Kleinarbeit
„Die Elektriker und die PV-Anlagenhersteller haben üblicherweise einen Vertrag mit einem Entsorgungsunternehmen, das Sammelstellen in vielen Gemeinden hat“, sagt Thomas Becker, Vorstand von PV-Austria und Geschäftsführer der ATB-Becker Photovoltaik GmbH. Becker etwa hat einen Vertrag mit der European Recycling Plattform mit 600 Abgabestellen in Österreich.
Dann beginnt für die Entsorger die Kleinarbeit. „Bei uns werden die Module zerlegt, die elektrischen Teile vom Plastik und Glas getrennt und versucht Aluminium, Edelmetalle und Silizium herauszuholen“, erklärt Bernadette Triebl-Wurzenberger, Sprecherin von Saubermacher. Noch seien es kleine Mengen an PV-Anlagen, die bei Saubermacher landeten. Meist stammen sie von Industrieunternehmen, kaum noch von Privaten.
Wirtschaftlich?
Sind die Module zerlegt, wird alles, was wieder verwendet werden kann, recycelt: allen voran Metalle und Glas. Schwieriger ist das schon beim Kunststoff. Die Folien in den Modulen seien meist stark verunreinigt, nicht sauber vom Rest zu trennen und könnten daher nicht recycelt werden. Diese Plastikteile werden meist thermisch verwertet, kommen also in die Müllverbrennung. Wirtschaftlich sei das Recyceln von PV-Anlagen derzeit noch nicht. Dazu seien die Mengen viel zu klein.
In der EU gibt es derzeit lediglich zwei größere Unternehmen, die sich des PV-Anlagenrecyclings annehmen: Sasil in Italien, das vor allem auf die Aufbereitung von verunreinigten Glasbruchteilen spezialisiert ist. Sasil will bis zu 3.500 Tonnen an Alt-PV-Modulen pro Jahr recyclieren. Und der Veolia-Konzern in Frankreich, der sich 4.000 Tonnen vorgenommen hat.
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