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Temu-App am Smartphone
TEMU verstößt massiv gegen EU-Sicherheitsbestimmungen Bild: Emre Akkoyun/Shutterstock

Temu: Spielzeug - Giftig und gefährlich

, aktualisiert am

95 Prozent der über Temu gekauften Spielzeuge verstoßen gegen EU-Sicherheitsvorschriften. 

Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Europäischen Spielzeugverbandes, der Toy Industries of Europe (TIE). 

AKTUALISIERUNG 15.10.2024: 

Temu muss EU-Kommission Auskunft geben: Die Europäische Kommission hat im Rahmen des Digital Services Act (DSA) von Temu umfangreiche Informationen zu Händlern angefordert, die auf dem Marktplatz illegale Produkte anbieten. Was tut Temu, um die Verbreitung illegaler Produkte einzudämmen und die Risiken für den Konsument:innen, die öffentliche Gesundheit zu minimieren?

Schwimmtiere, Teddy-Bären, Schleim-Tierchen

Der Verband kaufte Ende 2023 19 Spielzeuge über Temu. Ein EU-akkreditiertes unabhängiges Sicherheitstestlabor prüfte sie. Ergebnis: 

  • Kein Spielzeug entsprach in vollem Umfang den EU-Rechtsvorschriften. 
  • 18 stellten ein echtes Risiko für Kinder dar. 
  • Es handelt sich dabei um Schwimmtiere, Teddy-Bären, Schleim-Tierchen, Puzzles, Baby-Rasseln u.a.m.

Stechen, schneiden, ersticken

18 der 19 Spielzeuge entsprechen nicht der Spielzeug-Sicherheitsnorm EN 71-1 und/oder EN 71-3. Die Kinder können sich schneiden, stechen, ablösende Teile verschlucken und daran ersticken. So hat beispielsweise eine Regenbogenband-Rassel für Babys scharfe Kanten an den Metallglöckchen und kleine ­Teile, an denen man ersticken kann. 

Und der Borgehalt eines Schleimkits lag 11-mal höher als der gesetzliche Grenzwert für Spielzeug. Das könnte zu geringerer Fruchtbarkeit führen.

EU-Adresse fehlt

18 der 19 Spielzeuge trugen keine EU-Adresse. Die aber ist nach der EU-Marktüberwachungsverordnung vorgeschrieben. Nach der Veröffentlichung hat ­Temu die beanstandeten Spielzeuge nicht mehr angeboten.

Unter­suchung der BEUC

Nun muss man immer vorsichtig sein, wenn eine Branche wegen Umsatzeinbrüchen andere anschwärzt. Doch das Bild ist eindeutig: Schon 2020 hatte eine Unter­suchung der BEUC (der europäische Dachverband der Konsumenten­organisationen) ähnliches zutage gebracht. Damals, also vor Temu, fielen zwei Drittel der 250 auf Online-Marktplätzen gekauften Produkte bei Sicherheitstests durch.

Verschärfung der Regeln

Eine Mehrheit der EU-Parlamentarier hat im März 2024 für eine Verschärfung der aktuellen Regeln gestimmt. Nun liegt es am EU-Rat, ob sie angenommen, verschärft oder abgemildert werden.

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