an die Inflation angepasst. Mit der Auswirkung, dass in den letzten Jahren die 9 Cent offenbar für viele kein Anreiz mehr war, Mehrwegflaschen zurückzugeben. Der Verlust von 9 Cent wurde in Kauf genommen. Dadurch landeten immer mehr Flaschen – im besten Fall – im Altglas und gingen so dem Mehrwegsystem verloren. Dieses Verhalten verursacht nicht nur höhere Kosten für die Bierhersteller, sondern auch eine erhebliche Belastung für die Umwelt. 

Eine leere braune Glasflasche wird durch eine automatische Sortier- oder Pfandannahmeanlage transportiert. Der Blickwinkel ist durch eine runde Öffnung gerahmt, die von zwei leuchtend grünen LED-Ringen umgeben ist. Im Hintergrund sind unscharfe metallische Bauteile und helle Lichtreflexe zu erkennen, die auf eine industrielle oder hochautomatisierte Umgebung hindeuten. Das Bild vermittelt einen technischen und modernen Eindruck, der mit Recycling oder der Produktion von Glasflaschen in Verbindung gebracht w
Bild: AdobeStock Peter

Mehrweg ist mehr Wert

Die Mehrweg-Bierflasche ist eine Öko-Heldin der ersten Stunde: Sie kann bis zu 40-mal wiederbefüllt werden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sie rechtzeitig und unversehrt zurückgegeben wird. Die Erhöhung des Pfands soll dazu beitragen, dass die Flaschen schneller in den Kreislauf zurückkehren und weniger Neuglas produziert werden muss. Dies spart wertvolle Rohstoffe und Energie. 

Brustbild eines hellen lächelnden Mannes mit randloser Brille und wenigen, kurzen, grauen Haaren und blauem Hemd
Bild: www.annarauchenberger.com - Anna Rauchenberger

Christian Kornherr vom Österreichischen Umweltzeichen zur Erhöhung dieses Mehrwegpfandes

Es ist sehr zu begrüßen, dass der Mehrwegkreislauf in Schwung gehalten wird. Noch dazu, weil es für die Konsument:innen keinerlei Nachteile gibt. Mehrweg ist für unsere Umwelt notwendig, weil so sehr viel Energie und Rohstoffe eingespart und CO2-Ausstoß vermieden werden. Daher wünschen wir uns auch die Ausweitung des Mehrwegsystems auf weitere Glas-Produkte. 

Der Pfandbetrag

Durch die Erhöhung des Pfands auf 20 Cent ergibt sich für eine Kiste mit 20 Flaschen ein Gesamtbetrag von 7 Euro. Davon entfallen 4 Euro auf die Flaschen und 3 Euro auf die Kiste. Bei der Rückgabe wird dieser Betrag wie bisher vollständig erstattet. Damit bleibt das Prinzip des Mehrwegsystems erhalten: Wer die Flaschen zurückbringt, bekommt sein Geld zurück. 

Eine grüne Neon-Leuchtreklame an einer Backsteinwand zeigt das Wort „Leergutrückgabe“ und ein Piktogramm. Das Symbol stellt eine stilisierte Hand dar, die eine leere Flasche in einen Pfandautomaten steckt. Die leuchtende Schrift und das Symbol heben sich kontrastreich von der dunklen, strukturierten Ziegelwand ab. Das Bild vermittelt eine moderne und auffällige Kennzeichnung für eine Pfandrückgabestation.
Bild: AdobeStock Gehkah

Nur Bierflaschen?

Betroffen von der Pfanderhöhung sind all jene Flaschen, für die bisher 9 Cent Pfand bezahlt werden müssen. Dazu zählen hauptsächlich die „klassischen“ 0,5-Liter-Bierflaschen, aber auch Weißglasflaschen mit Schraubverschluss sowie viele 0,33-l-Flaschen. Um welche Flaschenformen es sich handelt, sehen Sie auszugsweise in der folgenden Abbildung unten. 

 Das Bild zeigt die Pfandumstellung in Österreich für Mehrwegflaschen. Im 0,5-Liter-Bereich gibt es die NRW-Flasche (braun/grün), die Euro-Flasche (braun) und die AF-Norm-Flasche (klar). Bei 0,33-0,35 Litern sind die Ale-Longneck-Flasche (braun), die AF-Norm-Flasche (klar) und die Euro-Flasche (braun) abgebildet. Mehrere Kronkorken liegen daneben. Ein Hinweis erklärt, dass Poolflaschen von mehreren Abfüllern genutzt werden. Quelle: Verband der Brauereien Österreichs. Logo: Bierland Österreich.
Bild: Verband der Brauereien Österreichs

Was kann ich tun?

  • Leere Flaschen zurückbringen. Sie gehören weder in den Altglascontainer noch in den Restmüll. 
  • Flaschen nicht horten. Leergut sollte so bald wie möglich zurück in den Handel gebracht werden. 
  • Sauber halten. Verschmutzungen oder Fremdkörper in Flaschen erschweren die Wiederverwendung. 

Was ist Mehrweg, was Einweg?

Mehrwegverpackungen können sehr oft verwendet werden. Sie werden nach Rückgabe chemisch gereinigt und wiederbefüllt. 

Einwegverpackungen werden für den nur einmaligen Gebrauch hergestellt. Daher sind der CO2-Ausstoß und der Verbrauch an Rohstoffen und Energie – selbst bei Recycling – viel höher. 

Gelbes Richtungsschild horizontal getrennt. Oben das Wort "Mehrweg" mit einem Pfeil nach oben. Unten das mit rotem Balken diagonal durchgestrichene Wort "Einweg".
Bild: AdobeStock Daniel-Berkmann

Mehrwegpfand – Einwegpfand

In der Praxis unterscheidet sich das Mehrwegpfandsystem für die Konsument:innen nicht vom heuer erst eingeführten Einwegpfandsystem (konsument.at/einwegpfand). Kauf und Rückgabe der Gebinde laufen gleich ab. Rechtlich gibt es aber Unterschiede zum vom Staat geregelten Einwegpfandsystem. Das Mehrwegpfand ist eine privatrechtliche Vereinbarung zwischen Käufern, Inverkehrbringern und Rücknehmern. Nachdem das österreichische Mehrwegsystem bei Getränkeflaschen und -kisten seit Jahrzehnten so gut funktioniert, dürfte eine staatliche Vorgabe nicht notwendig sein.

 Eine rote Getränkekiste mit 20 braunen Glasflaschen, die mit silbernen Kronkorken verschlossen sind. Auf der Seite der Kiste ist in großen weißen Buchstaben das Wort „PROST!“ aufgedruckt. Die Kiste hat Grifföffnungen an den Seiten und steht vor einem neutralen weißen Hintergrund. Das Bild vermittelt eine gesellige, feierliche Stimmung, die mit Bier oder anderen Getränken in Verbindung gebracht wird.
Bild: AdobeStock fotomek

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