Zum Inhalt
Weißes Smartphone mit Zyklus App - daneben Verhütungspille Binde Menstruationscup
Zyklus App für Zyklusüberwachung / Kinderwunsch / Verhütung - wir haben 18 Apps für Android und iOS einem Vergleich unterzogen. In unserem Test waren fünf Apps zuverlässig. Bild: RomarioIen / Shutterstock.com

Zyklus App Test - Wie gut sind Zyklus-Apps?

premium

Wir haben 18 Programme getestet. Wie gut ist eine Zyklus App geeignet, um die fruchtbaren Tage zu bestimmen? Nur fünf von 18 Apps im Test sind zuverlässig.

Was für Zyklus-Apps haben wir getestet?

Wir haben gemeinsam mit der Stiftung Warentest 18 Produkte getestet, die für die Bestimmung der fruchtbaren Tage beworben werden, darunter zehn Apps für Android und acht für iOS.

Was haben wir im Zyklus-Apps-Test getestet?

Wir haben überprüft, wie gut die Apps zur Bestimmung der fruchtbaren Tage geeignet sind. Dazu haben wir das jeweilige Mess- und Prognosesystem unter die Lupe genommen. Wir haben kontrolliert, ob es valide Studienbelege zur jeweiligen Methode gibt und ob Informationen zum weiblichen Zyklus gegeben werden. 

Außerdem haben wir die Nutzungsfreundlichkeit getestet, uns angeschaut, wie mit den Daten umgegangen wird und ob die Apps Mängel in den AGB aufweisen.

Welche Apps sind zur Bestimmung der fruchtbaren Tage ungeeignet?

Einige der Apps funktionieren rein mathematisch. Sie gehen davon aus, dass die Nutzerinnen alle 28 Tage ihre Periode haben und exakt am 14. Tag den Eisprung. Auf dieser Basis treffen die Apps Prognosen zu künftigen fruchtbaren Tagen und Monatsblutungen. 

So sagt der Menstruations-Kalender anhand jetziger Daten schon eine "Schwangerschaftsmöglichkeit" Monate voraus an. Diese Methode ist natürlich weit von der Realität entfernt, denn Zykluslängen können von Monat zu Monat stark schwanken. Deshalb fallen Apps, die rein mathematische Vorhersagen zum Zyklus treffen, in diesem Test durch.

Frau hat Smartphone in der Hand mit Zyklus App zur Messung der Körpertemperatur - z.B. für die symptothermale Methode - und Thermometer
Natürliche Verhütungsmethode oder natürliche Familienplanung NFP - die symptothermale Methode misst morgens die Körpertemperatur, zusätzlich wird der Zervixschleim beobachtet. Bild: Image-Point-Fr / shutterstock.com

Gibt es Apps, die eine seriöse Abschätzung bieten?

Ja, die gibt es. Es handelt sich um Apps, die die sogenannte symptothermale Methode anwenden. Diese erfordert allerdings einen persönlichen Einsatz der Nutzerin. Dazu misst die Frau morgens ihre Körpertemperatur, da diese kurz vor oder nach dem Eisprung leicht ansteigt. 

Zusätzlich beobachtet sie ihren Zervixschleim, der im Gebärmutterhals entsteht. Einige Tage vor dem Eisprung wird er flüssig und klar, später wieder zäh. Diese Daten müssen eingegeben werden. So lassen sich die fruchtbaren Tage bestimmen.

Wie sicher sind die Daten bei Zyklus-Apps?

Wie bei allen Tests von Apps haben wir uns auch in diesem Fall angesehen, wie mit den Daten umgegangen wird. Manche Apps können leicht geknackt werden, weil sie einfache Passwörter und viele Anmeldeversuche erlauben. Als wir bei den Anbietern nachhakten, welche Daten wie lange gespeichert werden, bekamen wir teilweise keine Antwort, obwohl die Anbieter laut Datenschutzgrundverordnung dazu verpflichtet wären. 

Immerhin gibt es auch Apps, die ohne Online-Nutzungskonto verwendet werden können. Das hat den Vorteil, dass die Daten auf dem Handy verbleiben bzw. auf dem eignen Rechner abgespeichert werden können, anstatt in einer Cloud zu landen.

Diese Zyklus-Apps haben wir getestet

Für iOS

  • Drip
  • Eisprungkalender
  • Flo
  • Menstruations-Kalender
  • My NFP
  • Ovolution
  • Ovy
  • Premom

Für Android

  • Drip
  • Eisprungkalender
  • Flo
  • Fruchtbarkeitskalender
  • Lady Cycle
  • Menstruations-Kalender
  • My NFP
  • Ovolution
  • OvuView
  • Ovy

>> Wenn Sie angemeldet sind, gelangen Sie hier direkt zur Testtabelle (Produktfinder).

Frauenhand hält Handy mit elf Zyklus Apps - Übersicht der Anbieter in unserem Test
Natürliche Verhütung Apps bzw. Apps zur natürlichen Familienplanung - manche kostenlos - Im Test waren u.a.: Drip - Eisprungkalender - Flo - Lady Cycle - Menstruations-Kalender - MyNFP - Ovolution - Ovy - ... Bild: Cast Of Thousands / shutterstock, Stiftung Warentest; Montage: VKI

KONSUMENT-TIPPS

  • Kinderwunsch: Die Apps mit einer durchschnittlichen Bewertung eignen sich für das richtige Timing, sowohl beim Kinderwunsch als auch beim Verhüten. Der Nutzen der zugrunde liegenden symptothermalen Methode ist belegt. Korrekt angewendet ist sie auch so sicher wie die Pille. Eine Werbung mit dem Verhütungsaspekt ist formal allerdings nur dann zulässig, wenn Anbieter aussagekräftige Studien zu ihrer konkreten App vorlegen können.
  • Zyklusabhängige Beschwerden: Bei manchen Anbietern können Angaben zu zyklusabhängigen Beschwerden wie Stimmungsschwankungen, Bauch-, Brust- oder Kopfschmerzen dokumentiert werden. Das interessiert manche Frauen auch unabhängig von der Familienplanung.
  • Datenschutz: Einige Apps sind ohne Online-Nutzungskonto verwendbar. So bleiben die Daten auf dem Gerät. Oft können Apps auch ohne Internet verwendet werden oder Zyklusdaten beispielsweise auf dem Smartphone und dann auf dem Rechner gesichert werden. Das ist nützlich, wenn das Handy verloren geht.

Das bietet der aktuelle Zyklus-Apps Test

Wir haben 18 Zyklus-Apps getestet. Wir beantworten unter anderem auch folgende Fragen:

  • Wie gut funktionieren Zyklus Apps? 
  • Wie zuverlässig sind Zyklus-Apps?
  • Macht eine Zyklus App die kostenlos ist Sinn?
  • Testsieger - Welche Zyklus App ist die beste?
  • Wie sieht es mit dem Datenschutz aus?

Der Test bietet werbefreie, unabhängige Testergebnisse.

Illustration von Pärchen das auf der Couch sitzt und auf Schwangerschaftstest schaut - Hat die Zyklus App geholfen?
Ob zur natürlichen Familienplanung oder als natürliche Verhütungsmethode - nur wenige Apps sind geeignet. Bild: Alphavector / shutterstock.com

So haben wir getestet

Im Test: 18 Zyklus-Apps für Frauen, davon zehn für Android und acht für iOS. Ausgewählt wurden Apps, die im Google Play Store am häufigsten heruntergeladen wurden, sowie ihre iOS-Varianten. Außerdem wurden Apps getestet, die versprachen, zumindest die Basaltemperatur und/oder Zervixparameter zu erfassen, und ohne verpflichtendes Zubehör – etwa ohne ein Thermometer desselben Anbieters – zu funktionieren. Wir wählten Apps aus, die deutschsprachig sind und laut Anbieter mindestens eines der Ziele Zyklusüberwachung, Kinderwunsch oder Verhütung unterstützen. Exemplarisch wurden zudem zwei englischsprachige Apps mit öffentlich zugänglichem Quelltext (Open Source) ausgewählt.

Untersuchungen: Wir prüften die Apps auf gängigen Smartphones mit dem Betriebssystem Android beziehungsweise iOS. Alle Daten wurden in strukturierten Protokollbögen erfasst. Pro Anbieter wurden im Namen von fiktiven Nutzerinnen drei verdeckte Auskunftsersuchen zum Umfang der zu ihnen gespeicherten Daten gestellt. Eine vergleichbare Anfrage wurde später noch einmal offen gestellt. Dabei wurden die Anbieter auch zur Entwicklung der App, zur Einstufung als Medizinprodukt, zu Unterschieden zwischen Android- und iOS-Version sowie nach Studien zur Treffsicherheit der App gefragt.

Bestimmung der fruchtbaren Tage: Um das Mess- und Prognosekonzept zu prüfen, trug ein medizinisches Gutachterteam (aus Studien bekannte) Zyklusdaten wie Zervixschleim oder Basaltemperatur von Frauen in die App ein – falls sinnvoll oder nötig, über drei Zyklen. Die bekannten fruchtbaren Tage wurden mit den von der App bestimmten Daten verglichen. Zudem wurde beurteilt, wie gut die App und die zugehörige Website Nutzerinnen bei der Beobachtung beziehungsweise Messung relevanter Körperparameter unterstützt. Wir werteten Fachzeitschriften und die von Anbietern bereitgestellten Dokumente nach Studienbelegen für die Methode und die App aus, die deren Genauigkeit zeigen sollten. Die in der App präsentierten Informationen zum weiblichen Zyklus wurden auf Richtigkeit, Vollständigkeit und Neutralität geprüft. 

Nutzungsfreundlichkeit: Drei Expert:innen für Servicequalität nahmen subjektive Prüfungen vor. Geprüft wurden die Navigation und Hilfen wie FAQ oder Kontaktwege zum Anbieter, außerdem Kriterien der Barrierearmut wie Lesbarkeit, Verständlichkeit und Farbgestaltung. Um die Vielseitigkeit zu ermitteln, wurden etwa Spracheinstellungen und Offline-Modus geprüft sowie, ob Datenimport und -export möglich sind und ob eine Verbindung mit anderen Apps oder Geräten vorgesehen ist. Die Transparenz der Anbieter wurde etwa anhand der gegebenen Informationen zur Methodik und Finanzierung der App ermittelt.

Basisschutz persönlicher Daten: Im Prüfpunkt sparsames Erheben von Nutzerinnendaten wurde bewertet, welche Daten etwa bei der Registrierung erfasst werden. Zudem wurde per Man-in-the-Middle-Angriff der Datenstrom der App protokolliert. Dieser wurde entschlüsselt und es wurde geprüft, ob er für die Funktion der App unnötige personenbezogene Daten enthält. Bei Schutz von Nutzungskonto und Datenübertragung wurden etwa die Passwortvorgaben und der Schutz vor häufigen – maximal 101 – Anmeldeversuchen bewertet. Die Antworten auf Auskunftsersuchen wurden insbesondere nach Vollständigkeit und Plausibilität ausgewertet. Zudem prüfte ein Jurist Mängel in der Datenschutzerklärung, etwa fehlende Angaben zur Löschung personenbezogener Daten.

Mängel in den AGB: Ein Jurist prüfte die allgemeinen Geschäftsbedingungen auf unzulässige Klauseln, die Nutzerinnen benachteiligen.

Abwertungen: Folgende Abwertungen wurden eingesetzt: Ab weniger zufriedenstellendem Urteil für Basisschutz persönlicher Daten wurde das Testurteil abgewertet. Ab weniger zufriedenstellendem Urteil für Schutz von Nutzungskonto und Datenübertragung werteten wir das Urteil Basisschutz persönlicher Daten ab. Je schlechter das auslösende Urteil, desto stärker wirkte die jeweilige Abwertung. Das Testurteil konnte nur so gut sein wie die Note für die Bestimmung der fruchtbaren Tage. War die Transparenz nicht zufriedenstellend, werteten wir die Nutzungsfreundlichkeit um eine Note ab. Gab es nicht zufriedenstellende Antworten auf Auskunftsersuchen, werteten wir das Urteil für den Basisschutz persönlicher Daten um eine Note ab. Hatte die Datenschutzerklärung deutliche Mängel, konnte der Basisschutz persönlicher Daten nicht besser sein als durchschnittlich. Bei sehr deutlichen Mängeln in den AGB werteten wir das Testurteil um eine halbe Note ab.

Transparenzhinweis

Für das Urteil im Prüfpunkt Antworten auf Auskunftsersuchen arbeiteten wir mit dem Projekt "Verbraucherschutz bei digitalen Gesundheitsangeboten" des deutschen Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) zusammen. Dieses Projekt wird durch das deutsche Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.

Test Zyklus-Apps

Zyklus App TEST - Die fruchtbaren Tage von einem Programm bestimmen zu lassen, kann riskant sein: Nur fünf von 18 Apps im Test sind zuverlässig. Lesen Sie welche Anbieter in unserem Vergleich am besten abschnitten.

Premium

Weiterlesen mit KONSUMENT-Abo:

  • 24-Stunden-Ticket
    oder
  • Online-Flatrate

Zugriff auf alle Artikel und Testergebnisse schon ab 3,75 Euro/Monat

Jetzt weiterlesen

Bereits registriert? Hier anmelden.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

This could also be of interest:

Test: Welcher Buggy ist der beste? premium

Test: Welcher Buggy ist der beste?

Buggys Test 2024 - Wir haben 12 getestet. Nur 3 sind gut. 5 fallen durch. Nur einer ist kindgerecht gebaut. Größtes Problem sind Schadstoffe.

premium

Babywindeln - Gut gewickelt

Die Auswahl an guten Babywindeln ist groß, zwei Produkte schnitten im Test sogar sehr gut ab.

Kommentieren

Sie können den Text nach dem Abschicken nicht nachträglich bearbeiten, Länge: maximal 3000 Zeichen. Bitte beachten Sie auch unsere Netiquette-Regeln.

Neue Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern veröffentlicht werden.

Anmelden

0 Kommentare

Keine Kommentare verfügbar.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang