Zum Inhalt

Münzen: Ist das Kleingeld am Ende? - Dem Cent auf der Spur

premium

Gehören 1- und 2-Cent Münzen bald der Vergangenheit an? Eine Spurensuche.

Eine Hand hält 2- und 5-Cent-Münzen (Bild: Yulia-Grigoryeva / shutterstock.com)

"Drei Viertel der Österreicher und Österreicherinnen sind für eine Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen." Diese Aussage, die sich aus einer EU-weiten Online-Befragung der EU-Kommission ableitet, hat im Frühsommer 2021 die heimischen Bargeld- Liebhaber aufgeschreckt. Doch keine Angst: Auch wenn Brüssel gern ein rasches Ende der kleinen Münzen sähe, werden sie – zumindest in Österreich – noch lange nicht verschwinden.

Prägung ist profitabel

Denn erstens ist diese Internet-Befragung keineswegs repräsentativ, wie Meinungsforscher betonen. Geantwortet hat, wer wollte. Der Durchschnitt der Bevölkerung nach Alter, Geschlecht oder Schicht-Zugehörigkeit wird also nicht korrekt abgebildet. Und zweitens ist die Prägung der kleinen Münzen in Österreich im Gegensatz zu manchen anderen EU-Staaten durchaus profitabel (siehe Kapitel "Kleiner Wert, großer Aufwand").

"Solange die Nachfrage nach den kleinen Münzen da ist, werden wir diese Münzen liefern", betont denn auch Christian Gutlederer, Sprecher der Oesterreichischen Nationalbank.

Befürchtung: Körberlgeld für den Handel

Österreichs Konsumenten fürchten, dass ein Aus für die kleinen Münzen Preissteigerungen mit sich bringt. Die Befürchtung ist nicht ganz von der Hand zu weisen, wenn man die aktuelle Preisgestaltung der Lebensmittelketten betrachtet: Neun-Cent-Preise dominieren.

Bei Bier allerdings stehen als Letztes häufig zwei, drei, sechs und acht Cent, bei Joghurt ein und sieben Cent, und bei Mineralwasser gibt es Vier-Cent-Preise. Die EU-Kommission empfiehlt bei Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen das kaufmännische Runden auf null bzw. fünf Cent.

Wäre Aufrunden die Regel?

Das bedeutet: abrunden auf null bei Ein- und Zwei-Cent-Preisen, aufrunden auf fünf Cent bei Drei- und Vier-Cent-Preisen, abrunden auf fünf bei Sechs- und Sieben-Cent-Preisen und wiederum Aufrunden auf die nächste Null bei Acht- und Neun-Cent-Preisen. Da im Lebensmittelhandel die meisten Preise auf neun Cent enden, liegt die Vermutung nahe, dass die Preise im Durchschnitt steigen werden. Biertrinker hingegen könnten sich eher über Abrundungen freuen. Was sagen die Handelsketten zu einer möglichen Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen?

Premium

Weiterlesen mit KONSUMENT-Abo:

  • 24-Stunden-Ticket
    oder
  • Online-Flatrate

Zugriff auf alle Artikel und Testergebnisse schon ab 3,75 Euro/Monat

Jetzt weiterlesen

Bereits registriert? Hier anmelden.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

This could also be of interest:

Aktien und Fonds: Sicherer als ihr Ruf

Aktien und Fonds: Sicherer als ihr Ruf

Österreichische Privatanleger:innen sind auf Vorsicht bedacht und machen bisweilen einen großen Bogen um die Börse. Das wäre nicht nötig, denn Aktien und Fonds sind sicherer als ihr Ruf.

Bundesschatz NEU: Was Sie wissen müssen

Bundesschatz NEU: Was Sie wissen müssen

Seit April dieses Jahres kann wieder in den sogenannten Bundesschatz investiert werden. Lesen Sie die Antworten auf die fünf wichtigsten Fragen rund um diese Geldanlage.

Rabatte: Gespart oder draufgezahlt? premium

Rabatte: Gespart oder draufgezahlt?

Rabatte sind toll, oder? Dem ersten Impuls folgend, würden viele wohl sagen: ja! Aber stimmt dieses Bauchgefühl auch? Lesen Sie acht Beobachtungen rund ums Thema Aktionsware im Supermarkt.

Führ mich zum Schotter premium

Führ mich zum Schotter

Schlüssel 6) Glauben Sie ja nicht, Sie hätten nicht das Zeug dazu, ihre Finanzen selbst zu managen. Spätestens jetzt haben Sie das dafür nötige Wissen in Händen. Nun liegt es an Ihnen!

Der richtige Mix in der richtigen Hülle premium

Der richtige Mix in der richtigen Hülle

Schlüssel 4) Ein echtes Schlüsselerlebnis: Die Wahl der richtigen Produkthülle – oder: Es ist ganz und gar nicht egal, wo Sie Ihre Ersparnisse „parken“.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang