Zum Inhalt
Flugticket, bedruckt mit der Aufschrift: Flight Shaming
Flugscham-Blog, Teil 2. Bild: Solveig-Been/Shutterstock

Flugscham: Ein Jahr ohne fliegen

BLOG

Vor einem Jahr hatte ich an dieser Stelle über Flugscham und meinen Vorsatz geschrieben, ein Jahr lang nicht zu fliegen. Das Jahr ist 'rum. Und ich habe Wort gehalten.

Ich habe an dieser Stelle bereits über Flugscham und meinen Vorsatz geschrieben, ein Jahr lang nicht zu fliegen. Das Jahr ist ’rum. Und ich habe Wort gehalten. Zugegeben, COVID-19 hat es mir leichter gemacht. Aber auch ohne die Pandemie hätte ich das gepackt. Denn, ob Sie’s glauben oder nicht, diese Challenge hat mir Spaß gemacht.

Reframing

Das Angenehme an Vorsätzen – zumindest, wenn man sie ernst nimmt – ist, dass sich die Erwartungshaltung an die Zukunft und auch die entsprechende Planung ändert. Reframing wird das in der Wissenschaft genannt. Glas nicht halb leer, sondern halb voll. Ich habe die Urlaubsplanung angepasst – und mich darauf gefreut, nicht weit wegzufahren. Also den Bezugsrahmen positiv aufgeladen. Grundvoraussetzung war freilich, dass meine Familie mitgemacht hat. Das einzige Mal, dass ich ernsthaft in Versuchung geführt wurde, war zu einer Zeit, als Corona für die meisten noch eine mexikanische Biersorte war.

Irgendwann zu Jahresbeginn fragte mich mein Chef, ob ich nicht nach Brüssel zu einer Veranstaltung fliegen wolle. Der alte Markus hätte wohl Ja gesagt und diesen Kurztrip als willkommene Abwechslung gesehen. Aber da ich mir was vorgenommen hatte, winkte ich ab. Es sei auch möglich, diese Veranstaltung von Österreich aus journalistisch aufzubereiten, versicherte ich meinem Chef. Der gab sich damit zufrieden. Und ich? Freute mich ob meiner Unbeirrtheit: Belohnungssystem im Gehirn aktiviert, Glückshormon Dopamin freigesetzt, alles super.

Am Plan festhalten

Aus einem flugfreien Jahr nun wirklich überraschende Erkenntnisse abzuleiten, eine Weisheit, die ich Ihnen weitergeben kann – das zu behaupten, wäre wohl zu hochtrabend. Aber ein patentes Motto könnte man schon formulieren: Stick to the plan. Oder österreichischer, STS zitierend: „Z’erst überleg’n, a Meinung hob’n, dahinter steh’n!“ Ob das für mich jetzt heißt, noch ein flugfreies Jahr anzuhängen? Hm... Ich muss mal mit meiner Frau darüber reden.

 

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

This could also be of interest:

Winterurlaub in Grönland. Echt jetzt? BLOG

Winterurlaub in Grönland. Echt jetzt?

„Kennen Sie Grönland im Winter?“ Diese Betreffzeile eines Reise-Newsletters hat unseren Nachhaltigkeits-Redakteur Markus Stingl mittelschwer verwirrt. Denn „Grönland“, „Urlaub“ und „Winter“ passen so gar nicht in sein unbedarftes Bild vom hohen Norden. Aber Klimawandel sei Dank ist so eine Reise inzwischen offenbar möglich. Mehr dazu in der aktuellen Öko.Logisch-Kolumne.

Einweg ade! Scheiden tut weh? BLOG

Einweg ade! Scheiden tut weh?

Unser Nachhaltigkeits-Redakteur Markus Stingl greift in seiner „Öko.Logisch“-Kolumne die Bedenken einer Leserin auf: Sie befürchtet, dass der Einwegpfand, der im Jänner eingeführt wird, sowie die kontinuierliche Erhöhung der Mehrwegquoten zu schleichenden Preiserhöhungen führen werden.

Die KI braucht Energie BLOG

Die KI braucht Energie

Rechenzentren sind die „Gehirne“ Künstlicher Intelligenz. Und die verschlingen bereits jetzt Unmengen an Energie. Nachhaltigkeitsredakteur Markus Stingl hat sich in seiner Öko.Logisch-Kolumne Gedanken über den Energiehunger von KI-Anwendungen gemacht.

Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es BLOG

Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es

ÖKO.LOGISCH: Wer im Autopilot-Modus unterwegs ist, gestaltet die Zukunft nicht, sondern lässt sie passieren. Es spricht viel dafür, das Lenkrad wieder selbst in die Hand zu nehmen, meint Nachhaltigkeits-Redakteur Markus Stingl.

Frei wie ein Vogel? BLOG

Frei wie ein Vogel?

Die Lufthansa und alle ihre Töchter, also auch die AUA, werden ab 2025 bei jedem Flug, der in der EU startet, einen „Umweltkostenzuschlag“ einheben. Unser Nachhaltigkeitsredakteur Markus Stingl ist not amused. Welche Kritikpunkte er sieht, lesen Sie im Öko.Logisch-Blogbeitrag.

Freizeitkrankheit: Krankenstand statt Sandstrand BLOG

Freizeitkrankheit: Krankenstand statt Sandstrand

Wer genau dann krank wird, wenn der lang geplante Urlaub ansteht, denkt vielleicht an einen unglücklichen Zufall. Tatsächlich kann ein psychosomatisches Phänomen dahinterstecken.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang