Was sind PFAS?
PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen) werden eingesetzt, um Kleidung (aber auch viele andere Alltagsprodukte; siehe konsument.at/pfas), wasser- und schmutzabweisend zu machen. Das Problem: Die enthaltenen Fluor-Kohlenstoff-Verbindungen sind in der Umwelt kaum abbaubar. Deshalb auch die Bezeichnung „Ewigkeitschemikalien“.
Warum sind PFAS gefährlich?
PFAS reichern sich im Boden, im Wasser und in lebenden Organismen an. Über die Nahrungskette gelangen sie zunehmend auch in den menschlichen Organismus. PFAS werden mit verschiedenen Erkrankungen in Verbindung gebracht, etwa Leber- und Nierenschäden, Fortpflanzungs- und Entwicklungsproblemen, Beeinträchtigungen des Immunsystems und bestimmten Krebsarten.
26 Jacken im Test
Insgesamt wurden 26 Jacken getestet.17 wurden bei den drei genannten Nicht-EU-Händlern bestellt, neun weitere bei Händlern in Dänemark gekauft. Die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache:
- Amazon, Shein und Temu: 13 von 17 Jacken enthielten PFAS. In 12 der 13 belasteten Jacken wurden PFAS gefunden, die in der EU verboten sind. Diese Funde wurden den dänischen Umweltbehörden gemeldet.
- Dänische Händler: Nur eine von neun Jacken war belastet – und zwar mit derzeit noch legal zugelassenen PFAS.
Preis schützt nicht vor Schadstoffen
Weder besonders günstige noch etwas teurere Modelle aus den Nicht-EU-Shops schnitten besser ab. Die billigste getestete Jacke (ca. 10 Euro von Shein) und das teuerste Modell (ca. 50 Euro von Temu) enthielten beide illegale PFAS.
Nicht waschen
Im Gegensatz zu anderen Kleidungsstücken sollte Outdoor-Bekleidung nicht vor dem ersten Tragen gewaschen werden. Ist die Chemikalie in der Membran integriert, bleibt sie dauerhaft im Stoff. Ist sie hingegen Teil der Imprägnierung, kann sie sich auswaschen. Somit wird durch das Waschen das Problem möglicherweise nur in die Umwelt verlagert, und die Imprägnierung geht verloren. Ein weit größeres Problem als das einzelne Produkt ist freilich die Herstellung, weil die Fabriken dabei in großem Ausmaß die Umwelt kontaminieren.
Was Verbraucher:innen jetzt tun können
- Keine Jacken von Shein, Temu oder Amazon kaufen – besonders, wenn sie aus dem Nicht-EU-Ausland kommen.
- Beim Kauf auf Produkte achten, die als PFAS-frei oder PFC-frei gekennzeichnet sind. PFC ist die Abkürzung von „Perfluorcarbone“ (Fluor-Kohlenstoff-Verbindungen), eine andere Bezeichnung für PFAS.
VKI-Test: PFAS in Konsumgütern
Im Rahmen eines internationalen Gemeinschaftstests haben wir uns vor Kurzem auf die Spurensuche nach PFAS in alltäglichen Produkten gemacht. Das Fazit: Sie stecken in unzähligen Produkten – auch dort, wo man nicht mit ihnen rechnen würde. Alle Ergebnisse unter konsument_at/pfas.
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