Greenwashing? Nicht mit uns!
3 Jahre VKI Greenwashing-Check. Eine Zwischenbilanz zum 3-Jahres-Jubiläum unseres Erfolgsprojekts, inklusive Blick hinter die Kulissen. Außerdem: Die Neuauflage unseres ersten grünen Faktenchecks.
"Anhand von konkreten Beispielen wollen wir aufzeigen, mit welch dreisten Werbeversprechen Unternehmen versuchen, sich grüner und nachhaltiger darzustellen, als sie in Wirklichkeit sind. Dafür brauchen wir Ihre Mithilfe!"
So lauteten die einleitenden Worte des ersten VKI Greenwashing-Checks (GWC), den wir vor genau drei Jahren in der April-Ausgabe 2021 von KONSUMENT veröffentlicht haben.
Das bringt unser Anliegen nach wie vor auf den Punkt: Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung und Aufbau von öffentlichem Druck auf Unternehmen. Dort, wo die klare Botschaft an „die Wirtschaft“, auf Greenwashing zu verzichten, nicht ankommt, werden wir als verbandsklagsbefugte Organisation gerichtlich tätig.
Teamplayer
Gemeinsam etwas zu bewegen ist eine der Säulen unserer Tätigkeit im VKI. Gemeinsam mit Ihnen, liebe Leser:innen. Aber auch gemeinsam im Team des VKI. Vor dem Hintergrund des GWC-Jubiläums wollen wir Ihnen deshalb
- ein paar Eckpunkte und Highlights unserer Tätigkeit präsentieren.
- Auf Hinweis eines Konsumenten ferner die grünen Werbeversprechen der Billigairline Wizz Air checken – wie übrigens schon in der Erstausgabe des VKI Greenwashing-Checks vor drei Jahren.
- Und Ihnen auch jene Personen im VKI vorstellen, denen das Thema Greenwashing besonders am Herzen liegt und die sich deshalb besonders dafür (oder besser gesagt dagegen) einsetzen.
Eckpunkte und Highlights
Unternehmen betreiben Greenwashing, wenn sie sich als umweltfreundlich darstellen, aber nicht genügend Maßnahmen ergreifen, um dieses Image zu rechtfertigen. Verbraucher:innen werden dadurch in die Irre geführt. „Nicht mit uns!“, sagten wir vor drei Jahren kämpferisch. Seither prüfen wir grüne Werbeversprechen und prangern offensichtliches Greenwashing an. In Einzelfällen gehen wir vor Gericht.
Bereits von uns gecheckt (Auswahl):
- Amazon und seine „Öko-Gütesiegel“
- AUA und der „CO2-neutrale“ Biennale-Flug (erfolgreich geklagt)
- Die vermeintlichen Öko-Windeln von Eco by Naty
- Gösser ist nicht so grün, wie es scheint (erfolgreich geklagt)
- „Klimaneutrale“ Kreuzfahrten von MSC Cruises
- Das grüne Dosenversprechen von Red Bull
- Shell und sein grüner Freibrief für Autofahrer:innen
Drei Jahre VKI Greenwashing-Check: Zahlen, Daten und Fakten
31 Checks.
Seit dem Start des Greenwashing-Checks vor drei Jahren konnten wir 31 Checks durchführen und im KONSUMENT-Magazin sowie online auf unserer GWC-Landingpage veröffentlichen.
50 Prozent.
Rund die Hälfte der Einmeldungen von Verbraucher:innen auf unserem Greenwashing-Meldeformular betrafen Slogans wie CO2-neutral, klimaneutral oder klimafreundlich bzw. Aussagen wie grün oder nachhaltig.
Kampagnen und Themen.
Die am öftesten gemeldeten Kampagnen/Themen:
- „Natur statt Beton“ (Kampagne von Betondialog Österreich)
- Klimaneutrales Heizöl bzw. Erdgas
- CO2-neutrale Zustellung der Post
- CO2-neutrales Fliegen
- Klimaneutraler Käse
2 Gerichtsverfahren.
Brau Union (Gösser) und Austrian Airlines wurden von uns geklagt und rechtskräftig verurteilt. Weitere Greenwashing-Klagen sind bereits eingebracht.
100 Presseberichte.
Weit mehr als 100 Presseberichte hatte die AUA-Verurteilung zur Folge. Das internationale Medienecho war einzigartig in der VKI-Geschichte.
16.700 Views.
16.700 Views auf TikTok hat unser Beitrag über die erfolgreiche Gösser-Klage. Damit ist es das beliebteste Greenwashing-Video auf unserem VKI-TikTok-Kanal.
Wizz Air im Re-Check
Ein Konsument machte uns darauf aufmerksam, uns Wizz Air doch nochmal genauer anzuschauen. Nochmal? Ja, denn schon in der Erstausgabe des VKI Greenwashing-Checks vor drei Jahren haben wir die grünen Werbeversprechen der ungarischen Billigairline geprüft.
Das Beispiel eignet sich sehr gut, um zu zeigen, wie sich eine Marketingstrategie entwickelt hat. Nämlich nur im Feintuning. Zur Neuauflage unseres ersten Greenwashing-Checks geht es hier.
Das VKI Green-Team
Mag. Raphael Fink. Der Sozial- und Humanökologe hat den VKI Greenwashing-Check 2021 ins Leben gerufen und leitet das Projekt seither. Seine fachliche Expertise bildet die Basis der Faktenchecks. Zu seiner Motivation meint Fink: „Greenwashing ist mir schon lang ein Dorn im Auge. Die Welt ein Stück weit nachhaltiger zu machen, ist mein Antrieb. Klingt naiv? Die Erfolge des VKI Greenwashing-Checks zeigen: Es geht mit einer starken Konsumentenschutzorganisation im Rücken und den besten Köpfen im Team!“ Fink ist Mitarbeiter des im VKI angesiedelten Österreichischen Umweltzeichens und ist rund ums Thema Greenwashing auch im Bereich der Weiterbildung tätig.
Barbara Bauer. Die Juristin ist auf das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb spezialisiert. Beim VKI betreut sie alle diesbezüglichen Verfahren und war maßgeblich an den bisherigen juristischen Erfolgen des VKI gegen Greenwashing beteiligt. Mit Austrian Airlines und der Gösser-Mutter Brau Union waren das keine Leichtgewichte, die ihr da juristisch gegenübergestanden sind. Bauer: „Für den Kampf gegen Greenwashing benötigt es fachliche Expertise und Information aller Marktteilnehmer. Klagen sind ein weiteres Mittel – nicht nur um Rechtssicherheit zu schaffen, sondern auch um disziplinierend zu wirken. So ergänzen wir uns im Team perfekt und arbeiten gemeinsam daran, ‚grünes‘ Marketing ehrlicher zu machen.“
Markus Stingl. Als Redakteur beim VKI neben Finanzthemen insbesondere für Nachhaltigkeitsberichte zuständig und in dieser Funktion auch Autor der VKI Greenwashing-Checks. Seit 2019 schreibt Stingl die monatliche KONSUMENT-Kolumne Öko.Logisch. „Fachlich ist unser Green-Team ein echtes Dream-Team“, sagt Stingl. „Meine Aufgabe sehe ich insbesondere darin, das Wesentliche aus den zum Teil sehr detaillierten Greenwashing-Recherchen rauszufiltern, in möglichst leicht verständliche Form zu gießen – und dort und da auch ein wenig zuzuspitzen. Für mich liegt das Spezielle unserer grünen Faktenchecks tatsächlich in ihrer pointierten Kürze.“
Daniela Decker. Eine Allrounderin im VKI: Leser:innen-Umfragen, Webstatistiken, Social Media, Marketing – um nur einige ihrer Arbeitsbereiche zu nennen. Seit April 2022 ist sie neben Max (siehe unten) auch als TikTokerin optisches Aushängeschild unseres Vereins. Bei all ihren breit gefächerten Aufgaben ist es Decker ein Anliegen, Greenwashing-Themen auf Social Media auf die Agenda zu setzen. Ihre Motivation: „Ich spiele gern Beachvolleyball. Dabei sind neben dem Spaß die Regeln das Wichtigste für mich. Auf TikTok kläre ich die vorrangig jungen Nutzer:innen über Firmen auf, die unfair (grün) spielen. Denn Greenwashing ist für mich das Gegenteil von Fairplay. Das geht gar nicht! Ach ja, übrigens: Ich liebe Schildkröten! Und die sind ja auch grün.“
Maximilian Tenschert. Im „Brotberuf“ unverzichtbarer Online-Koordinator des VKI. Im „Nebenjob“ die komplettierende Hälfte des aufstrebenden VKI-TikTok-Duos. Als „Zillennial“ (Generation der zwischen den frühen 90ern und frühen 2000ern Geborenen, Anm.) ist Nachhaltigkeit für ihn selbstverständlich. „Gerade Greenwashing regt mich extrem auf“, sagt Tenschert. „Ich muss mich da wirklich zurückhalten, sonst würde uns TikTok mit großer Wahrscheinlichkeit sperren. Geht gar nicht, finde ich.“
Melden Sie Greenwashing!
Sie sind über ein dreistes grünes Werbeversprechen gestolpert?
Helfen Sie mit bei unserer Offensive gegen Greenwashing (Meldeformular)!
Hier geht´s zu unserer VKI Greenwashing-Check-Hauptseite.
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