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3 jüngere Frauen unterhalten sich auf einer Couch sitzend
Damit im Alter nicht jeder Euro zweimal umgedreht werden muss, sollten Frauen möglichst früh die Weichen für eine selbstbestimmte, unabhängige finanzielle Absicherung stellen. Bild: Linderina/Shutterstock

Altersvorsorge: Was Frauen beachten müssen

Geringere Einkommen, kürzere Erwerbszeiten, lange Teilzeit wegen Kinderbetreuung: So schauen leider immer noch viele Berufslaufbahnen von Frauen aus. Gerade junge Frauen fragen sich zu selten, welche Auswirkungen das auf ihre Pension haben wird. Vorsicht, Spoiler: Die Auswirkungen sind gravierend!
Unser Artikel bietet einen theoretischen Überblick rund ums Thema Pensionslücke und gibt praktische Tipps für die finanzielle Absicherung im Alter.

Das Thema Altersvorsorge wird von vielen gern weggeschoben, von Frauen aber ganz besonders. Dabei sind es gerade sie, die sich möglichst früh Gedanken darüber machen sollten.

Denn Frauen beziehen in Österreich derzeit nicht nur eine deutlich niedrigere Pension als Männer – viele von ihnen bekommen sogar so wenig, dass sie im Alter als armutsgefährdet gelten. Die Basis dafür wird meist schon früh in der Berufskarriere gelegt. Und das, obwohl Frauen zunehmend besser ausgebildet sind.

Wie Frauen besser finanziell vorsorgen können

Gabi Kreindl - Expertin: Finanzdienstleistungen
Gabi Kreindl - Expertin: Finanzdienstleistungen Bild: VKI

Die VKI-Finanzexpertin Gabi Kreindl gibt Antworten zum Thema Frauen und Pensionsvorsorge. Sie sagt: „Frauen sollen das Ruder selbst in die Hand nehmen!“

In Österreich gibt es einen sehr großen geschlechterspezifischen Unterschied bei den Pensionen. Frauen sind also im Alter stark benachteiligt. Was können sie in Sachen Vorsorge dagegen tun?

Frauen sollten das Thema keinesfalls aufschieben oder wegschauen, sondern das Ruder selbst in die Hand nehmen. Wir haben zur Unterstützung zum Thema Pensionsvorsorge ein Buch, den KONSUMENT Pensionsplaner, verfasst und ein Online-Tool, den Pensionsrechner, entwickelt. In unserem Rechner wird abgebildet, was aus allen drei Vorsorgesäulen, der gesetzlichen, der betrieblichen und der privaten Pensionsvorsorge, im konkreten Fall zu erwarten ist. Dem gegenüber stehen die Haushaltskosten.

Müssen Frauen in der Altersvorsorge prinzipiell anders vorgehen als Männer?

Prinzipiell nein. Für eine sinnvolle Altersvorsorge muss die individuelle Lebenssituation auf Problemstellen und Fallen hin analysiert werden. Erst darauf aufbauend können passende Produkte und Laufzeiten gewählt werden. Frauen verdienen aber oft weniger, kümmern sich meist um die Kinder und arbeiten viel in Teilzeit. Das bringt deutliche Nachteile am Pensionskonto, das den gesetzlichen Anspruch abbildet. Wichtig ist, die eigenen Ansprüche zu kennen und auch die Möglichkeiten zur Verbesserung abzuchecken. Nicht immer ist für die Kinderbetreuung eine weitere Reduktion der Arbeitszeit notwendig, vielleicht lassen sich die Beiträge aufs Pensionskonto mit einer Arbeitszeitverlegung aufrechterhalten. In Partnerschaften sollte das Projekt Vorsorge gemeinsam angegangen werden. Und auch für Alleinerzieherinnen ist es wichtig, das Thema nicht vor sich herzuschieben.

Frauen haben in der Regel auch schon während ihrer Berufstätigkeit weniger Geld zur Verfügung als Männer. Wie können sie es schaffen, dennoch Geld für die Altersvorsorge beiseitezulegen?

Die eine Antwort auf die Frage "Wie soll ich vorsorgen?“ gibt es leider nicht. Aber auch kleine, regelmäßige Sparraten über einen längeren Zeitraum zahlen sich aus. Neben einem jederzeit verfügbaren Notgroschen für Unvorhergesehenes sollte langfristig geplant werden. Je nach Risikobereitschaft und Laufzeit muss ein passendes Vorsorgeprodukt gefunden und ausgewählt werden. Die Palette reicht von Sparprodukten bis hin zu Aktien und soll immer auf die individuelle Situation abgestimmt sein. Auch im Bereich der privaten Vorsorge sollte in Partnerschaften ein Ausgleich stattfinden, wenn Frauen daheim bei den Kindern bleiben und damit auf Einkommen verzichten.

Ab wann sollte frau (spätestens) mit einer privaten Altersvorsorge beginnen?

Je früher, desto besser, aber zu spät ist es nie. Wer früher beginnt, kann über einen längeren Zeitraum vielleicht auch risikofreudiger investieren und bessere Erträge erwirtschaften. Die Vorsorge endet nicht mit dem Pensionsantritt, sondern mit dem Tod. Vom bei Pensionsantritt verfügbaren Kapital wird Monat für Monat ein Teil als Rente entnommen, der Rest bleibt weiter veranlagt. Mit Pensionsantritt haben Frauen eine statistische Lebenserwartung von mehr als 20 Jahren – ein brauchbarer Zeitraum für gewinnbringende Veranlagung. Gute Produkte sollten so konzipiert sein, das sie nicht mit Pensionsantritt auslaufen oder mit hoher Kostenbelastung umgestellt werden müssen. Wichtig ist, Investments durchzuziehen. Ständiges Wechseln kostet mehr, als es bringt. Daher Anlageprodukte so wählen, dass man sie in persönlichen Krisenzeiten ohne Verluste abstoßen kann, dass sich die Höhe der Einzahlungen reduzieren lässt oder dass man noch Reserven hat, die sich flüssigmachen lassen. Wir haben uns in KONSUMENT in einer mehrteiligen Geldanlage-Serie der Frage gewidmet, wie man unabhängig und selbstbestimmt seine finanzielle Zukunft in die Hand nehmen kann. Diese Serie ist gerade auch Frauen sehr ans Herz zu legen.

Haben Versicherungen auch spezielle Angebote für Frauen?

Es gibt immer wieder Angebote „speziell für Frauen“. Das ist meist eine Marketingsache. Bei der Pensionsvorsorge ist das Durchhalten wichtig, darum sollte der laufende Beitrag auch so gewählt werden, dass er langfristig leistbar ist. Wie gesagt: Ein Produktwechsel kostet oft mehr, als er bringt.

Gibt es unabhängige Beratungsstellen für jene, die sich in Finanzdingen unsicher sind?

Die Suppe an guten und wirklich unabhängigen Berater:innen ist leider dünn. Unabhängige Berater:innen sollten ein breiteres Spektrum an Angeboten haben als die Bankberater:innen der Hausbank oder langjährige Versicherungsberater:innen, die ja lediglich die Produkte des eigenen Unternehmens anbieten können. Es gibt mittlerweile Berater und vor allem Beraterinnen, die sich auf die Anliegen der Frauen spezialisiert haben. Aber eigentlich ist es absurd. Viele von uns lassen sich nicht dreinreden, wo sie ihre Lebensmittel kaufen, bestimmen selbst, wohin sie auf Urlaub fahren und welches Smartphone sie benutzen. Die Entscheidungen werden eigenständig und bewusst getroffen. Aber beim Thema Geldanlage? Da wird die Flinte allzu oft allzu schnell ins Korn geworfen. Das sollen andere erledigen. Aber ich bin mir sicher: Frauen können das hervorragend! Unsere Serie Geldanlage bietet dafür das nötige Basiswissen. Die finale Investitionsentscheidung allerdings, die bleibt immer individuell, die können wir niemanden abnehmen.

Sollte das Pensionssplitting, wie geplant, einmal automatisiert werden: Wird das viele Frauen aus der Altersarmut retten?

Nein, das Pensionssplitting wird Frauen nicht aus der Altersarmut retten. Zudem macht es Frauen emotional abhängiger vom Partner. Frauen sollten finanziell vom Partner unabhängig sein können. Die von Frauen geleistete Versorgungsarbeit sowohl für Kinder als auch in der Pflege sollte besser berücksichtigt werden. Im Artikel "Was ist Pensionssplitting" beantworten wir die wichtigsten Fragen zum Thema. 

Wie kann ich mir meine künftige Pension ausrechnen?

Das ist eine nicht ganz einfach zu beantwortende Frage. Ein Blick aufs Pensionskonto gibt schon einmal einen ersten Hinweis darauf. Dort kann der fiktive monatliche Pensionswert der Ansprüche aus der gesetzlichen Pension abgerufen werden. Aber natürlich kommt bis zum tatsächlichen Pensionsantritt noch einiges dazu. Auch die 2. Säule, die betriebliche Vorsorge, muss beachtet werden. Auch hier gilt: Der derzeitige Abfertigungs-Stand wird sich bis zum Pensionsantritt noch erhöhen. Und die 3. Säule, also die private Vorsorge? Die muss ebenfalls hinzugerechnet werden. Für 50- bis 65-Jährige ist der KONSUMENT-Pensionsrechner ein tolles Tool, mit dem verschiedene Szenarien durchgespielt werden können. Welche Pension erwartet mich? Sie tragen Ihre individuellen Daten ein und unser Pensionsrechner liefert eine Vorschau.

Buchtipp: KONSUMENT-Pensionsplaner

Wie sind die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen? Was können Sie von einer allfälligen Firmenpension erwarten? Und welche Rolle spielt die sogenannte „3.Säule“, die private Vorsorge, zur Abdeckung der immer wieder behaupteten „Pensionslücke“? Das Buch führt alle nötigen Überlegungen zur Vorbereitung auf den Ruhestand in strukturierter Form zusammen und behandelt alle relevanten Themen verständlich. Außerdem: Ein Online-Rechner, der ermöglicht, die drei Säulen der Vorsorge in verschiedenen Szenarien durchzurechnen.

Buch: Der KONSUMENT-Pensionsplaner
Bild: VKI

Aus dem Inhalt

  • Umlage- und Kapitaldeckungsverfahren
  • Was hat es mit der „Pensionslücke“ auf sich?
  • Das künftige Budget ermitteln
  • Staatliche, betriebliche und private Altersvorsorge
  • Ausgeben oder vererben?
  • KONSUMENT-Pensionsrechner
  • Anlagestrategie für über 50-Jährige

Der KONSUMENT-Pensionsplaner: Flexcover, 140 Seiten, € 19,90
ISBN 978-3-99013-085-8

Pension: Gründe für den „Gender-Gap“

Kommen wir nun zum eingangs erwähnten theoretischen Teil dieses Artikels:  Zahlen, Daten, Fakten rund ums Thema Pensions-Kluft zwischen Frauen und Männern.

Ein Zehn-Jahres-Vergleich der Statistik Austria aus 2018 fördert ein durchaus überraschendes Bild zutage: Der Anteil der Frauen mit Hochschulabschluss ist nicht nur höher als jener der Männer, die Frauen haben in diesem Punkt sogar noch deutlicher zugelegt. Schon 2008 verfügten mit einem Anteil von 14 Prozent die Frauen im Durchschnitt häufiger über einen universitären Abschluss als Männer (13 Prozent). Zehn Jahre später waren es bei den Frauen 19 Prozent und bei den Männern 16 Prozent.

Warum aber schlägt sich die gute Ausbildung nicht in der Pensionshöhe der Frauen nieder? Noch nicht, muss die Antwort wohl lauten. Die gute Ausbildung ist nämlich unter den jüngeren Frauen stärker verbreitet als unter den älteren.

"Es wird also dauern, bis sich sehr gut ausgebildete Frauen am Arbeitsmarkt etablieren, was dann auch zu einer höheren Pension führen wird", erklärt Christine Mayrhuber, Ökonomin am Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) und Mit-Initiatorin des Projekts Trapez, das sich mit den geschlechtsspezifischen Unterschieden der Alterspensionen beschäftigt.

Viele nur Pflichtschulabschluss

Es gibt aber noch einen zweiten Bildungsfaktor, der zu den niedrigeren Frauen-Pensionen beiträgt: Am anderen Ende der Ausbildungsskala, beim Pflichtschulabschluss, sind Frauen nämlich ebenfalls mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil vertreten. Auch ein daraus resultierendes niedrigeres Einkommen drückt die Höhe der Pension.

Hohe Teilzeitquote

Frauen verdienen im Durchschnitt deutlich weniger als Männer. In Österreich ist diese Einkommenslücke sogar besonders deutlich ausgeprägt. Laut Erhebungen des Europäischen Statistikamts Eurostat verdienen Frauen hierzulande brutto um ein Fünftel weniger als Männer.

Der EU-Durchschnitt dieser Frauen-Männer-Kluft liegt bei 16 Prozent. Dieses geringere Erwerbseinkommen, das sich negativ auf die künftige Pension auswirkt, hängt nicht nur mit schlechterer Bezahlung für gleiche Arbeit zusammen, sondern zusätzlich auch mit dem hohen Anteil an Teilzeitarbeit der Frauen in Österreich. Fast die Hälfte von ihnen (unselbstständig erwerbtätig) arbeitet Teilzeit, bei Männern sind es nur elf Prozent.

Weniger Erwerbsjahre

Ausschlaggebend für die vergleichsweise hohe Zahl an extrem niedrigen Pensionen von Frauen ist noch ein Faktor: Frauen haben häufig nur wenige Erwerbsjahre. Zumindest 180 Monate, das sind 15 Jahre, Beschäftigung müssen nachgewiesen werden, um einen Pensionsanspruch zu erlangen. Einer Analyse des Projekts Trapez zufolge haben 18 Prozent der über 65-jährigen Frauen keinen Anspruch auf Eigenpension. Das sind mehr als 106.000 Personen. 14 Prozent haben nicht einmal eine Hinterbliebenenpension. Sie sind also von der Unterstützung durch das familiäre Umfeld abhängig.

WIFO-Expertin Christine Mayrhuber hat aber auch einen erfreulichen Aspekt gefunden: Der Anteil der Frauen, die keine eigene Pension erhalten, sinkt tendenziell. 2011 waren es noch 21 Prozent.

Dem erfreulichen Aspekt des sinkenden Anteils von Frauen ohne eigene Pension steht allerdings nach wie vor eine unerfreuliche Tatsache gegenüber: die geringe Pensionshöhe. Rechnet man nur die staatliche Pension aus Erwerbstätigkeit, liegt das Mittel für Bezieherinnen über 65 Jahre bei 612 Euro im Monat, wie aus der Trapez-Analyse hervorgeht (Stand  2021). Zählt man Teilversicherungszeiten wie etwa Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen dazu, kommen Frauen im Mittel auf 811 Euro im Monat.

Weniger Pensionsjahre wegen Kinderbetreuung

Frauen sammeln im Durchschnitt um acht Versicherungsjahre weniger an als Männer. Zählt man nur die Erwerbsjahre, so zeigt sich sogar eine Kluft von zwölf Jahren. Fast fünf Jahre widmen Frauen in Österreich sich im Durchschnitt ihren Kindern. Diese Kindererziehungszeiten werden zwar auf die Pension angerechnet, allerdings mit einem oft geringeren Betrag als bei einer Vollzeitbeschäftigung. Im Jahr 2023 wird für die Kindererziehung ein fiktiver Verdienst von 2.090,61 Euro dem Pensionskonto gutgeschrieben. Daraus ergibt sich ein Pensionsanspruch von monatlich ca. 32 Euro. Staatliche Pension: fast 50 Prozent Unterschied

Geringere Einkommen, kürzere Erwerbszeiten, lange Teilzeit-Arbeit, Kindererziehung: All das führt zu einem finanziellen Nachteil für Frauen im Alter. Zieht man nur die staatlichen Pensionszahlungen heran, lag 2017 der Unterschied bei neu zuerkannten Alterspensionen zwischen Frauen und Männern bei 48,1 Prozent. In anderen Worten: Frauen hatten im Durchschnitt ein um fast 50 Prozent geringeres Pensionseinkommen als Männer.

Unter den „Worst 5“ in der EU

Österreich befindet sich mit dem Pensions-Gap unter jenen EU-Ländern mit dem höchsten Unterschied zwischen Männer- und Frauen-Pensionen. In nur vier Ländern ist diese Kluft noch größer: Luxemburg, Niederlande, Malta und Zypern. Den geringsten Unterschied findet man interessanterweise – mit Ausnahme von Dänemark – in ehemaligen Ostblockländern. Betrachtet man die Frauen-Männer-Pensionskluft über mehrere Jahre, ist keine eindeutig sinkende Tendenz zu erkennen.

Steigt die Kluft durch Corona?

Es ist zu befürchten, dass die aktuellen Krisen die Kluft zwischen Frauen- und Männer-Pensionen größer werden lassen. Steigende Arbeitslosigkeit, die Frauen besonders stark betrifft, sowie die Verfestigung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung verschärfen die Ursachen für den "Gender-Gap", wie die Kluft zwischen Männer- und Frauen-Einkommen bzw. -Pensionen in der internationalen Fachwelt genannt wird. Vermehrte Kinderbetreuung und Home-Schooling könnten in dem auf Erwerbsjahre zentrierten österreichischen Pensionssystem den geschlechtsspezifischen Pensionsunterschied wieder vergrößern.

WIFO-Expertin Christine Mayrhuber sieht für unselbstständig Beschäftigte allerdings keine allzu großen Auswirkungen der Corona-Krise auf die spätere Pensionshöhe. Kurzarbeit und Anrechnung der Arbeitslosigkeit auf die Pension würden den Effekt der Krise mildern. Problematischer sieht sie die Lage für Selbstständige. Der Anteil von Frauen unter den Ein-Personen-Unternehmen sei groß. Sie hatten unter den Lockdowns besonders zu leiden. Die staatlichen Ersatzleistungen zielten nicht auf das staatliche Pensionskonto ab – auf dieses wurde in Lockdown-Zeiten für die Selbstständigen nichts dazugebucht.

Pensionssplitting: Vorteile & Nachteile

Seit 2005 gibt es für Eltern eine Möglichkeit, die die Pensions-Kluft zwischen Frauen und Männern verkleinern soll: das Pensionssplitting.

Eltern können für die Jahre der Kindererziehung auf freiwilliger Basis eine Aufteilung der Pensionsgutschriften vereinbaren. Jener Elternteil, der erwerbstätig bleibt, überträgt jenem, der bei den Kindern zu Hause ist, einen Teil seiner Pensionskontogutschriften – möglich sind bis zu 50 Prozent.

"Aus rein ökonomischer Sicht ist das Splitting eine gute Sache", ist Christine Mayrhuber überzeugt. Während der Erwerbstätigkeit gebe es keine finanziellen Einbußen durch das Aufteilen der Einzahlungen auf das Pensionskonto. Und im Alter muss das auch nicht unbedingt eine geringere Pension für beide Partner bedeuten. Denn die dann etwas niedrigere Pension eines Partners vermindert dessen Steuerlast. Netto könnte also – für beide Partner gerechnet – durchaus die gleiche Summe herauskommen.

Im Artikel "Was ist Pensionssplitting" beantworten wir die wichtigsten Fragen zum Thema. 

Achtung, Ausgleichszulagensatz!

Ursula Janesch vom Referat Sozialrecht und -politik der Arbeiterkammer Niederösterreich  rät trotzdem zur Vorsicht: Ist nämlich bei Pensionsantritt die Pension sehr niedrig und liegt unter dem Ausgleichszulagensatz, wird sie von staatlicher Seite aufgebessert. Und genau diese Aufbesserung könnte nach einem Pensionssplitting geringer ausfallen.

Skeptisch ist auch VKI-Expertin Gabi Kreindl. Denn abgesehen davon, dass Pensionssplitting kaum bekannt ist, geht sie nicht davon aus, dass Männer Pensionsansprüche freiwillig abgeben. Daher sprechen sich manche für ein verpflichtendes Splitting aus. Aber auch in diesem Fall überwiegt die Kritik am Splitting.

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