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Mann vergibt mit Smartphone Bewertungen - 5 goldenen Sterne
Bild: Ralf Geithe/Shutterstock

Fake-Bewertungen auf Amazon, Booking, Expedia: kleine Geschenke

, aktualisiert am

Kleine Geschenke. Viele Onlinehändler vergeben Gutscheine, um sich gute Bewertungen zu erkaufen.

Zu diesem Schluss kommt unsere britische Schwesterorganisation „Which“. Auch wir haben solche Anfragen in unserer Beratung. 

Vergünstigung für gute Bewertung

Die Briten befragten im August 2023 repräsentativ 1556 Personen. Zehn Prozent all jener, die in den letzten zwölf Monaten etwas bei Amazon gekauft hatten, erhielten eine Information oder eine Karte im zugesandten Produkt. Die bat um eine 5-Stern-Beurteilung und bot im Gegenzug eine Vergünstigung („offering an incentive“). 

Vier Prozent der Befragten gaben an, dass Händler ihnen eine Belohnung anboten, wenn sie eine negative Beurteilung in eine positive änderten. 

Korrupte Kund:innen

Einige User:innen machen daraus ein Geschäft, indem sie für eine gute Bewertung einen höherwertigen Gutschein fordern. Auf der anderen Seite weigern sich anständige Kund:innen auf die Bestechung einzugehen. Da kann es dann passieren, so berichtet Which, dass der Händler lästig wird („it had been ‘over a month of hell’“) oder die 1-Stern-Bewertung verschwindet. 

Falsche positive Bewertungen führen dazu, dass gutgläubige Kund:innen Geld für minderwertige und in manchen Fällen: gefährliche Produkte ausgeben.

Eine Bewertung auf Amazon zeigt perfekte 5 Sterne (99%)
Zu schön um wahr zu sein: 5 Sterne - 99% Zufriedenheit Bild: Peace-loving/Shutterstock

Händler tun zu wenig dagegen

Selbes Thema, andere Perspektive. Eine EU-Marktuntersuchung - ein sogenannter "Sweep" - ergab 2022, dass 55 Prozent aller Webseiten-Betreiber nichts gegen Fake-Bewertungen unternehmen. Zahllose Verwarnungen wurden ausgesprochen. 

Amazon, Booking und Expedia

Nun wollen die großen drei - 

  • Amazon, 
  • Booking und 
  • Expedia 

- beim Kampf gegen Fake-Beurteilungen zusammenarbeiten. Ihre Bewertungssysteme sind bislang nicht verknüpft. Zusätzlich wollen sie auch die weltgrößten Bewertungsplattformen 

  • Trustpilot, 
  • Tripadvisor und 
  • Glassdoor 

mit ins Boot holen. Im ersten Schritt dieser Coalition for Trusted Reviews werden Industriestandards ausgearbeitet und Informationen ausgetauscht, um gemeinsam und systematisch gegen diesen Betrug vorgehen zu können.

AKTUALISIERUNG (22.3.2024): orf.at berichtet, dass die italienische Kartellbehörde gegen Booking.com ermittelt

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