Bei Suppen, ob aus dem Packerl oder dem Kühlregal, wird beim Geschmack nachgeholfen. Immer öfter kommt dabei Hefeextrakt zum Einsatz. Nur bei Bioprodukten wird darauf verzichtet.
Wer gerne Suppe löffelt, weiß natürlich genau, was er tun sollte: Gemüse im Bioladen oder beim Biobauern seines Vertrauens einkaufen. Wenn es unbedingt sein muss, auch Fleischknochen – selbstverständlich vom glücklichen Rind aus dem Laufstall oder von der Alm. Daheim alles putzen, schneiden, aufsetzen und köcheln lassen. Bei einer Rindsuppe dauert diese Prozedur an die drei Stunden. Im Gegensatz dazu ist eine Gemüsesuppe zum Glück schneller zubereitet. Ist alles inkusive Suppeneinlage geschafft, Tisch schön decken und im Kreise der Familie genießen.
10 Prozent greifen zum Packerl
Auch wenn es sich Ernährungswissenschaftler und Gastrokritiker wünschen: Bei den meisten Menschen klappt das, falls überhaupt, nur an Sonn- und Feiertagen. Der Speiseplan unter der Woche wird dagegen häufig von industriell hergestellten Suppen bestimmt. Bei einer Studie über den Suppenverzehr gaben 2009 mehr als ein Drittel der 1.500 Befragten an, dass sie mehrmals pro Woche einen Teller Suppe verspeisen. Fast zehn Prozent greifen dabei auf Packerlsuppen zurück.
Dose, Becher, Gebinde
Trockensuppen, wie der Fachbegriff für Packerlsuppen lautet, machen seit Langem den größten Teil des industriellen Suppenmarktes aus. Sie sind immer verfügbar, lange haltbar und es gibt sie in vielen Sorten. Die Zubereitung ist einfach: Packung öffen, Inhalt je nach Rezept in kaltes oder warmes Wasser einrühren, kochen lassen, fertig. Ein Klassiker sind auch Fertigsuppen in Dosen wie z.B. Gulasch-, Bohnen-, Tomaten-, Kraut- oder Leberknödelsuppe. Dose öffnen, Suppe erhitzen und schon kann es losgehen.
Seit einiger Zeit ergänzen dieses bewährte Standardangebot nun fixfertige Suppen, die im Kühlregal stehen. Sie werden in verschiedene Gebinde abgefüllt, müssen zur Aufbewahrung in den Kühlschrank und sind nicht lange haltbar. Anders als die Konkurrenz können sie daher mit einem "Frischebonus" werben.
Tomatensuppe im Trend
Wir schauten nach, was denn so alles in Suppen aus dem Supermarkt steckt. Weil es noch lange dauert, bis die Paradeiser wieder Saison haben, entschieden wir uns als Vorgriff auf den Sommer für Tomatensuppe. Sie gehört zu jener Geschmacksrichtung, die fast alle Hersteller verkaufen. Nur wenn sie bei einem Produzenten nicht aufzutreiben war, wichen wir auf eine Gemüsesuppe aus. Insgesamt nahmen wir 19 Produkte unter die Lupe – 16 Paradeissuppen und 3 Gemüsesuppen. Zehn der 19 Testkandidaten sind Trockensuppen im Beutel, also Packerlsuppen. Alle anderen werden als Nass-Suppen bezeichnet. Drei Produkte waren Dosensuppen, die restlichen sechs sind gekühlte Suppen aus Bechern oder Kunststoffhüllen.