Mager sind sie nicht gerade, aber was wäre Weihnachten ohne eine knusprig gebratene, duftende Gans?
Ende November, Anfang Dezember lässt sich am Neusiedlersee ein imposantes Naturschauspiel beobachten, das jedes Jahr aufs Neue viele Besucher in den burgenländischen Nationalpark lockt: der so genannte Gänsestrich, die markante Flugformation der Wildgänse.
Gänsestrich über dem Neusiedlersee
Doch der Neusiedlersee ist nicht nur die Heimat tausender Wildgänse. Hier werden die schmackhaften Vögel, die nachweislich das älteste domestizierte Geflügel sind, auch seit Jahrhunderten gezüchtet und haben somit auch die regionale Esskultur nachhaltig geprägt. Im Spätherbst und Winter gehören gebratene und gefüllte Gänse nicht nur zu den Standardgerichten in den Gasthäusern, sie bereichern neben anderen Spezialitäten wie Gänseleberterrinen, Gänseschmalz und Gänsewürsten auch die häuslichen Sonntags- und Festtagsmenüs.
Schwer verdaulich, aber gut
Die Gänsehaltung zu wirtschaftlichen Zwecken ist seit dem 6. Jahrhundert nachweisbar. Seit jeher verwertete man nicht nur das Fleisch, das zwar schwer verdaulich, aber wohlschmeckend ist. Die Flaumfedern der Gänse (Daunen) dienten und dienen zum Füllen von Kissen und Decken. Der Gänsekiel war Jahrhunderte lang bevorzugtes Schreibgerät.