Besser einkaufen. Der Nutri-Score hilft bei der Auswahl gesünderer Lebensmittel. Wir erklären, wie er funktioniert.
Eine fünfstufige Farbskala von Grün über Hellgrün, Gelb und Orange nach Rot sorgt für Aufmerksamkeit in den Medien. In österreichischen Supermärkten ist der Nutri-Score inzwischen auf Lebensmitteln zu sehen. Auch in KONSUMENT tauchte er in letzter Zeit vermehrt auf (siehe etwa hier: Gouda - Ein Toast auf diesen Gouda Toastschinken: verpackt - Rasch verbrauchen und Buttermilch - Fast alles in Butter). Vereinfacht ausgedrückt soll die erweiterte Ampel Konsumentinnen und Konsumenten Hinweise darauf geben, als wie gesund oder ungesund ein Lebensmittel zu bewerten ist, ohne dass sie sich in klein gedruckte Zutatenlisten vertiefen müssen.
Grundlage für die Berechnung des Nutri-Scores ist das Verhältnis von positiv eingestuften Nahrungsmitteln wie Obst und Gemüse, Ballaststoffen und Eiweiß zu als ungünstig bewerteten Substanzen wie Zucker, gesättigten Fettsäuren oder Natrium. Auch der Kaloriengehalt eines Lebensmittels wird in die Bilanz miteinbezogen. Entwickelt wurde die Kennzeichnung von unabhängigen Wissenschaftlern auf Wunsch der französischen Regierung. Der Score reicht von einem sattgrünen A (höchste Nährwertqualität) bis zu einem tiefroten E (niedrigste Nährwertqualität).
Wo wird der Nutri-Score verwendet?
Der Nutri-Score bezieht sich auf 100 Gramm oder 100 Milliliter eines Lebensmittels. Es gibt Berechnungstabellen für feste und flüssige Lebensmittel, Getränke, Käse sowie Fette und Öle. Als Getränke gelten Wasser (Mineral-, Tafel-, Leitungswasser etc.), aromatisierte Wässer, Fruchtsäfte, Smoothies und gesüßte Getränke wie Limonaden und Tees. Wasser bekommt grundsätzlich die Bewertung „A“. Milch und Milchprodukte zählen nicht zu den Getränken.
In Frankreich wird die Verwendung des Nutri-Scores bereits seit 2017 vom Gesundheitsministerium empfohlen. Dort findet man auch die meisten so gekennzeichneten Produkte am Markt. Jeder Hersteller berechnet den Nutri-Score für seine Produkte selbst. Die Kennzeichnung erfolgt freiwillig. Allerdings ist es nicht möglich, nur „gesunde“ Produkte mit dem Nutri-Score zu deklarieren. Verwendet ein Hersteller das Modell, muss er es auf alle Produkte anwenden, die unter einer Marke verkauft werden.
Neuer Algorithmus für Nutri-Score seit 2023
Derzeit sind auf manchen Produktverpackungen andere Nutri-Scores zu sehen als in unserem Test angegeben. Das liegt dran, dass der Algorithmus zur Berechnung mit Ende 2023 überarbeitet worden ist. Hohe Zucker- oder Salzgehalte, Süßstoffe und Getränke mit Süßstoffen werden nun beispielsweise schlechter bewertet. Es gilt eine 24-monatige Übergangsfrist für Ware, die vor dem 31. Dezember 2023 produziert und mit dem Nutri-Score Logo gekennzeichnet wurde.