Seit der Erstveröffentlichung des Artikels 3/2022 hat sich viel getan. Hier unsere Aktualisierungen:
Rückzug aus Österreich/AKTUALISIERUNG 10/2024: Dr.Smile zieht sich aus Österreich zurück. Als Grund gibt DrSmile die Übernahme durch das spanische Unternehmen Impress an. Begonnene Behandlungen werden zu Ende geführt. Der eigentliche Grund für den Rückzug dürfte in den vier Prozessen liegen, die gegen das Unternehmen laufen bzw. gelaufen sind. Im Vorfeld hatte Dr.Smile uns mit Klagen auf Ruf- und Kreditschädigung gedroht.
Rückzug aus Polen/AKTUALISIERUNG 1/2024: DrSmile zieht sich aus Polen zurück. Das berichten das polnische Konsumentenbüro UOKiK (Office of Competition and Consumer Protection, Niederlassung Poznan). Der öffentliche und rechtliche Druck war 2023 immer stärker gestiegen. Zahlreiche Betroffene hatten – wie in Österreich, siehe unten - über Gesetzesverstöße beim Vertragsabschluss berichtet. Zusätzlich hatten zahlreiche Partnerärzt:innen die Zusammenarbeit mit Dr.Smile beendet. Nicht beigelegt sind die zahlreichen Beschwerden von Konsument:innen, die sich geschädigt fühlen.
Werbung/Ratenzahlung - AKTUALISIERUNG 8/2023: Werbung hat zu stimmen. Das gilt auch für Dr.Smile. Das Unternehmen hatte in seinen Werbespots Ratenzahlung mit einem monatlichen Betrag von 33 Euro beworben, ohne den gesetzlich vorgeschriebenen Zinssatz und den zu zahlenden Gesamtbetrag zu nennen. Wir erwirkten vor Gericht 2021 einen sogenannten gerichtlichen Unterlassungsvergleich. Dr.Smile verpflichtete sich diese Art von Werbung zu unterlassen. Trotzdem verstieß Dr.Smile danach 155 Mal gegen diese Vereinbarung. Die vorgeschriebenen Preisangaben waren kaum wahrnehmbar. Jetzt sind – rechtskräftig – 77.500 Euro Strafe fällig. Details: www.verbraucherrecht.at/DrSmile082023
Interview in "konkret": Unser Kollege Mag. Reinhold Schranz hat am 14.6.2023, in der ORF-Sendung "konkret" über schlechte Erfahrungen mit Dr.Smile berichtet.
Partnerzahnarzt/Urteil - AKTUALISIERUNG 6/2023: Hinter Dr.Smile steht die DZK Deutsche Zahnklinik GmbH, Urban Technology GmbH. Dieses deutsche Unternehmen hat keine Befugnis für zahnärztliche Arbeiten in Österreich. Damit verstößt Dr.Smile gegen das Zahnärztegesetz. Für die Erstbegutachtung, den Abdruck bzw. Intraoralscan bedient sich Dr.Smile österreichischer Partner-Zahnärzt:innen. Auch sie verstoßen gegen das Zahnärztegesetz und zusätzlich gegen das UWG (Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb). Das Oberlandesgericht Wien erließ ein rechtskräftiges Urteil (5 R 22/22z) gegen einen Dr.-Smile-Partnerzahnarzt – siehe Download unten (besonders Seite 28). Eine Nichtigkeit der Behandlungsverträge ist unseres Erachtens dadurch argumentierbar.
Strafe - AKTUALISIERUNG 11/2022: Inzwischen wurde PlusDental (Sunshine Smile) von einem Gericht rechtskräftig zu einer Strafe von 12.000 Euro verurteilt. Lesen Sie mehr: Strafe für PlusDental 11/2022
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