Betriebe, die Lebensmittel und Speisen anbieten, können oft nicht genau planen, wie viele Portionen Frühstücksbuffet, Mittagessen oder Gebäck sie an einem Tag verkaufen. Die übrig gebliebenen Speisen landeten so meist im Müll. Hier kommt die App „Too good to go“ ins Spiel. Diese App sagt der Lebensmittelverschwendung den Kampf an. Betriebe können sich bei der App registrieren und ihre überschüssigen Speisen und Lebensmitteln dort für KonsumentInnen anbieten. Die Abholzeiten und der Preis werden dabei von den Betrieben fixiert, eine Überraschung bleibt jedoch immer der Inhalt des Pakets: Drin ist, was übrig bleibt. Um als KonsumentIn das Angebot wahrnehmen zu können, muss man die App downloaden und sich anschließend anmelden. Gezahlt wird direkt über die App mit Paypal oder Kreditkarte. Bei jedem Bestellvorgang wird darauf hingewiesen, dass man eigene Behältnisse für die Abholung mitnehmen kann bzw. muss.
Durch eine Kartenansicht weiß man schnell über die Betriebe Bescheid, welche in der Nähe Überraschungspakete bei „Too good to go“ anbieten. Man könnte sich allein über die App mit Frühstück, Mittagessen, Abendessen und Snacks den Tag hindurch versorgen. Es ist auch möglich hinsichtlich vegetarischer und veganer Angebote zu filtern, die Auswahl der Betriebe ist so aber deutlich eingeschränkt.
In Wien sind derzeit über 300 Betriebe mit an Bord. Auch in anderen österreichischen Städten wie Linz oder Graz gibt es bereits eine Vielzahl an „Too good to go“-Partnern. In ländlichen Gebieten ist die Auswahl meist noch mager, doch auch hier bieten laufend neue Betriebe ihre Portionen an. Es lohnt sich also, regelmäßig reinzuschauen.
Beim Stöbern in der App ist mir aufgefallen, dass viele Angebote schon nach kurzer Zeit ausverkauft sind. Bei einigen Partnerbetrieben kann man sich bereits am Tag vor der Abholung eine Überraschungsportion über die App reservieren, oft erscheinen Angebote aber auch erst am Tag der Abholung. Die Zahl der Portionen ist begrenzt, man muss also schnell sein. Für Liebhaber der Essensplanung (wie mich) ist das natürlich stressig, dennoch siegte bei mir die Neugierde (und der immer wiederkehrende Hunger).
Ein Selbstversuch musste her, dieses Konzept wollte ich unbedingt ausprobieren! Da ich keine Lebensmittelallergien oder Intoleranzen habe, ist es kein Problem für mich, nicht zu wissen, was sich in meinem Überraschungspaket befindet. Noch dazu war ich bei meiner Ernährung schon immer praktisch veranlagt. Ich esse nahezu alles, selten schmeckt mir etwas nicht. Manche meinen sogar scherzhaft, ich hätte keine Geschmacksknospen - verhungern werde ich so aber zumindest nicht.
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