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800.000 Stromzähler werden gegen neue Smart Meter getauscht.
Allein die Wiener Netze tauschen im Versorgungsgebiet bei 1,6 Millionen Haushalten die alten Stromzähler gegen Smart Meter aus. Bild: Wiener Netze/Arndt Ötting

Was bringen Smart Meter?

Sie fragen – wir antworten: Unsere Expert:innen beantworten Ihre Fragen – dieses Mal Jurist Mag. Maximilian Kemetmüller aus der VKI-Rechtsabteilung.

Frage

Vor Kurzem wurde in unserem Haushalt ein Smart Meter verbaut. Was sind meine Vorteile und ist jetzt auch eine monatliche Abrechnung für meinen tatsächlich verbrauchten Strom möglich?

Antwort

Bis Ende 2024 sollen 95 Prozent aller Stromzähler sogenannte Smart Meter sein. Smart Meter sind vollelektronisch und senden die Zählerdaten automatisch an den Netzbetreiber. Damit ist eine Ablesung vor Ort nicht mehr notwendig. Durch einen Smart Meter wird der Energieverbrauch genau aufgezeichnet und es ist damit möglich, dass sich Konsument:innen zeitnah über ihren tatsächlichen Energieverbrauch informieren und gegebenenfalls das Verbrauchsverhalten anpassen. Dazu stellen Netzbetreiber ein eigenes Kundenportal zur Verfügung.

Bisher wurde bei Tarifumstellungen und Preisänderungen der in den jeweiligen Zeitraum fallende Verbrauch im Nachhinein anhand eines Standardlastprofils berechnet. Mit dem Smart Meter erfolgt die Abrechnung aber genau nach jenem Verbrauch, der tatsächlich im entsprechenden Zeitraum eingetreten ist. Für Konsument:innen haben Smart Meter aber noch einen großen Vorteil: Energieanbieter sind verpflichtet, auf Wunsch monatliche Stromrechnungen auszustellen. Durch diese Verpflichtung sind Teilzahlungsbeträge und Überraschungen mit Nachzahlungen bei der Jahresabrechnung Geschichte.

Portrait Maximilian Kemetmüller - Jurist beim VKI
Mag. Maximilian Kemetmüller - Jurist in der VKI-Rechtsabteilung Bild: Konstantinoudi/VKI

Auch gut zu wissen: Es gibt drei mögliche Konfigurationen eines Smart Meters: In der Standardeinstellung wird im Nachhinein einmal täglich der Tagesverbrauchswert an den Netzbetreiber übermittelt. Sie haben aber auch eine Opt-out-Möglichkeit, bei der grundsätzlich keine Werte gespeichert werden. Der aktuelle Zählerstand darf aber bei bestimmten Anlässen (z. B. Jahresabrechnung) aus der Ferne abgelesen werden. Zudem steht Ihnen eine Opt-in-Möglichkeit zur Verfügung, wobei 15-Minuten-Werte gemessen und alle Werte einmal täglich an den Netzbetreiber übermittelt werden.

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