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Schülerwettbewerb JETZT TESTE ICH: Die Gewinner - Chips, Webmail, Küchenkomposter

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Wie gut sind Vanillejoghurts? Welche Lacke sind umweltfreundlich und welche Jugendkonten können am ehesten überzeugen? Mit diesen Themen beschäftigten sich die 780 Teilnehmer unseres Wettbewerbes JETZT TESTE ICH! Hier die Gewinner.

170 Arbeiten haben die Schülerinnen und Schüler beim Wettbewerb eingereicht. Die zehn besten Projekte wurden nun im Kassensaal der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) prämiert. Das Preisgeld beträgt insgesamt 10.000 Euro. Die siegreichen Projektteams kommen aus Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark, Tirol und Wien – darunter auch jene des OeNB-Sonderpreises „Jugend & Geld“ und des heuer zum zweiten Mal vergebenen „Umweltzeichen-Preises“.

Vom Chips-Test zum Webmail-Portal

VKI-Geschäftsführer Rainer Spenger zeigt sich von der Kreativität und dem Einsatz der Nachwuchstesterinnen und -tester sehr beeindruckt: "Aus all den eingereichten Arbeiten einige wenige als Gewinner auszuwählen ist der Jury sicher nicht leicht gefallen, vor allem, weil man deutlich erkennen kann, mit wie viel Spaß die Schülerinnen und Schüler in die Rolle der kritischen Tester geschlüpft sind. Es ist uns ein großes Anliegen, mit unserem Schülerwettbewerb JETZT TESTE ICH einen konkreten, aber auch sehr praxisnahen Ansatz zur Verbraucherbildung zu bieten.“

Gewinner Altersgruppe 1996-1999:

1. Platz: Windeltest (BAKIP8, Wien) – 1.200 Euro
2. Platz: Ist Shisha die Kohle wert? (HTL Braunau, Oberösterreich) – 900 Euro
3. Platz: Test Textileinzelhandelsgeschäft (BBS Rohrbach, Oberösterreich) – 650 Euro

Altersgruppe 2000-2003:

1. Platz: Test von Vanillejoghurts (PG St. Rupert Bischofshofen, Salzburg) – 1.200 Euro
2. Platz: Billige und teure Chips im Vergleich (WMS Knöllgasse, Wien) – 900 Euro
3. Platz: Webmail-Portale (B-HAK Innsbruck, Tirol) – 650 Euro

OeNB-Sonderpreis "Jugend & Geld“

Markus Arpa, Direktor der OeNB-Hauptabteilung Öffentlichkeitsarbeit, Organisation und Personal, gratulierte den Gewinnerinnen und Gewinnern des mit jeweils 1.500 Euro dotierten OeNB-Sonderpreises und unterstrich die Notwendigkeit von Wirtschafts- und Finanzwissen: "Die Fähigkeiten, die sie hier erworben haben, können sie im Alltag, sowohl in der Schulzeit als auch danach, anwenden. Wirtschafts- und Finanzfragen sind oft sehr abstrakt und schwer verständlich. Durch solche praktischen Projekte werden sie aber im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar.“

  • Altersgruppe 1996-1999: Supermarktprodukte versus Bauernprodukte (BHAK Grazbachgasse, Steiermark)
  • Altersgruppe 2000-2003: Jugendkonten im Brennpunkt (HTL Villach, Kärnten)

Umweltzeichen-Preis

Bei JETZT TESTE ICH! 2015/16 wurde zum zweiten Mal der vom Österreichischen Umweltzeichen mit jeweils 750 Euro dotierte „Umweltzeichen-Preis“ vergeben. Andreas Tschulik, Leiter der Abteilung Betrieblicher Umweltschutz und Technologie im Umweltministerium (BMLFUW): „Durch die aktive Einbindung von SchülerInnen in die Umsetzung des Österreichischen Umweltzeichens wird an Umweltzeichenschulen wertvolle Bewusstseinsbildung betrieben. Den Kindern werden dadurch Möglichkeiten für einen späteren, umweltbewussten Lebensweg aufgezeigt. Das kritische Auseinandersetzen mit den Anforderungen an das Österreichische Umweltzeichen animiert Kinder und Jugendliche zu spannenden Projekten. Das spiegelt sich in den beiden Siegerprojekten wieder.“

  • Altersgruppe 1996-1999: Lacke (HTL Mödling, Niederösterreich)
  • Altersgruppe 2000-2003: Der ultimative Indoor-Komposter (Neue Mittelschule Hollenstein, Niederösterreich)

Dieselben Erfahrungen wie die Profi-Tester

Viel Phantasie, Liebe und Arbeit steckten Mädchen und Burschen in ihre Projekte für den Schülerwettbewerb JETZT TESTE ICH! 2015/16. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Sie sind fleißig, mutig und originell. Sie kaufen, probieren, verkosten und messen. Sie zählen, tragen Daten in Tabellen ein und sprechen für Umfragen wildfremde Menschen an. Und sie machen dieselben Erfahrungen wie unsere Profi-Tester: Etwa, dass der Preis von Flüssigsseifen nichts über die Qualität aussagt oder dass sich viele Unternehmen ungern in die Karten sehen lassen.

Anruf abgebrochen

Als die 3B des Gymnasiums St. Rupert eine Molkerei anrief und wissen wollte, woher denn die Vanille aus dem untersuchten Joghurt stamme, holten sie sich kalte Füße. „Der Anruf“, so vermerkt ihr Untersuchungsbericht, „wurde sehr unfreundlich entgegengenommen und nach kurzem Gespräch von der Molkerei abgebrochen.“ Schülerinnen der HTL Mödling untersuchten Lacke – es ging um Inhaltsstoffe und Kennzeichnung. Sie fragen in ihrem Bericht: „Bezüglich der Inhaltsstoffe wie z.B. Füll-, Trocken-, Konservierungsstoffe und Tenside werden oft keinerlei Angaben gemacht. Über den Grund kann man nur spekulieren. Versteckt sich dahinter ein Firmengeheimnis oder werden umweltbelastende Stoffe verwendet?“

Mitten im Leben

Sehr verwundert waren diese Testerinnen, dass Lacke, die den „Blauen Engel“ tragen, Stoffe enthalten, die Haut und Augen reizen. Eine Klasse der HTL Villach verglich Beratungsgespräche zu Jugendkonten und geriet („Mitten im Leben“) an einen Bank-Mitarbeiter, „welcher uns nicht ernst nahm und auf Fragen wie z.B. nach einem Eröffnungsgeschenk zu lachen begann. Weiters wurden wir (…) fehlinformiert.“

780 TeilnehmerInnen - 170 Projekte

Hut ab vor den Mädchen

Alles der Reihe nach: 780 Schülerinnen und Schüler hatten sich 2015/16 an unserem Schülerwettbewerb „Jetzt-teste-ich“ beteiligt und 170 Arbeiten eingereicht. Hut ab vor den Mädchen. Sie reichten mit Abstand die meisten Projekte ein und waren unter den Siegerprojekten stark vertreten.  Die methodische Bandbreite war groß. Wir erhielten dunkle Videos (Bestellung im Fastfood-Restaurant), PowerPoint-Präsentationen, Excel-Listen, lange Berichte mit Fotos und Tabellen aber auch dünne Blättchen von knapp zwei Seiten.

Vergleiche und Prognosen

Wir erhielten Projekte, die die Werbebotschaft von Katzenfutter einem Realitätscheck unterzogen, Einreichungen, die in Blindverkostung den Unterschied zwischen Markenprodukten und Handelsmarken zu ergründen suchten. Uns erreichten Projekte, die mit Umfragen die Verschuldung von Jugendlichen analysierten (wieviel Geld haben sie zur Verfügung, wofür geben sie es aus?). Solche, die mittels Mystery-Shopping die in der Schule beliebtesten Textilketten eruierten. Und viele von der Art: „wir haben … verglichen. Am besten gefällt uns …“.  Ein Team hatte in einer Umfrage die Nutzung von Video-on-demand und TV unter Jugendlichen erhoben und wagte die Prognose: Wenn sich dieser Trend zu Video-on-Demand „so weiter entwickelt, könnte es durchaus passieren, dass das „normale“ Fernsehen in Vergessenheit gerät.“

Küchen-Komposter

Viele der eingereichten Projekte zeigten sich sehr lebensnahe. So etwa der Heim-Komposter der Neuen Mittelschule Hollenstein/Ybbs. Wie wäre es, so fragte sich das Team rund um Gruppensprecherin Carina Jagersberger, einen Komposter für Städter ohne Garten zu bauen – also einen für drinnen (Küche und Keller)? Zwar macht das Zerkleinern der Küchenabfälle Mühe, trotzdem kann sich das Ergebnis sehen lassen: Drei Behälter, ein Gehäuse, viel Holz, kein High-Tech. Der Ventilator, der die Belüftung verbessert, läuft mit Solarzellen. Kräuterextrakte begünstigen die Verrottung. Der Prototyp funktioniert. Zitat: „Auch der von vielen Menschen befürchtete Gestank war nach einem Monat nicht eingetreten.“ Die Schüler überlegen eventuell eine größere Ausgabe ihres Komposters für den Schulbetrieb aufzustellen.

Gerüchten auf der Spur

Steine in die Windel

Wirklich beachtlich auch die professionelle Vorgangsweise des Teams der Bundesbildungsanstalt für Kindergartenpädagogik in Wien 8 – ein Test von Wegwerfwindeln. Die Qualität des Klettverschlusses prüften die Mädchen, indem sie ihn 20, 30, 60 … Mal öffneten und wieder verschlossen. Die Tragfähigkeit testeten sie, indem sie so lange Kieselsteine unterschiedlichen Gewichts in die Windel füllten bis der Verschluss nachgab. Das alles im Rahmen einer anstrengenden 37-Stunden-Woche. Unsere jungen Testerinnen in der BAKIP8 schreiben in der Zusammenfassung wörtlich: „Wir sind geschockt, dass nirgendwo alle Inhaltsstoffe einer Windel für den Verbraucher aufliegen. (…) Wir sehen das als einen sehr groben Missstand (…). Gibt es etwas zu verheimlichen?“

Shishas in der Analyse

Das sogenannte Oktopus-Team der HTL Braunau untersuchte das trendige Shisha-Rauchen (Wasserpfeifen). Schließlich kursiere schon seit langem „das Gerücht, dass Shisha rauchen vollkommen gesund sei.“ Davon könne keine Rede sein. Es würde, so das Projektteam, abhängig machen und die Bildung von Lungenkrebs begünstigen. Konkret untersuchten sie u.a. Geruch bzw. Geschmack der einzelnen Tabaksorten und die Verbrennungstemperatur der Kohle. In ihrer Zusammenfassung schreiben sie: Sowohl Tabak als auch Kohle geben Schadstoffe frei, die der Konsument trotz Wasserfilter in die Lunge einatme.

Tabakverkauf an Jugendliche

Die jungen Tester legten den Finger auf eine andere offene Wunde: Shisha-Tabak ist erst ab 16 erlaubt. Trotzdem mussten die 14-, 15jährigen Tester nur in einer von fünf getesteten Trafiken den Ausweis zeigen. „Wir waren erschrocken, wie einfach Jugendliche den Tabak, welcher entgegen vielen Meinungen sehr wohl Teer und Nikotin enthält, erwerben konnten.“

Die Preisträger

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Altersgruppe 1996 - 1999, 1. Platz: Windeltest der BAKIP8, Wien (Bild: Martina Draper)
Altersgruppe 1996 - 1999, 1. Platz: Windeltest der BAKIP8, Wien (Bild: Martina Draper) |
Altersgruppe 2000 - 2003, 1. Platz: Vanillejoghurt-Test des PG St. Rupert Bischofshofen, Salzburg (Bild: Martina Draper)
Altersgruppe 2000 - 2003, 1. Platz: Vanillejoghurt-Test des PG St. Rupert Bischofshofen, Salzburg (Bild: Martina Draper) |
Altersgruppe 1996 - 1999, 2. Platz: Ist Shisha die Kohle wert? HTL Braunau, Oberösterreich (Bild: Martina Draper)
Altersgruppe 1996 - 1999, 2. Platz: Ist Shisha die Kohle wert? HTL Braunau, Oberösterreich (Bild: Martina Draper) |
Altersgruppe 2000 - 2003, 2. Platz: Billige und teure Chips im Vergleich, WMS Knöllgasse, Wien (Bild: Martina Draper)
Altersgruppe 2000 - 2003, 2. Platz: Billige und teure Chips im Vergleich, WMS Knöllgasse, Wien (Bild: Martina Draper) |
Altersgruppe 1996 - 1999, 3. Platz: Test Textileinzelhandelsgeschäft der BBS Rohrbach, Oberösterreich (Bild: Marzina Draper)
Altersgruppe 1996 - 1999, 3. Platz: Test Textileinzelhandelsgeschäft der BBS Rohrbach, Oberösterreich (Bild: Marzina Draper) |
Altersgruppe 2000 - 2003, 3. Platz: Webmail-Portale, BHAK Innsbruck, Tirol (Bild: Martina Draper)
Altersgruppe 2000 - 2003, 3. Platz: Webmail-Portale, BHAK Innsbruck, Tirol (Bild: Martina Draper) |
Altersgruppe 1996 - 1999, Sonderpreis "Jugend & Geld": Supermarktprodukte versus Bauernprodukte, BHAK Grazbachgasse, Steiermark (Bild: Martina Draper)
Altersgruppe 1996 - 1999, Sonderpreis "Jugend & Geld": Supermarktprodukte versus Bauernprodukte, BHAK Grazbachgasse, Steiermark (Bild: Martina Draper) |
Altersgruppe 2000 - 2003, Sonderpreis "Jugend & Geld": Jugendkonten im Brennpunkt, HTL Villach, Kärnten (Bild: Martina Draper)
Altersgruppe 2000 - 2003, Sonderpreis "Jugend & Geld": Jugendkonten im Brennpunkt, HTL Villach, Kärnten (Bild: Martina Draper) |
Altersgruppe 1996 - 1999, Preis des Österreichischen Umweltzeichens: Lacke, HTL Mödling, Niederösterreich (Bild: Martina Draper)
Altersgruppe 1996 - 1999, Preis des Österreichischen Umweltzeichens: Lacke, HTL Mödling, Niederösterreich (Bild: Martina Draper) |
Altersgruppe 2000 - 2003, Preis des Österreichischen Umweltzeichens: Der ultimative Indoor-Komposter, Neue Mittelschule Hollenstein, Niederösterreich (Bild: Martina Draper)
Altersgruppe 2000 - 2003, Preis des Österreichischen Umweltzeichens: Der ultimative Indoor-Komposter, Neue Mittelschule Hollenstein, Niederösterreich (Bild: Martina Draper) |
Altersgruppe 1996 - 1999, 1. Platz: Windeltest der BAKIP8, Wien (Bild: Martina Draper)
Altersgruppe 2000 - 2003, 1. Platz: Vanillejoghurt-Test des PG St. Rupert Bischofshofen, Salzburg (Bild: Martina Draper)
Altersgruppe 1996 - 1999, 2. Platz: Ist Shisha die Kohle wert? HTL Braunau, Oberösterreich (Bild: Martina Draper)
Altersgruppe 2000 - 2003, 2. Platz: Billige und teure Chips im Vergleich, WMS Knöllgasse, Wien (Bild: Martina Draper)
Altersgruppe 1996 - 1999, 3. Platz: Test Textileinzelhandelsgeschäft der BBS Rohrbach, Oberösterreich (Bild: Marzina Draper)
Altersgruppe 2000 - 2003, 3. Platz: Webmail-Portale, BHAK Innsbruck, Tirol (Bild: Martina Draper)
Altersgruppe 1996 - 1999, Sonderpreis "Jugend & Geld": Supermarktprodukte versus Bauernprodukte, BHAK Grazbachgasse, Steiermark (Bild: Martina Draper)
Altersgruppe 2000 - 2003, Sonderpreis "Jugend & Geld": Jugendkonten im Brennpunkt, HTL Villach, Kärnten (Bild: Martina Draper)
Altersgruppe 1996 - 1999, Preis des Österreichischen Umweltzeichens: Lacke, HTL Mödling, Niederösterreich (Bild: Martina Draper)
Altersgruppe 2000 - 2003, Preis des Österreichischen Umweltzeichens: Der ultimative Indoor-Komposter, Neue Mittelschule Hollenstein, Niederösterreich (Bild: Martina Draper)

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