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Hase mit Grünzeug im Käfig
Das Gitter eines Hasenstalls sollte stabil sein, sonst kommen Fuchs und Marder Bild: Tsyb Oleh/Shutterstock

Vidaxl: Kaninchengehege - nicht raubtiersicher

Das Kaninchengehege war unvollständig und nicht sicher gegen Fuchs und Marder. - Wir konnten helfen.

Kinder brauchen ein Zuhause, ihre Kaninchen möglichst einen Freiluftstall. Und zwar einen sicheren, sonst kommen Fuchs und Marder zum Nachtmahl (Video, besonders ab 7min50). Frau Karl bestellt bei Vidaxl für knapp 300 Euro ein Gehege. Die Website bewirbt die Voliere (ein Freiluft-Vogelgehege) mit langer Lebensdauer und verspricht „zudem ist sie auch für andere Kleintiere wie Kaninchen, Enten, Hühner, Gänse usw. geeignet.“

Beschreibung der Voliere bzw. des Kaninchenstalls von VidaXL
Produktbeschreibung der Voliere bzw. des Kaninchenstalls von VidaXL Bild: Screenshot der Konsumentin/VKI

Wichtige Teile fehlen

Das Paket kommt, die Arbeit beginnt, doch die Montage gestaltet sich als schwierig. Kleine Unterlegscheiben und Bauteile für die Giebel- und Randleisten, sind nicht auffindbar. Frau Karl meldet dies dem Händler. Vidaxl antwortet „Leider sind für dieses Produkt keine Teile auf Lager“ und bietet einen Rabatt. 

Liste der Bauteile der VidaXL-Voliere (Kaninchenstall)
Beim Aufbau des Kaninchenstalles fehlten einige Teile Bild: Screenshot Kundin/VKI

Zu dünnes Drahtgitter

Mann schreit vor Wut, weil der Fuchs in sein Kaninchengehege eingebrochen ist und die Tiere gefressen hat
Dünne Gitter, fette Beute - Kaninchenställe sollten eine Drahtstärke von mindestens 0,7 mm aufweisen Bild: Wisniewski/VKI

Frau Karl hakt nach: „Bitte auch um Info, wie dick der Draht des Drahtgeflechts ist. Ich fürchte, es ist nicht mardersicher, wovon ich aber aufgrund ihrer Beschreibung ausging.“ Vidaxl informiert, dass die Drahtstärke 0,7 mm betrage. Das aber gilt in Fachkreisen als nicht sicher. Marder, Fuchs oder Raubvögel könnten sich durchbeißen. 

Kundin soll entscheiden

Die Kundin, so schreibt Vidaxl, soll entscheiden, ob das Gitter für die zu erwartenden Raubtiere geeignet sei … 

Rücktritt vom Kauf

Frau Karl widerruft den Vertrag innerhalb der 14-Tage-Frist, da das Produkt in Summe unbrauchbar ist. Doch die unerfreulichen Erfahrungen setzen sich fort. Die Kundin soll die Ware für die Rücksendung wieder verpacken. 

GSL verweigert Annahme

Vidaxl informiert: „Spediteur kommt zwischen 8:00 und 17:00 Uhr. Eine genaue Uhrzeit können wir leider nicht nennen.“ Der Stall passt nicht mehr ganz in die Originalverpackung, worauf der Abholer GSL die Annahme verweigert („nicht vollständig im Karton verpackt“). 

Vidaxl schiebt also die Verantwortung für die von der Spedition geforderte Verpackung auf die Kundin. Ohne Rücksendung gäbe es keine Rückzahlung … 

Sitzt der Fuchs vor dem Stall ...

Frau Karl hat jetzt endgültig die Nase voll. Wir wenden uns in ihrem Auftrag an die Kolleg:innen des niederländischen Verbraucherzentrums. Die wieder informieren den in Holland ansässigen Händler über die Konsumentenrechte. 

... kommt Bewegung in den Fall

Sitzt der Fuchs vor dem Stall, kommt Bewegung in den Fall. Vidaxl entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten, lässt das Gehege abholen und zahlt den Kaufpreis zurück.

Wahrscheinlich Dropshipping

Video: Mag. Elisabeth Barth zu Austausch oder Reparatur im Rahmen der Gewährleistung
Mag. Elisabeth Barth zum Rücktritt vom Online-Kauf Bild: Screenshot/VKI-Video

Mag. Elisabeth Barth, die den Fall betreut hat: „Wir vermuten, dass es sich hier um einen Fall von Dropshipping handelt. Solche Unternehmen haben kein eigenes Lager, sondern lassen die Ware meist direkt vom Hersteller in Asien verschicken. 

Wenn es ein Problem gibt, bieten sie oft nur einen Preisnachlass und wollen keine Retoure. Konsument:innenrechte werden da leider häufig missachtet. 

Originalverpackung nicht nötig

Was die Verpackung betrifft: Kund:innen müssen laut Gesetz die Waren nicht originalverpackt zurückschicken. Sie muss lediglich so verpackt sein, dass sie unversehrt ankommt. Das wissen viele Unternehmen nicht.“

LINKS

EU Flagge, darunter steht "Mitfinanziert durch die Europäische Union"
Bild: ECC-net

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