VW-Abgasskandal: Wer sich als Privatbeteiligter an der Strafanzeige gegen VW beteiligen möchte, kann dies gegen einen Kostenbeitrag von 90 Euro tun.
Details finden Sie hier: VKI-Sammelaktion gegen VW: mehr Informationen
Wenn man sich auf der österreichischen Homepage des Volkswagenkonzerns zum aktuellen Stand im Abgasskandal informieren möchte, muss man lange suchen. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als hätte es die dunklen Machenschaften nie gegeben. Erst unter News findet sich, versteckt zwischen der Werbung für neue Automodelle, eine Nachricht vom 29. April 2016 zum Rückruf des ersten Golf-Modells. Im Text ist nicht vom Skandal die Rede, sondern lediglich von technischen Nachbesserungen, die keine Veränderung der Verbrauchswerte, der Leistungsdaten und Geräuschemissionen bei den betroffenen Fahrzeugen herbeiführen würden.
Alles andere als kooperativ
In Europa gibt sich der VW-Konzern überhaupt äußerst zurückhaltend, was eine Aufarbeitung und Entschädigung seiner ent- und getäuschten Kunden angeht. In den USA wurde jedem Besitzer, der eines der manipulierten Autos fährt, immerhin eine Entschädigung von 5.000 US-Dollar angeboten. "Eine Entschädigung in dieser Größenordnung würden wir uns für betroffene österreichische Kunden ebenfalls erwarten“, sagt Ulrike Wolf vom Verein für Konsumenteninformation.
"Die reden nicht mit uns"
Die Juristin und Leiterin der Sammelaktionen ist jedoch skeptisch, was den Willen des Autobauers zu einer echten Aufarbeitung des Abgasskandals rund um die Dieselfahrzeuge der Marken VW, Audi, Skoda und Seat angeht. „Der Konzern zeigt sich alles andere als kooperativ, es findet keine Kommunikation mit Verbraucherorganisationen statt.“ Umso wichtiger sei es, dass sich möglichst viele Geschädigte der VKI-Sammelaktion anschlössen. "Je mehr wir sind, desto größer wird der Druck auf VW werden", sagt Wolf.