Zum Inhalt
Billa immer gut Party Garnelen: Südseeidylle im Hintergrund, vorne Garnelen; Stichwort Mogelpackung
Billa immer gut Party Garnelen: Die Verpackung lässt doppelt so viele Garnelen erwarten wie tatsächlich enthalten sind. Bild: Alexandra Konstantinoudi/VKI

Billa immer gut Party Garnelen: Mogelpackung?

„Billa immer gut Party Garnelen“ – Immer gut ist es vor allem, eine Verpackung mal auf den Kopf zu stellen, um den wenigen Inhalt aufzudecken! Die Garnelen füllen die Plastikschale im Karton nur zur Hälfte. Zudem: Die Abbildung zeigt ein Meerespanorama und schönt die wahre Herkunft.

Was alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Die Verpackung der „Billa immer gut Party Garnelen“ lässt doppelt so viele Garnelen erwarten, als tatsächlich vorhanden sind.

Das ist das Problem

Das steht drauf: Billa immer gut Party Garnelen

Gekauft bei: Billa

„Extreme Mogelpackung“, meint Herr M., der eine Packung „Billa immer gut Party Garnelen“ gekauft hat. Zudem ärgert ihn, dass er die Herkunft des Produktes aus Ecuador erst in der Innenpackung „auf einem kleinen Aufkleber mit extrem kleinen Aufdruck“ findet. Diesen weiten Transportweg hätte er nicht erwartet, noch dazu mit dem unnötigen Transportvolumen durch die nur halb gefüllten Garnelenpackungen.

Eine Mogelpackung?

Wir haben uns die „Billa immer gut Party Garnelen“ aus dem Kühlregal bei Billa geangelt. Das aufgedruckte Foto der Kartonverpackung zeigt blaues Meer und mit Mangroven bewachsene Inseln. Ein Sichtfenster im unteren Drittel lässt uns einen Blick auf die Garnelen werfen. Schon nach leichtem Schütteln der Verpackung ist zu erkennen, dass die Garnelen nicht ganz an den oberen Rand des Sichtfensters reichen – da ist viel Luft nach oben. Wie viel, das sehen wir erst beim Öffnen des Kartons.

Geringe Füllmenge – verschwendete Ressourcen

Die essfertigen Garnelen befinden sich in einer Plastiktasse, die nur zur Hälfte gefüllt ist. Kein Wunder, dass enttäuschte Konsument:innen das eine Mogelpackung nennen! Zudem bedeutet eine etwa doppelt so große Plastikschale als notwendig eine unnötige Ressourcenverschwendung. Eine kleinere Verpackung würde für diese Füllmenge reichen.

Geschönte Herkunft?

Billa immer gut Party Garnelen: Überkarton, daneben in einer Plastiktasse die Garnelen. Die Menge reicht bis zur Hälfte des Kartons.
Billa immer gut Party Garnelen: Warum wird eine doppelt so große Kunststofftasse für diese Garnelen-Menge verwendet? Bild: A.Konstantinoudi

Die Produktaufmachung mit einer Küstenlandschaft sehen wir kritisch, denn diese hat mit der wahren Herkunft der Garnelen wahrscheinlich nicht viel zu tun. Das ASC-Siegel auf der Verpackung (Aquaculture Stewardship Council) verdeutlicht, dass die Tiere in Aquakultur heranwachsen und nicht aus Wildfang aus dem Meer stammen, wie es das Fotopanorama der Kundschaft suggeriert.

Weiter Transportweg

Billa immer gut Party Garnelen: Garnelen mit Südsee im Hintergrund
Billa immer gut Party Garnelen: Das ASC-Siegel auf der Verpackung zeigt, die Garnelen stammen aus Aquakultur, nicht aus dem Meer. Bild: A. Konstantinoudi

Kauft man Garnelen in Österreich, stammt diese Delikatesse zumeist aus Asien oder Südamerika. Auf der Rückseite der Plastikschale entdecken wir ein kleines Etikett mit dem Aufdruck „Ecuador“. Wer also zu diesen Garnelen aus der Supermarkt-Kühltruhe greift, legt ein weit gereistes Produkt in den Einkaufskorb.

Siegel für Fisch und Meeresfrüchte

Wichtig ist beim Einkauf, auf Zertifizierungen zu achten. Das ASC- und MSC-Siegel sind immer wieder in der Kritik, stellen aber zumindest Mindestanforderungen an die Fischzucht. Fisch und Fischprodukte – im Idealfall aus der näheren Umgebung – mit Bio-Siegel stellen die derzeit beste Wahl dar.

Reaktion der Rewe Group

Die Begründung für den Leerraum: Die Verpackung sei aus lebensmitteltechnischen Gründen mit Gasgemisch befüllt.

„Die Verpackung des Produktes ‚BILLA immer gut Party Garnelen essfertig‘ gibt durch das Sichtfenster des Kartonschubers einen Einblick über den Inhalt, also 125 g Garnelen. Die Mengenangabe ist außerdem auf der Vorderseite aufgedruckt. Das Produkt wird in einer MAP-Verpackung angeboten, somit ist die Atmosphäre keine normale Luft, sondern ein gesundheitsverträgliches und natürliches Gasgemisch, vorwiegend aus Stickstoff, um den Oxidationsprozess zu verlangsamen bzw. die Konservierung zu unterstützen. Demnach ist die Größe der Kammer durchaus beabsichtigt und im Sinne der lebensmitteltechnischen Usancen.

In etwa 90 % der Garnelen in Europa stammen aus Lateinamerika oder Südostasien. Die ASC zertifizierten Aquakulturen in Ecuador sind nachhaltig und hochwertig.“

REWE GROUP
2.5.2023

Wir empfehlen

Achten Sie auf Sichtfenster, um die tatsächliche Füllmenge zu erkennen. Die Packungen leicht zu schütteln bzw. auf den Kopf zu stellen, ist eine gute Methode, um verdeckte Leerräume zu entlarven.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

This could also be of interest:

KONSUM-Ente 2022: Welche Produkte ärgern Sie?

KONSUM-Ente 2022: Welche Produkte ärgern Sie?

Welche Produkte sorgten im vergangenen Jahr für den größten Ärger unter Konsument:innen? Mehr als 10.000 Leser:innen stimmten im Rahmen unseres Schmähpreises KONSUM-Ente 2022 ab.

Blaschke Kokoskuppeln: Shrinkflation

Blaschke Kokoskuppeln: Shrinkflation

Die Firma Blaschke hat ihre "Kokoskuppeln" vor zwei Jahren pro Stück um 2,5 Gramm verkleinert. Die Dreierpackung mit 113 Gramm ist im Vergleich zu 2022 aber um 22 Prozent teurer.

Alete Kinderkeks: Zucker für Babys?

Alete Kinderkeks: Zucker für Babys?

Der Hersteller empfiehlt „Alete Kinderkeks“ für Babys ab dem achten Monat. Laut Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation sollten Kinder unter einem Jahr keinen zugesetzten Zucker konsumieren.

Kommentieren

Sie können den Text nach dem Abschicken nicht nachträglich bearbeiten, Länge: maximal 3000 Zeichen. Bitte beachten Sie auch unsere Netiquette-Regeln.

Neue Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern veröffentlicht werden.

Anmelden

0 Kommentare

Keine Kommentare verfügbar.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang