Altersvorsorge: nicht jeder hat Geld, aber jeder hat Zeit
Jeden Donnerstag kommt Frau Jürgens zu Herrn Hochstöger. Sie gehen zusammen einkaufen, manchmal auch zur Bank oder zum Friseur. Danach sitzen sie noch zusammen, trinken Tee und unterhalten sich. Der Besuch währt ungefähr zwei Stunden, dann verabschiedet sich Frau Jürgens, auf ein Wiedersehen in der nächsten Woche.
Seit einem Jahr geht das so. Sie ist 65, er 85. Freunde? Eher gute Bekannte, kann man inzwischen sagen. Doch in erster Linie liegt hier ein Dienstleistungsverhältnis vor: Einmal in der Woche hilft Frau Jürgens Herrn Hochstöger bei seinen Erledigungen. Zustandegekommen ist der Kontrakt über Zeitpolster (www.zeitpolster.com).
Helfen, um später selbst Hilfe zu bekommen
Zeitpolster? Für viele gewiss ein neuer Begriff. Caritas, Diakonie, Hilfswerk oder Volkshilfe – diese sozialen Einrichtungen kennt man. Neu auf diesem Gebiet ist Zeitpolster, eine Organisation, die keiner Glaubensgemeinschaft und keiner Partei angehört, ihre Wurzeln vielmehr in der Zivilgesellschaft hat. Gegründet hat sie der Vorarlberger Sozialunternehmer Gernot Jochum-Müller.
Im Ländle begann denn auch Zeitpolster mit seiner Tätigkeit, das war im Jahr 2018. Motto: Ich helfe heute, damit mir später, wenn ich selbst bedürftig werde, geholfen wird. In der Zwischenzeit konnte sich die Organisation in weiteren Bundesländern etablieren und zählt heute über 400 Mitarbeiter.
Zeitpolster
sigifranzblumen, 22. August 2022, 16:08