Was alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Die Yammbits Fruit Balls enthalten weniger von den versprochenen Früchten als erwartet und bringen viel Verpackung mit. |
Was alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Die Yammbits Fruit Balls enthalten weniger von den versprochenen Früchten als erwartet und bringen viel Verpackung mit. |
Yammbits Fruit Balls Granatapfel-Cassis-Himbeere: Woraus sich die Balls hauptsächlich zusammensetzen, ist aus der Verpackungsvorderseite nicht ersichtlich. (Bild: A. Konstantinoudi/VKI)
Yammbits Fruit Balls Granatapfel-Cassis-Himbeere - Erst die Zutatenliste zeigt die Hauptbestandteile: Datteln, Feigen und Cashewkerne. (Bild: A. Konstantinoudi/VKI)
Yammbits Fruit Balls Granatapfel-Cassis-Himbeere: Die Bällchen sind in einer Plastiktasse mit Kunststoffumhüllung doppelt verpackt. "Nur mit Süße aus Früchten" wirkt, als handle es sich nicht um zuckerhältiges Naschwerk. (Bild: A. Konstantinoudi/VKI)
Das steht drauf: Yammbits Fruit Balls Granatapfel-Cassis-Himbeere
Gekauft bei: BIPA
Unter der Marke Yammbits werden Fruchtkugeln in unterschiedlichen Sorten verkauft. Eine Konsumentin hatte sich für die Geschmacksrichtung Granatapfel-Cassis-Himbeere entschieden und stellte verwundert fest, dass diese auf der Schauseite der Verpackung angepriesenen und dargestellten Früchte gar nicht die Hauptbestandteile des Produktes sind: „Von den eigentlichen Hauptzutaten, nämlich Datteln, Feigen und Cashewkernen, ist auf der Vorderseite des Produkts keine Rede!“
Das ärgerte die Kundin, denn die auf der Vorderseite ausgelobten Früchte kommen in der Zutatenliste nur zu einem sehr geringen Prozentsatz vor. Granatapfel ist nur mit vier Prozent als Saftkonzentrat enthalten; Cassis, die französische Bezeichnung für schwarze Johannisbeeren, steht in der Zutatenliste nicht als „Cassis“, sondern als „schwarzes Johannisbeersaftkonzentrat“ mit einem Anteil von 4 Prozent. Die Himbeeren kommen als gefriergetrocknete Stückchen gar nur auf 1,5 Prozent. Dagegen machen Datteln mit 40 Prozent den Hauptbestandteil der Fruchtkugeln aus.
Die Auslobung auf der Verpackung der Yammbits Fruit Balls „Nur mit der Süße aus Früchten“ und der Hinweis „Ohne Kristallzucker“ lassen eventuell den Eindruck entstehen, die Fruchtkugeln seien etwas obstartiges und keine zuckerhaltige Nascherei. Inspiziert man die Nährwerttabelle, so zeigt sich, dass natureigene Süße natürlich nicht zuckerfrei bedeutet. In diesem Fall beträgt der Zuckergehalt des Gesamtprodukts satte 50 Prozent, denn getrocknete Früchte wie Datteln und Feigen enthalten viel konzentrierten Zucker. Die beworbenen Zutaten Granatapfel und Cassis sind zudem als Saftkonzentrat enthalten und konzentrierte Säfte sind bekanntermaßen sehr zuckerreich. Die Fruchtkugeln ersetzen also frische Früchte keinesfalls. Frisches Obst enthält viel Wasser und Ballaststoffe, der Zuckeranteil fällt demnach verhältnismäßig geringer aus.
Wir haben die Kritik der Konsumentin an den Hersteller weitergeleitet. Yammbits begründet die fehlenden Abbildungen von Datteln, Feigen und Cashewkernen auf der Vorderseite der Verpackung damit, dass sie die Basis aller Yammbits-Fruchtkugelsorten seien. Dagegen würden jeweils die geschmacksgebenden Komponenten hervorgehoben. Vergleichsweise sei der Dattelanteil bei den Yammbits Fruit Balls ohnehin eher gering, meint der Produzent, man setze stattdessen „voll auf Frucht“. Aha.
Nicht nur die Enttäuschung über den geringen Anteil der beworbenen Früchte veranlasste die Konsumentin, an uns zu schreiben. Auch der Ärger über das voluminöse Verpackungsdesign für neun Fruchtbällchen war Grund für Kritik: „Die Fruchtkugeln sind in einer Plastiktasse mit jeweils eigener Aussparung, darüber ist noch eine Plastikfolie ... Die Kugeln wirken relativ robust, ob da so viel Verpackung überhaupt notwendig ist?“
Das haben wir auch den Hersteller gefragt. Yammbits verweist in der Stellungnahme darauf, dass die Verpackungsschale aus 80 Prozent recyceltem Material bestehe, wie aus dem Hinweis auf der Rückseite erkennbar sei. Es ist natürlich sehr zu begrüßen, wenn Hersteller zu recycelten Materialien greifen. Dennoch ist es fraglich, ob die Fruit Balls tatsächlich so viel Produktschutz brauchen. Eine materialsparendere Verpackungsvariante wäre eine Überlegung wert.
So erklärt Yammbits den Verpackungsaufwand und die Zusammensetzung der Fruit Balls.
„Yammbits haben den großen Vorteil, besonders weich in ihrer Konsistenz zu sein. Die Verpackungsschale, von der Kundin als ‚Plastiktasse’ bezeichnet, ist daher notwendig, um ein Zusammenkleben der Fruchtkugeln zu verhindern. Auch wir würden gerne weitestgehend auf Plastik verzichten, daher besteht die Schale aus mindestens 80 Prozent recyceltem Material.
Zudem sprach die Kundin die fehlenden Abbildungen von Datteln, Feigen und Cashewkernen auf der Vorderseite der Verpackung an. Unsere ,geheime‘ Zutat ist tatsächlich das Bio-Cashewmus. Dieses sorgt für weiche Kugeln, enthält Mineralstoffe, Vitamine und sorgt für ein längeres Sättigungsgefühl.
Diese drei Zutaten bilden jedoch die Basis für alle Yammbits-Sorten. Uns ist es daher besonders wichtig, die geschmacksgebenden Komponenten der jeweiligen Sorte abzubilden sowie den hohen Fruchtanteil unserer Produkte hervorzuheben.
Wir verwenden einen vergleichsweise geringen Dattelanteil und setzen stattdessen voll auf Frucht – so ist der Unterschied zu herkömmlichen Dattel-Kugeln sofort zu schmecken!
Zudem arbeiten wir nur mit der Süße aus Früchten und verwenden keinen zusätzlichen Raffinadezucker. Daher haben wir uns dazu entschieden, die Früchte auf der Vorderseite der Verpackung in den Vordergrund zu rücken.“
YAMMBITS GmbH
31.8.2021
Wir empfehlen: Achten Sie bei Fruchtkugeln auf den Zuckergehalt, auch wenn dieser aus „fruchteigenem“ Zucker stammt. Produkte dieser Art bestehen meist aus getrockneten Früchten, sodass der Zuckeranteil im Vergleich zu frischen Früchten relativ hoch ausfällt. Lassen Sie unnötig mehrfach verpackte Produkte beim nächsten Einkauf mal im Regal stehen.
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