Das Gesundheitsministerium hat die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages; ages.at) mit der Abklärung beauftragt. Deren bisherige Untersuchungen deuten auf eine mögliche Verbindung zu Geflügelbetrieben hin: Sowohl in Lebensmitteln als auch in veterinärmedizinischen Proben wurden Salmonellen festgestellt. Der Verdacht liegt daher nahe, dass Eier, Eiprodukte oder Hühnerfleisch die Infektionsquelle sein könnten. Eine endgültige Bestätigung steht allerdings noch aus.
Was sind Salmonellen?
Salmonellen sind in Österreich die zweithäufigsten bakteriellen Erreger von Durchfallerkrankungen. Die Ansteckung erfolgt meist durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel tierischen Ursprungs, vor allem:
- Eier und Eiprodukte
- Geflügel- und anderes Fleisch
- Milch und Milcherzeugnisse
- Speiseeis und Cremespeisen (z.B. Tiramisu)
Grundsätzlich gibt es jedoch kaum ein Lebensmittel, in dem nicht schon einmal Salmonellen nachgewiesen wurden. Salmonellen sind häufig auch ein Grund für Produktrückrufe. Wenn Sie informiert bleiben möchten, besuchen Sie unsere Webseite vki.at/produktrueckrufe oder facebook.com/konsument.at.
Explosionsartige Vermehrung
Die sogenannte Infektionsdosis – also die Keimzahl, die eine Erkrankung auslösen kann – liegt bei über 100.000 Bakterien. Diese Menge kann bei falscher Lagerung, vor allem bei Zimmertemperatur, schnell erreicht werden: Salmonellen vermehren sich unter günstigen Bedingungen explosionsartig und werden auch durch Einfrieren nicht abgetötet. Besonders gefährdet sind Babys, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem – bei ihnen genügt oft schon eine deutlich geringere Keimzahl.
Symptome und Verlauf einer Salmonellenerkrankung
Die Inkubationszeit – also die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Symptome – liegt meist zwischen 12 und 36 Stunden. Zu den typischen Beschwerden zählen:
- Durchfall
- Übelkeit und Erbrechen
- Bauchkrämpfe
- Fieber und Kreislaufprobleme
Meist dauern die Symptome nur wenige Tage an, sie können aber – insbesondere bei Kleinkindern und älteren Personen – durch den Flüssigkeitsverlust gefährlich werden. Bei diesen Risikogruppen sowie bei starken Symptomen empfiehlt sich ein rascher Arztbesuch.
In der Regel reicht die Stabilisierung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts durch ausreichendes Trinken, gegebenenfalls mit Glucose-Elektrolytlösungen, aus. Der Einsatz von Antibiotika erfolgt nur in besonderen Fällen, da er die Bakterienausscheidung verlängern und Resistenzen fördern kann.
Vorsicht in der Küche: So schützen Sie sich
Die Ages empfiehlt, auch in der warmen Jahreszeit verstärkt auf Küchenhygiene und richtige Lagerung zu achten. Denn Hitze beschleunigt das Wachstum von Salmonellen in Lebensmitteln. Um eine Ansteckung zu vermeiden, sollten folgende Hygieneregeln beachtet werden:
- Tierische Lebensmittel gründlich durchgaren (mindestens 15 Minuten bei über 70 °C)
- Rohe Produkte getrennt von verzehrfertigen Speisen verarbeiten
- Kreuzkontamination vermeiden: Küchenutensilien, Schneidbretter und Hände regelmäßig reinigen
- Rohes Geflügelfleisch nicht waschen, da Keime über kleinste Wassertropfen in der Umgebung verteilt werden können
- Speisen nach der Zubereitung rasch abkühlen lassen und im Kühlschrank lagern
Besondere Vorsicht gilt auch bei selbstgemachten Speisen mit rohen Eiern – etwa Tiramisu, Mayonnaise oder Cremen. Diese sollten in der warmen Jahreszeit nur mit pasteurisierten Eiern zubereitet werden oder ganz vermieden werden.
VKI-Hygienetipps
Lesen Sie auch unsere Hygienetipps zum sicheren Umgang mit Lebensmitteln – vom Einkauf über die Lagerung bis zur Verarbeitung: Hygienetipps – Die Keime im Griff.
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