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Energiekosten-Stop - "Zugabe!"

In einer Umfrage haben sich 96 Prozent dafür ausgesprochen, dass der VKI auch in Zukunft Aktionen für Bestpreis- angebote durchführt.

Nach der erfolgreichen Aktion Energiekosten-Stop des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) soll Bilanz gezogen werden: Wie hoch ist die Zufriedenheit, was wurde am häufigs­ten kritisiert? Befragt wurden die rund 260.000 Haushalte, die sich zu der Aktion angemeldet hatten. Geantwortet haben rund 9 Prozent: 13.323 Teilnehmer, die dann auch ihren Energieanbieter gewechselt haben, ­sowie 9.484 Teilnehmer, die sich zwar zur Aktion angemeldet, aber nicht gewechselt haben.

Großteil mit VKI-Aktion zufrieden

Die Aktion wird überwiegend positiv bewertet. 85 % der Wechsler finden, dass die Informationen ausreichend und verständlich ­waren. Aber auch jene, die nicht gewechselt haben, loben die Aktion zu immerhin 78 %. An die 16 % hätten sich hingegen mehr Informationen erwartet. Ebenso zeigte sich die überwiegende Mehrheit derer, die die Hotline kontaktiert oder Anfragen per E-Mail gestellt hatten, mit den dort erhaltenen Auskünften zufrieden.

Ein paar Tausend hatten Schwierigkeiten

Es war somit nur ein kleiner Prozentsatz von Konsumenten, der Probleme beim Wechsel des Energielieferanten hatte. In absoluten Zahlen sind das aber doch einige Tausend Personen, die sich mit bürokratischen Ärgernissen herumschlagen mussten. Auf der anderen Seite stand das kleine Beraterteam des VKI, das in der heißen Phase der Wechsel­aktion bis an den Rand der Erschöpfung versuchte, möglichst allen Interessierten einen Wechsel zu ermöglichen. Diese Schwierig­keiten sollen bei möglichen zukünftigen ­Aktionen vermieden werden – teils durch ­geänderte ­Rahmenbedingungen, teils durch noch kla­rere Informationen im Vorfeld („Die leidigen Netzkosten“).

Nicht nur Teilnehmer der Aktion profitieren

Erfolg nützt allen Konsumenten

Was waren die Gründe dafür, dass Teilnehmer an der Aktion schließlich doch keinen An­bieterwechsel vollzogen haben? Einigen erschien es zu mühsam (10 %), viele meinten, sie hätten sich durch einen Wechsel nichts erspart (33 %). Interessant, dass eine erstaunlich große Zahl indirekt durch die Aktion profitiert hat: 17 % gaben an, sie hätten ein alternatives günstigeres Angebot gefunden (über den Tarifkalkulator der E-Control), und 14 % haben Verhandlungsgeschick bewiesen – sie konnten bei ihrem bestehenden An­bieter eine Tarifsenkung erwirken. Fast ein Drittel derer, die nicht im Rahmen der Aktion gewechselt haben, konnte also dennoch zufrieden sein: Auch sie konnten ihre Energie­kosten senken.

Warum haben Sie nicht mit der Aktion Energiekosten-Stop gewechselt?

Warum haben Sie nicht mit der Aktion Energiekosten-Stop gewechselt? (Bild: Ergebnisse der Umfrage)

72 % hatten zuvor noch nie gewechselt

Somit profitieren nicht nur die knapp 70.000 Haushalte, die im Rahmen der Aktion gewechselt haben, von günstigeren Tarifen, sondern auch zahlreiche andere, die durch die VKI-Aktion animiert wurden, sich mit ihren Energiekosten auseinanderzusetzen, und mit ebenfalls niedrigeren Tarifen belohnt wurden. Die Kampagne hat also viel in Bewegung ­gesetzt, nie zuvor haben so viele Menschen ihre Energiekosten senken können. Dazu muss erwähnt werden, dass 72 % der Teil­nehmer an der Aktion angaben, noch nie zuvor einen Strom- oder Gasanbieter gewechselt zu haben. Viele haben also die Scheu vor einem Wechsel verloren und werden wohl auch in Zukunft eher bereit sein, bei Tarif­änderungen oder günstigen Angeboten abermals zu wechseln.

Hoffnung auf mehr Wettbewerb

Das gibt Hoffnung, dass der Wettbewerb auf dem Strom- und Gasmarkt nach langen Jahren der Schläfrigkeit endlich auf Touren kommt. Kein Wunder, dass sich 75 % „auf jeden Fall“ eine Wiederholung der Aktion wünschen – übrigens auch 73 % der Nicht-Wechsler. 15 % wären dazu bereit, wenn die Abwicklung verbessert wird. Und nur 4 % halten eine Wiederholung für nicht sinnvoll. Insgesamt sprechen sich 96 % für neue Versteigerungsaktionen aus. Der VKI wird alles daransetzen, die Erwartungen bei möglichen zukünftigen Aktionen zu erfüllen.

Wünschen Sie eine Wiederholung der Aktion?

Wünschen Sie eine Wiederholung der Aktion? (Bild: Ergebnisse der Umfrage)

Aktion bei Versicherungen und Telefon gewünscht

Der Erfolg weckt das Bedürfnis, auch in anderen Branchen die Macht der Konsumenten durch gemeinsame Aktionen auszuspielen. Am weitaus häufigsten wurde der Wunsch geäußert, im Versicherungssektor eine Versteigerungsaktion durchzuführen. Mit deutlichem Abstand folgen Telefongebühren und Treibstoffpreise. Die Bedingungen für Versteigerungen sind allerdings in anderen Branchen aus den unterschiedlichsten Gründen nicht so günstig wie auf dem Markt für Strom und Gas.

Die leidigen Netzkosten

Ein Großteil der Beschwerden nach erfolgtem Anbieterwechsel bezog sich auf die Netzkosten. Viele Konsumenten verstanden nicht, warum sie ­weiterhin Rechnungen von ihrem Netzbetreiber bekamen; viele klagten, dass sie nun mehr zahlen müssten als zuvor. Wir wollen hier kurz die wichtigsten Fakten zu den Netzgebühren zusammenfassen.

Die Strom- und die Gaskosten setzen sich aus drei großen Kostenblöcken zusammen, den:

  • Energiekosten (für den eigentlichen Energieverbrauch)
  • Netzkosten (für die Aufrechterhaltung der Leitungen, ...)
  • Steuern und Abgaben (Ökostromabgaben, Energieabgabe, ...)

Auf alle drei Blöcke werden dann noch 20 % Umsatzsteuer aufgeschlagen.

Nur Energiekosten durch Wechsel beeinflussbar

Nur die Energiekosten können Sie durch einen Anbieterwechsel beein­flussen. Netzkosten sowie Steuern und Abgaben werden weiterhin von dem für Ihr Versorgungsgebiet zuständigen Netzbetreiber eingehoben. Und das ist ein großer Brocken, wie die Grafik am Beispiel der Strompreiszusammensetzung in Wien belegt. Rund 63 % der Kosten bleiben in diesem Beispiel auch nach einem Wechsel zu einem Billiganbieter unverändert (streng genommen sind es etwas weniger, da der Anteil der Umsatzsteuer auf die Energiekosten durch den Wechsel ja auch verändert wird).

Rechnungen für Strom, Gas und Netzbetreiber

Das bedeutet aber auch, dass Sie nach einem Wechsel in vielen Fällen getrennte Rechnungen erhalten. Haben Sie über Energiekosten-Stop sowohl Strom als auch Gas gewechselt, bekommen Sie bis zu vier Rech­nungen: vom neuen Stromlieferanten, vom neuen Gaslieferanten und vom Netzbetreiber für das Strom- und das Gasnetz. Das macht es natürlich auch schwierig, festzustellen, wie viel Sie sich durch den Wechsel tatsächlich erspart haben. Einige Energielieferanten nehmen auch die Netzkosten in ihre Rechnung auf, was den Wünschen vieler Konsumenten entgegenkommt. Beachten sollten Sie jedenfalls vor allem:

  • Zeitraum – möglicherweise bezieht sich die Abrechnung bzw. Vorschreibung nicht auf ein ganzes Jahr.
  • Auch die jeweilige Umsatzsteuer ist noch zu berücksichtigen.
  • Mit Beginn 2014 wurden die Netzkosten, Steuern und Abgaben gesetzlich geändert. Sie sind daher (möglicherweise) höher als im Jahr davor.

Sollten Sie der Meinung sein, dass Ihre Teilbeträge bei Ihrem Netzbetreiber bzw. Ihrem neuen Energieanbieter falsch eingestuft sind, kontaktieren Sie die betreffenden Firmen direkt. So können Sie strittige Fragen am schnellsten und effizientesten lösen.

Strompreiszusammensetzung

Beispiel für Haushaltskunden mit 3500 kWh Verbrauch pro Jahr, Netzbereich Wien

Beispiel für eine Strompreiszusammensetzung

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