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Aufgespießt - Konsument 3/2000

April, April

Media-Markt feierte Geburtstag. „Unsere Preise können sich sehen lassen!“ prangte auf Prospekten. Einige Produkte zum Preis von 10 Schilling waren abgebildet, bei weiteren war ein Multiplikator angegeben. So war etwa ein Videorecorder mit 280x10 ausgezeichnet. Viele meinten nun, dass anlässlich des Jubiläums 280 Stück Videorecorder zum Preis von 10 Schilling verkauft werden. Der Ansturm war enorm. Jedoch: Es wurden keineswegs 280 Stück Videorecorder um 10 Schilling verkauft, der Preis pro Recorder betrug 280x10 Schilling, also 2800 Schilling. Neue Kunden wurden damit kaum gewonnen.

Atomstromfilter: Teurer Spaß

Als sich vor zwei Jahren der französische Atomstromriese EdF an der steirischen Elektrizitätsgesellschaft Estag beteiligte, gaben Lokalpolitiker die Garantie ab, dass „keinerlei Atomstrom in die Steiermark geliefert wird.“ Wenn solche Äußerungen auf hoher und höchster Ebene unwidersprochen bleiben, darf man sich nicht wundern, dass Geschäftemacher und/oder Spaßvögel sich den Irrglauben zu Nutze machen, man könne Strom fein säuberlich nach seiner Herkunft trennen. Seit kurzem bietet ein deutscher Anbieter per Internet einen „Atomstromfilter“ an: Das Gerät „NucleoSTOP“ will Atomstrom anhand von Tachyonenimpulsen erkennen und ihn „zurück zum Erzeuger schicken.“ Preis umgerechnet rund 12.600 Schilling. Ob es für einschlägig tätige Politiker einen Rabatt gibt, wird nicht erwähnt.

ÖBB: Schlafwagenstorno

Wer eine Schlafwagenkarte bereits erstanden hat, sich aber dann doch entschließt, untertags seine Fahrt anzutreten, wird zur Kasse gebeten: Zehn Prozent des Zuschlags für die Bettkarte (mindestens 100,– Schilling) muss zahlen, wer den Platz in Autoreisezügen bis 22 Tage, in anderen Zügen bis einen Tag vor der geplanten Fahrt abbestellt. 50 Prozent (ebenfalls mindestens 100,– Schilling) werden in Rechnung gestellt, wenn der Platz später oder gar nicht abbestellt wurde. Die Gebühr bleibt auch dann aufrecht, wenn gleichzeitig mit der Rückgabe der nicht benötigten Schlafwagenkarte andere Bahnkarten gekauft werden: eine Gegenrechnung von Stornogebühren beim Kauf anderer Leistungen ist nicht möglich, heißt es von Seiten der ÖBB.

Abgezockt

„DM 6000,– als Testfahrer/in“ lockt das Inserat. „24-h-Tel. 0,03 Euro/sec.“ Knapp 25 Schilling pro Minute also. „Dieser Anruf kostet Sie maximal 24 Schilling pro Minute“, tönt es hingegen vom Band. Doch bei Zustandekommen einer Geschäftsverbindung würden die Telefongebühren rückerstattet. Dann geht es los: Know-how und Informationsmaterial für das Erlangen „gut bezahlter Jobs“ würden „unverzüglich und unverbindlich“ zugesandt. Bis man Namen und Adresse hinterlassen kann, laufen über 120 Schilling Gesprächskosten an. Ob das Informationsmaterial überhaupt brauchbar ist und wieviel es kostet, weiß bis auf weiteres freilich keiner.

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