GROSSBRITANNIEN |
Unnötige Hand-Waschmaschine
Wenn man mit Zelt oder Wohnwagen unterwegs ist, geht einem möglicherweise die Waschmaschine ab. Die per Handkurbel angetriebene, tragbare „Wonderwash“ aus dem Versandhandel verspricht Abhilfe: Wäsche hinein, Wasser und Pulver dazu, Deckel auf die Trommel und los geht’s. Die Tester des Magazins „Which?“ konnte das Gerät nicht überzeugen. Zum einen, weil das Waschergebnis nicht besser war als bei der Handwäsche, zum anderen, weil die Handhabung umständlich war. Außerdem sind Kofferräume und Wohnwägen im Urlaub ohnehin meist so vollgepackt, daß man auf dieses sperrige Ding gerne verzichten wird.
USA |
Windige Spezialisten
Die „Internationale Vereinigung für Therapie-Spezialisten“ ist stets offen für neue Mitglieder. Für umgerechnet 500 Schilling pro Jahr können sich Ärzte als Spezialisten für jeden gewünschten Bereich registrieren lassen. Sie erhalten ein großformatiges Diplom, das sie ins Behandlungszimmer hängen sollen. So würden sie aus der Masse ihrer Kollegen hervorgehoben, die Patienten wären beeindruckt, und sie würden in der Folge mehr Geld einnehmen, so die Werbebroschüre. Eine Redakteurin von „Consumer Reports“ ließ es auf einen Versuch ankommen. Gewissenhaft gab sie ihr Journalismusstudium an, eine erfolgreich durchgeführte Diät und die Ratschläge, die sie ihrem an Schlaflosigkeit leidenden Ehemann erteilt hatte. Nach der Überweisung des Geldes flatterte prompt ein Diplom ins Haus, das sie nun als Spezialistin in den Bereichen Gewichtskontrolle und Schlaflosigkeit ausweist. Wozu also Medizin studieren, wenn’s auch so geht?
USA |
Ordnung für Männersachen
Ein Schubladenelement aus Eichenholz braucht jeder Mann, um seine wertvollen Dinge zu verstauen: Werkzeug, Messer, Gewehrpatronen und was sonst noch einen echten Mann ausmacht. Dies suggeriert zumindest eine Werbeanzeige. Allerdings scheinen Text und Fotos nicht durch dieselben Hände gegangen zu sein, denn neben den genannten „Männersachen“ zeigt eines der Fotos das gleiche Schubladenelement gefüllt mit Nähzubehör und einer Perlenkette. Aber vielleicht haben ja die amerikanischen „Machos“ ihre zarten Seiten entdeckt und widmen sich nun der Heimarbeit und den schönen Dingen des Lebens?
AUSTRALIEN |
Zahncreme mit Siegel
Ein australischer Zahncremehersteller rührt die Werbetrommel allzu laut, meint das Verbrauchermagazin „Choice“. Stolz verkündet er, sein Produkt sei das einzige mit dem Siegel der australischen Zahnärztevereinigung. Tatsache ist, daß er der einzige Hersteller ist, der sich jemals um den Erhalt des Siegels bemüht hat.
UNGARN |
Nachholbedarf beim Konsumentenschutz
Seit mehr als einem Jahr ist das ungarische Konsumentenschutzgesetz in Kraft, aber noch gibt es Mängel: Einerseits sind die Konsumenten allgemein noch zu wenig mit ihren Rechten vertraut, andererseits haben zahlreiche Hersteller, Importeure und Händler das Gesetz bisher weitgehend ignoriert. Bei der Überprüfung von 35.000 unterschiedlichsten Unternehmen wurden in 50 Prozent der Fälle Verstöße festgestellt. Da Ungarn die Aufnahme in die Europäische Union anstrebt und deshalb vorauseilend in vielen Bereichen EU-Standards umsetzen möchte, gibt es für die Konsumentenschutzbehörde in Budapest also noch einiges zu tun.
DEUTSCHLAND |
Garantie für Busanschluß
Die Kasseler Verkehrsbetriebe garantieren ihren Passagieren, daß sie auch nach 20 Uhr noch einen Anschlußbus oder -zug für ihre Weiterfahrt finden. Sollte es einmal doch nicht klappen, übernehmen die Verkehrsbetriebe allfällige Taxikosten bis zu einer Höhe von umgerechnet 180 Schilling oder geben an die Betroffenen Gratisfahrscheine aus. Gerade in den Abendstunden seien die Anschluß-möglichkeiten ein wichtiges Qualitätsmerkmal für die Kunden, meint dazu ein Sprecher der Verkehrsbetriebe. Davon können wohl viele Passagiere in vielen Städten dieser Erde ein Lied singen. Eine ähnliche Aktion wie in Kassel gibt es bisher jedenfalls nur in Oslo.