Mit Mitte 50 beginnen nicht wenige Menschen, ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Bald, sagen sie sich, wird es mit der Erwerbsarbeit vorbei sein. Dann wird mich kein Wecker mehr am Morgen aus dem Schlaf reißen, dann werde ich den Tag so gestalten können, wie ich will. Die Pension – für viele die große Verheißung. Nicht jedoch für Heinz Haller. Er sah eine Zeit der Entbehrung und Einschränkung auf sich zukommen. Nicht einmal 1.000 Euro würde seine Pension betragen – so viel, wie er Miete zahlen muss. Sollte er sich also schnellstens nach einer billigeren Wohnung umschauen? Nicht, dass Heinz Haller ein Leben auf großem Fuß gewohnt wäre. Mal hatte er mehr, mal weniger Geld, so wie das bei selbstständigen Grafikern üblich ist. Doch einen gewissen Lebensstandard, den hatte er sich erarbeitet, und von dem wollte er nur ungern abgehen.
Ein Neubeginn
Was also tun? Als Grafiker bis 80 weiterarbeiten? Das war für Heinz Haller keine Option, zumal es in Zukunft nicht leichter werden würde. Jüngere rückten ja ständig nach, frisch von der Hochschule und vertraut mit den neuesten Computerprogrammen. Blieb also nur, umzusteigen, etwas Neues zu beginnen. Schon immer hatte Haller gern im Garten gearbeitet – wieso nicht die private Leidenschaft zum Beruf machen? Sprich: sich zum Landschaftsgärtner ausbilden lassen. Gesagt, getan. Bald hatte er eine Lehrstelle gefunden.