Zum Inhalt
Über die Passwortsicherheit nachzudenken lohnt sich nicht nur am World Password Day.
Über die Passwortsicherheit nachzudenken lohnt sich nicht nur am World Password Day. Bild: Vitalii Vodolazskyi/Shutterstock.com

Passwort-Tag ist jeden Tag

BLOG

Im Radiosender Ö3 treibt der sogenannte Mikromann sein für die Zuhörer unterhaltsames Unwesen. Mit dem Mikrofon in der Hand überrascht er Passanten auf der Straße mit banalen, scheinbar einfach zu beantwortenden Fragen. Diese sind allerdings so formuliert, dass man leicht auf gedankliche Abwege gerät.

Anlässlich des Welt-Passworttages (World Password Day), der jährlich am ersten Donnerstag im Mai abgehalten wird, nutzte er seine Überrumpelungstaktik in abgewandelter Form. Er plauderte in lockerer Weise mit seinem Gegenüber und warf beiläufig Fragen ein. So gelang es ihm, der befragten Person zunächst das von ihr verwendete Schema zur Gestaltung ihrer Online-Passwörter und danach das von ihr meistverwendete Passwort zu entlocken. Mehr noch: Am Ende sprach sie sogar vertrauensselig ihr Zugangspasswort fürs Onlinebanking ins Mikrofon.

Naivität?

Ich denke, solange man sich nicht selbst in einer solchen Situation wiederfindet, kann man leicht über diese Naivität spotten oder den Kopf schütteln. Es ist ein bisschen wie bei einer Quizshow, wo man entspannt vor dem heimischen TV-Gerät jede Frage souverän beantworten kann. Doch möglicherweise sind unter denen, die gestern noch den Kopf geschüttelt haben, einige, die schon morgen voller Freude den Impfpass mit ihren persönlichen Daten auf Facebook posten.

Menschlich

Was ich damit sagen will: Es gibt einen Grund, warum Betrugsmaschen so gut funktionieren; sei es im Internet, am Telefon oder im direkten Gespräch. Es ist die menschliche Komponente, dieses Konglomerat aus positiven und negativen Eigenschaften, aus Stärken und Schwächen. Das Menschliche in uns äußert sich in Leichtsinnigkeit genauso wie im sprichwörtlichen inneren Schweinehund, der überwunden werden muss.

Sicher oder bequem?

Verwenden Sie für jedes Online-Konto ein eigenes Passwort? Eines, das nicht den Namen Ihres Haustiers und Ihr Geburtsdatum enthält? Eines, das sich nicht nur durch eine einzelne Zahl von den anderen unterscheidet? Setzen Sie auf die Zwei-Faktor-Authentifizierung (Vorsichtsmaßnahme zweiter Faktor)? Sichern Sie regelmäßig die wichtigsten Daten von Computer, Smartphone, Tablet? Ärgern Sie sich über die überbordende Werbung im Internet und verwenden trotzdem keinen Werbeblocker (Werbeblocker - Unbehelligt surfen)? Etwas, das ich als langjähriger Nutzer einschlägiger Browser-Erweiterungen überhaupt nicht verstehen kann.

Einladung zum Nachdenken

Aber immerhin bin ich in einer Position, in der ich mehr tun kann und will, als den Kopf zu schütteln. Ich lade Sie dazu ein, über diese Dinge nachzudenken – in Ruhe und ohne irritierendes Mikrofon vor der Nase.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

This could also be of interest:

Quishing: Betrugsmethode mit QR-Codes BLOG

Quishing: Betrugsmethode mit QR-Codes

Nimmt man den bekannten Begriff „Phishing“ und kombiniert ihn mit „QR-Code“, erhält man den Namen für eine neue Betrugsvariante namens Quishing.

PIN-Code oder Fingerabdruck? Gegen das Vergessen BLOG

PIN-Code oder Fingerabdruck? Gegen das Vergessen

Abseits von generellen Sicherheitsbedenken bekomme ich als Argument gegen die Nutzung der biometrischen Authentifizierung zu hören, dass man seinen PIN-Code schlichtweg vergessen würde, wenn man ihn nicht mehr eingeben müsste.

Smartphones im Alltag: Silence is golden BLOG

Smartphones im Alltag: Silence is golden

„Silence is golden – Schweigen ist Gold“, wobei das englische Wort „silence“ auch „Ruhe“ bedeuten kann. Und Ruhe vor dem Smartphone ist es, die ich als Öffi-Pendler, Kaffeehaus- und Konzertbesucher gerne öfter hätte.

Balkonkraftwerk: Flexibel geblieben BLOG

Balkonkraftwerk: Flexibel geblieben

Auch KONSUMENT-Chefredakteur Gernot Schönfeldinger betreibt jetzt seine eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Balkon. Aus baulichen Gründen muss er mit einem Kompromiss in Form von kompakten Flex-Modulen und weniger Leistung leben. Lesen Sie seinen ausführlichen Erfahrungsbericht im VKI-Blog.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang