Die neue Generation von vernetzten Autos sammelt viel mehr Daten über ihre Fahrer als nötig. Was damit geschieht, darüber hält sich die Industrie bedeckt.
Diese Smartphone-Apps haben wir unter die Lupe genommen:
- Audi - MMI connect
- BMW - Connected
- Ciao Fiat Mobile
- Hyundai - Service Guide
- Mercedes - me
- myOpel
- MyPeugeot - App
- Renault - R&Go
- Seat - DriveMii App
- Škoda - Connect
- Tesla - Motors
- Toyota - Service
- Volkswagen - Media Control
Beurteilt wurden das Datensendeverhalten in Bezug auf die im Datenstrom identifizierten Informationen sowie Informationen zum Datenschutz.
Ein Auto bringt einen nicht bloß von A nach B, darüber hinaus ist es auch ein großer Freiheitsverheißer. Im eigenen Gefährt darf die Musik laut aufgedreht und dabei mitgegrölt werden. Andere Verkehrsteilnehmer können in großsprecherischer Manier beschimpft werden, sie hören es ja nicht. Wer in ein Auto steigt und losfährt, der kann seinen Alltagssorgen entfliehen, mit sich alleine sein.
Fix eingebaute SIM-Karten
Doch ganz so ist es heutzutage nicht mehr, zumindest nicht mit dem Alleinsein. Das moderne Vehikel ist mit allerlei Sensoren ausgestattet, die Reifendruck, Tempo, Tankfüllung oder Bremsverhalten erfassen. Aber damit nicht genug. In Oberklassemodellen finden sich bereits vermehrt fix eingebaute SIM-Karten. Oder das Bordsystem wird via Bluetooth mit dem Smartphone samt dazupassender App gekoppelt.
Fahrverhalten protokolliert
Wozu das Ganze? Vordergründig geht es um den Komfort des Fahrers, vom Musikstreaming aufs Autoradio über die schnelle Werkstattsuche bis hin zur Aktivierung der Standheizung vom Sofa aus. Autos mit eigener SIM lassen sich zudem fernorten – zweifellos ein Vorteil im Fall eines Diebstahls. Insgesamt gilt jedoch: Das Fahrverhalten wird zunehmend protokolliert, das Auto und sein Lenker werden gläsern.
Datenschutz und -sendeverhalten geprüft
Die Stiftung Warentest hat sich das Daten-Handling von 13 Automobilherstellern genauer angesehen. Sie hat sie befragt, wie sie mit den gewonnenen Daten umgehen. Sie hat geprüft, was deren Handy-Apps wohin versenden und ob die Nutzer ausreichend darüber informiert werden, was mit diesen Infos geschieht. Außerdem wurde auch der von Werkstätten genutzte Fehlerspeicher der Autos ausgelesen und geschaut, ob dieser sensible Daten wie den Standort erfasst.