Goldmedaillen enthalten kaum Gold, Bronze-Ehrenzeichen sind aus Messing – bei den Olympischen Spielen wird genauso geschummelt wie im heimischen Handel. Ein Blick hinter die Fassade des globalen Sportspektakels und Vergleiche zu den Alltagserfahrungen heimischer Käufer.
Olympische Spiele in Rio 2016: Brasilien steht am wirtschaftlichen Abgrund, den Bürgern wurden Versprechungen gemacht von denen die meisten nicht eingelöst wurden: Die Gewässer in und um Rio sind immer noch gesundheitsgefährdend verdreckt, das Verkehrschaos schlimmer als je zuvor, die Armut weiter gewachsen - sieht man von den Olympia-Gewinnlern im Korruptionsdschungel ab.
Das Enkerl bekommt mehr
Der Inbegriff olympischen Ruhms, das begehrte „Olympische Gold“ ist weitgehend Schwindel: Die sogenannte „Gold“-Medaille wiegt ein halbes Kilogramm. Sie enthält aber nur 6 Gramm des Edelmetalls. Das sind 1,2 Prozent des Gesamtgewichtes. Das ist weniger, als ein mittlerer „Goldener Philharmoniker“ fürs Enkerl auf die Waage bringt (7,78 Gramm zum Tagespreis von 327 Euro).
Zum Golde drängt‘s, am Joghurt hängt‘s
Die sogenannte Goldmedaille ist ein Beispiel, wie Marketing, Werbung und Public Relations die Wirklichkeit schönen und verdrehen. In unserem Alltag dasselbe: Da gibt es den „Getränkesirup Orange“, der diese Zitrusfrucht nie gesehen hat, die Kalbsleberstreichwurst, die laut Gesetz nur 5 Prozent Kalbsleber enthalten muss, um sich so nennen zu dürfen, die Erdbeermilch ohne ein Krümelchen der Erdbeere, der einstige Schoko-Drink ohne Schokolade, der Bio-Heidelbeersirup, der überwiegend aus Apfelsaftkonzentrat besteht. Auf unserem lebensmittel-check.at finden sich Hunderte Beispiele dafür, wie bei Nahrungsmitteln versucht wird, uns Blech für Gold zu verkaufen.