Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Rote Bete Cracker, die fast ohne Rote Rüben auskommen. |
Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Rote Bete Cracker, die fast ohne Rote Rüben auskommen. |
Alnatura Rote Bete Cracker: Produktname und Verpackungsaufmachung lassen Rote Beete als Hauptzutat vermuten. (Bild: VKI)
Alnatura Rote Bete Cracker: Erst die Zutatenliste zeigt, von den angekündigten Roten Rüben ist nur wenig tatsächlich im Produkt enthalten. (Bild: VKI)
Das steht drauf: Alnatura Rote Bete Cracker
Gekauft bei: Müller
Der Beutel Alnatura Rote Bete Cracker ist im typischen Dunkelrot Roter Rüben gehalten, und dunkelrot sind auch die darauf abgebildeten Cracker. Links unten auf der Packung sind noch eine ganze und eine halbe Rote Rübe und einige Dinkelkörner zu sehen. Und in relativ kleiner Schrift steht auch Dinkel auf der Packung.
Der Produktname und die Packungsaufmachung sprachen eine Konsumentin an. Also kaufte sie eine Packung und kostete die Cracker. Am Geschmack hatte sie nichts auszusetzen. Doch dann wollte sie genauer wissen, wie viel Rote Rübe überhaupt in diesen Crackern enthalten ist. Sie las die Zutatenliste und schrieb uns empört: „Auslobung von Roter Bete, aufgeschnittene Rote Bete abgebildet – enthalten sind 5,3 % Rote-Bete-Saft-Pulver (also nicht einmal das Gesamte des Gemüses)“.
Im Kleingedruckten auf der Packungsrückseite sind Alnatura Rote Bete Cracker als „Bio-Dinkel-Cracker mit Roter Bete“ angeführt. Sie bestehen laut Zutatenliste aus 68 % Dinkelmehl, 20 % Dinkelschrot, Rapsöl, 5,3 % Rote Bete-Saft-Pulver und noch etlichen weiteren Zutaten. Bei Alnatura Rote Bete Crackern ist also Dinkel die Hauptzutat. Von den auf dem Beutel so groß angekündigten Roten Rüben enthalten sie nur wenig.
Damit von vornherein klar ist, woraus sich die Cracker in erster Linie zusammensetzen, sollte auf der Packung in großer Schrift „Dinkel“ stehen und „Rote Bete“ in entsprechend kleinerer Schrift angeführt sein.
Was Alnatura dazu sagt, dass in den Rote Bete Crackern nur wenig Rote Rübe drin ist.
„Rote Bete charakterisiert das Produkt, weshalb wir auch den Produktnamen so gewählt haben. Die Basis der Cracker ist Dinkel. Dies ist auf der Vorderseite deklariert. Die Cracker enthalten 5,3 g Rote Bete-Saft-Pulver, welches durch Wasserentzug aus reinem Rote-Bete-Saft gewonnen wird. Zurückgerechnet auf den Rote Bete-Saft sind es etwa 48 g. Die Rezeptur mit diesem Anteil an Rote Bete hat sensorisch am besten abgeschnitten.“
Alnatura Produktions- und Handels GmbH
8. 10. 2019
Wir meinen: Optisch machen die Cracker ja was her. Doch vom Produktnamen lässt sich definitiv nicht auf ihre Zusammensetzung schließen. Achten Sie auf die Zutatenliste!
"Energiearm", aber 59 kcal pro Milliliter im "XOXO Tropical Sparkling Drink"? Da stimmt etwas nicht! Der Hersteller hat sich bei der Kalorienangabe geirrt.
Die Erdnussbutter "Peanut Revolution Creamy" von Rapunzel gibt sich als bayrisches Produkt aus. Die Angabe zur chinesischen Herkunft der Erdnüsse fehlt.
"Ohne Zusatz- und Konservierungsstoffe" – diese Auslobung ist verwirrend und in diesem Fall nicht korrekt. Die "Vemondo Vegane Fruitballs Dattel Espresso Banane" enthalten den Zusatzstoff Lecithin.
„Lay’s Bugles“-Knabbereien sind jetzt im Beutel mit nur 75 Gramm statt 95 Gramm erhältlich, kosten aber mehr als zuvor! Ein weiterer Fall von Shrinkflation im Knabbersegment.
Bei den "Biscland Lemon Precious" gibt es keine Zutatenliste in deutscher Sprache. Bei einem Produkt im österreichischen Handel sind allerdings Kennzeichnungen auf Deutsch verpflichtend.
Das darf bei einer verpflichtenden Angabe nicht vorkommen: Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist bei der "Billa Erdnusscreme" kaum zu lesen. Wie wäre es mit einer Aktualisierung der Schrift?
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