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Euro-Zeichen inmitten von digitalen Ziffern
Bild: TopMicrobialStock/KI/stock.adobe

Umfrage: Was erwarten Menschen vom digitalen Euro?

Die Europäische Zentralbank (EZB) prüft die Einführung des digitalen Euro. Er würde Banknoten und Münzen ergänzen und damit eine weitere günstige Zahlungsmöglichkeit bieten. Aber was denken Menschen über eine neue digitale Zahlungsmethode? Eine Umfrage liefert Daten. 

Kurzfassung: Die Befragten in zehn europäischen Ländern gaben an, dass eine neue digitale Zahlungsmethode sicher und verlässlich (55 Prozent) sowie einfach zu nutzen (53 Prozent) sein sollte. Es sollten niedrige oder keine Gebühren (49 Prozent) anfallen. 

Problemlose Rückerstattung bei Betrug

  • Schon gehört: 58 Prozent der Erwachsenen und 49 Prozent der befragten Jugendlichen haben schon vom digitalen Euro gehört. Nur elf Prozent bzw. neun Prozent fühlen sich gut informiert.
  • Datenschutz (33 Prozent) und schnelle Zahlung (32 Prozent) sind den Befragten wichtig.
  • Rückbuchung: Eine neue digitale Zahlungsmethode sollte bei Betrug eine problemlose Rückerstattung ermöglichen (44 Prozent), personenbezogene Daten schützen (42 Prozent) und überall akzeptiert werden (36 Prozent).
  • Schwierigkeiten: 55 Prozent der Befragten haben Schwierigkeiten bei digitalen Zahlungen erlebt – von technischen Fehlern über Sicherheitsbedenken bis hin zu mangelnden Kenntnissen.
  • Kriminalität: 82 Prozent der Erwachsenen und 77 Prozent der Jugendlichen geben an, dass sie zumindest etwas besorgt sind, Opfer von Cyberangriffen oder Online-Betrug zu werden.

Daten für kommerzielle Zwecke?

  • Betrugsbekämpfung: 47 Prozent der jugendlichen Nutzer und 42 Prozent der erwachsenen Befragten haben kein Problem damit, personenbezogene Daten zur Betrugsbekämpfung und zur Bekämpfung von Geldwäsche weiterzugeben. Gleichzeitig ist die Bereitschaft, Daten für kommerzielle Zwecke weiterzugeben, geringer. Sie nimmt mit zunehmendem Alter ab.
  • Kostenlos: 87 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass digitale Zahlungen für Verbraucher:innen kostenlos sein sollten. Darüber hinaus sind 85 Prozent der Meinung, dass alle Verbraucher:innen Zugang zu einem kostenlosen Basiskonto haben sollten. 88 Prozent sind der Ansicht, dass jedes Bankkonto eine kostenlose Zahlungskarte beinhalten sollte.
  • Bargeld: Die Befragten schätzen Bargeld sehr (85 Prozent). 46 Prozent der Jugendlichen und 52 Prozent der Erwachsenen befürchten, dass sie in Zukunft nicht mehr zwischen verschiedenen Zahlungsmethoden wählen können.

Holzmännchen mit Denkblase repräsentieren das Thema Umfrage
10.227 Internetnutzer:innen nahmen an der Umfrage teil, darunter viele Junge Bild: Andrii Yalanskyi/Shutterstock

Politischer Hintergrund

Die Europäische Zentralbank (EZB) befindet sich aktuell in der Vorbereitungsphase des digitalen Euro. Sie hat damit im November 2023 begonnen. Derzeit – Winter 2025/26 - entscheidet der EZB-Rat, ob der digitale Euro tatsächlich eingeführt wird. Zuvor aber müssen zuerst EU-Kommission, -Parlament und -Rat die gesetzliche Grundlage dafür schaffen. 

Banken haben keine Freude

Viele große Banken und Zahlungsdienstleister haben keine Freude mit dem Projekt. Sie könnten Dienste und Einnahmen verlieren. Negative Berichte über den digitalen Euro kommen in der Regel aus dieser Quelle. Aus Sicht der Konsument:innen sieht die Sache – Stand 11/2025 - positiver aus: Derzeit gibt es keine digitale Bezahlmöglichkeit für den gesamten Euroraum. In 13 der 20 Länder des Euroraums sind Menschen bei Kartenzahlungen auf die Systeme internationaler Anbieter angewiesen. Der digitale Euro wäre eine digitale Form von Bargeld. Unabhängig von der Umfrage zum digitalen Euro hat die deutsche Bundesbank 2023 eine Studie zu den Kosten verschiedener Zahlungsmittel beauftragt. Barzahlung sowie günstige Debitkarten, so das Ergebnis für Deutschland, sind die billigsten Zahlungsformen.

Wie Bargeld im Euroraum verwendbar

Zurück zum digitalen Euro. Er würde, so erklärt die EZB, von der Zentralbank ausgegeben. Er wäre ein elektronisches Zahlungsmittel, das – so der Plan - allen kostenlos zur Verfügung stünde. Er könnte wie Bargeld überall im Euroraum verwendet werden, wäre nach Darstellung der EZB sicher und würde die Privatsphäre wahren. 

Methode der Umfrage

Es handelt sich um eine repräsentative Onlinebefragung zwischen 19. Mai 2025 und 3. Juni 2025. Beteiligt haben sich die 

  • BEUC, das ist der Dachverband der Europäischen Konsumentenorganisationen, dann 
  • Euroconsumers, eine große Gruppe privat organisierter Konsumentenorganisationen in West- und Südeuropa sowie Südamerika. Und zuletzt auch die 
  • International Consumer Research & Testing (ICRT), mit der wir bei Tests zusammenarbeiten. 

Befragt wurden Konsument:innen in zehn Ländern des Euroraums. Insgesamt haben 10.227 Internetnutzer:innen teilgenommen, davon 1539 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren.

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