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Haferdrinks - Ein vollwertiger Milchersatz?

Acht von elf Produkten im Test schnitten mit "gut" ab, zwei sind geschmacklich sehr gut. Auch beim Ökobilanz-Vergleich sticht der Milchersatz aus Hafer positiv heraus.

Folgende Produkte finden Sie in unserem Test:

  • Allos Hafer Drink naturell (Ohne Zuckerzusatz)
  • Alnatura Hafer Drink Calcium
  • Alnatura Hafer Drink ungesüßt
  • Alpro Hafer Original mild-getreidiger Geschmack
  • Alpro Hafer Ungesüßt milder Geschmack, ohne Zucker
  • dmBio Hafer Drink Natur
  • Joya Hafer Ohne Zuckerzusatz
  • Milbona Hafer Drink
  • Oatly Hafer Barista Edition
  • Oatly Hafer Calcium
  • Provamel Oat Hafer Calcium

Diese elf Haferdrinks (hier in alphabetischer Reihenfolge dargestellt) finden Sie in unserem Test. (Bild: Stiftung Warentest)

Die Testtabelle informiert Sie über: Haferanteil laut Deklaration in Prozent, Herkunft des Hafers laut Anbieter, Preis pro Liter in Euro, Sensorik, ernährungsphysiologische Qualität, Schadstoffe, Mikrobiologie, Deklaration, Nutzerfreundlichkeit der Verpackung

Lesen Sie nachfolgend unseren Testbericht. 


Milch-Alternativen im Trend

Alternativen zu Milch liegen im Trend. Angeheizt haben dürfte die Nachfrage wohl zuletzt auch die Debatte um die Erder­wärmung und das Klima. Der CO2-Abdruck pflanzlicher Drinks ist gegenüber dem von Milch einfach um Längen besser. Neben Dinkel-, Reis-, Soja- und Mandeldrinks sind vor allem Produkte aus Hafer sehr beliebt. Haferdrinks verursachen rund 70 Prozent weniger schädlicher Klimagase als Kuhmilch.

Hafer ist umweltfreundlicher 

Hafer ist auch deutlich umweltfreundlicher als Reis oder Mandeln, weil er in unseren Breiten wächst und im Anbau deutlich weniger Wasser verbraucht. In Deutsch­land etwa wurde 2018 fast doppelt so viel an Haferdrinks verkauft wie im Jahr davor. Auch in Österreich gehören sie längst zum festen Sortiment in den Supermärkten, mit einer inzwischen beachtlichen Produktpalette.

Test: Haferdrinks mit/ohne Kalziumanreicherung

Gemeinsam mit unseren deutschen Kolle­ginnen und Kollegen von der Stiftung Warentest haben wir insgesamt elf Produkte aus heimischen Supermärkten, davon sechs mit Kalzium angereichert, unter die Lupe ge­nommen. 

Geschmack, Kaffeeschaum, Schadstoffe

"Gut" oder "durchschnittlich"

Acht der Getränke schafften ein "gut" und keines schnitt schlechter ab als "durchschnittlich". Getestet wurden so­wohl Bio-Produkte als auch konventionelle Erzeugnisse von Großanbietern sowie Handels- und Drogeriemarken.

Mikrobiologisch waren alle Produkte in Ordnung, in keinem konnten Keime nachgewiesen werden. Auch die Schadstoffbelastung hielt sich in Grenzen; ein Produkt (Joya) wies einen stark erhöhten Nickelgehalt auf.

Geschmackliche Unterschiede

Kostet man sich durch verschiedene Hafer­drinks, stellt man rasch fest, dass sie sich geschmacklich teilweise doch erheblich unterscheiden. Bei manchen tritt die Hafer­note deutlich in den Hintergrund und im Kaffee schmeckt man davon so gut wie nichts. Einige schmecken sehr süß, andere kaum. Bei manchen macht sich am Gaumen ein Vanillearoma bemerkbar, andere sind etwas bitter im Nachgeschmack. 

Kaffeeschaum schafft nicht jeder

Wer sich gern einen Cappuccino macht, der wird feststellen, dass sich die Produkte höchst unterschiedlich gut schäumen lassen. Eine entscheidende Rolle spielen dabei der Protein- und der Fettgehalt. Sehr guten, dichten und weißen Schaum bekommt man etwa mit dem Testsieger, der Hafer Barista Edition von Oatly, hin.

Damit der Schaum im Kaffee nicht ausflockt, setzt Oatly einen Säureregulator zu. Da die Hafernote dieses Produktes im Kaffee zudem praktisch verschwindet, ist die Barista Edition für Cappuccino bestens geeignet. Sie hat aller­dings ihren Preis. Mit 2,74 Euro ist sie das teuerste Produkt im Test. Deutlich günsti­ger ist der Alnatura Hafer Drink ungesüßt.

Mit diesem Bio-Produkt bekommt man zudem ebenfalls einen erstklassigen Schaum hin. Allerdings sollte man beim Einkauf genau hinschauen – der Alnatura Hafer Drink Calcium nämlich lässt sich, anders als auf der Verpackung verspro­chen, überhaupt nicht aufschäumen. Das brachte Abzüge bei der Deklaration.

Inhaltsstoffe

"Ungesüßt" und doch mit Zucker

Bei einigen Produkten stehen auf der Ver­packung Aussagen wie „ungesüßt“ oder „ohne Zuckerzusatz“. Derartige Angaben verwirren, da sie den Eindruck erwecken, anderen Drinks sei die Süße künstlich zugesetzt worden. Dem ist aber nicht so. Die Süße entsteht bei der Herstellung. Dabei bauen zugesetzte Enzyme die Stärke aus dem Getreide zu Zucker ab. Im Durchschnitt liegt der Zuckergehalt der Produkte bei rund 4,5 Gramm pro 100 Milliliter. In einem Liter stecken somit umgerechnet mehr als 11 Zuckerwürfel.

Pro Tag sollten Erwachsene höchstens 50 Gramm Zucker zu sich nehmen. Mit einer Packung Haferdrink hat man das Pensum also fast schon erreicht. Im Test ist einzig „Alpro Hafer ungesüßt milder Geschmack“ zuckerfrei. Einen Abzug gab es hier wegen des Aufdrucks „ungesüßt“. Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass Milch ähnlich viel Süße enthält, näm­lich rund 4,7 Gramm Milchzucker pro 100 Milliliter.

Mit Kalzium angereichert 

Pluspunkte gab es im Test für Produkte, denen Kalzium zugesetzt wurde. Der für den Körper essenzielle Mineralstoff ist in Hafer kaum enthalten. Von den Produkten, die mit Kalzium angereichert wurden, deckt ein Glas ungefähr ein Drittel des Tagesbedarfs eines Erwachsenen. Diese Hafer­drinks liefern somit ungefähr so viel knochenstärkendes Kalzium wie Milch. Der Eiweißgehalt ist hingegen deutlich geringer als in Milch. Dafür tragen die Haferdrinks zur Versorgung mit Ballaststoffen und ungesättigten Fettsäuren bei.

Raps- oder Sonnenblumenöl

Die beiden Produkte von Oatly enthalten zudem Omega-3-Fettsäuren. Sie sind auch die einzigen Haferdrinks im Test, die Rapsöl enthalten. Allen anderen Produkten ist Sonnenblu­menöl zugesetzt. Darüber hinaus steckt in Haferdrinks auch noch Salz. Vom Kalorien­gehalt her sind sie mit fettarmer Milch vergleichbar. Aber auch wenn Haferdrinks in Aussehen und Konsistenz mit Milch vergleichbar sind, dürfen sie dennoch nicht als „Hafermilch“ verkauft werden – eine EU-Verordnung regelt, dass nur das, was aus einem Euter kommt, als Milch bezeichnet werden darf.

Ökobilanz im Vergleich

Vegane Pflanzendrinks machen der Kuhmilch zunehmend Konkurrenz. Wie eingangs erwähnt, dürften auch die Diskussionen um Erderwärmung und Klimaverschiebung die Nachfrage nach den Getränken aus Soja, Nüssen und Getreide steigen lassen.

Wir haben uns deshalb angeschaut, wie nach­haltig diese Produkte im Vergleich zur Milch sind, und die ökologischen Kennzahlen, die bei der Produktion eines Liters anfallen, gegenübergestellt.

Haferdrink

Enthält maximal ein Drittel so viel Eiweiß wie Milch. Der Zuckergehalt ist vergleichbar mit jenem von Milch. Der Zucker im Haferdrink ent­steht beim Abbau der Stärke im Hafer. Haferdrinks sind von Natur aus vitamin- und kalziumarm. Kalzium und Vitamine sind in nennenswerten Mengen nur dann enthalten, wenn sie zugesetzt werden. Der Vorteil gegenüber Milch ist, dass mehr ungesättigte und kaum gesät­tigte Fettsäuren sowie Ballaststoffe enthalten sind.
  • Ökobilanz. Haferdrinks schneiden deutlich besser ab als Kuhmilch. Sie sind gut für die Umwelt. Der Hafer stammt zudem aus unseren Breiten, daher sind auch die Transportwege kürzer. Haferdrinks haben diesbezüglich im Vergleich zu den anderen Pflanzendrinks, die wir in dieser Bilanz besprechen, einen Vorteil.
  • Treibhausgasemissionen (CO2-Äquivalente in Kilogramm): 0,6 kg
  • Wasserverbrauch (in Litern): 3,4 l 
  • Gewässerbelastung (in Phosphat-Äquivalenten in Gramm): 1,4 g
  • Landverbrauch (in Quadratmetern): 0,4 m2

Reisdrink

Glutenfrei und auch für Menschen mit Zöliakie geeignet. Enthält natürlichen Zucker, kaum Eiweiß und wenig Fett. Von allen Milchersatzprodukten sind Reisdrinks für Allergiker am besten geeignet. Hersteller sollten den Gehalt an Arsen überprüfen, da Reis den Stoff aus dem Boden aufnimmt. Bei unserem Test von Reisdrinks (KONSU­MENT 11/2015) waren mit einer Ausnahme die Arsengehalte niedrig.

  • Ökobilanz. Reisprodukte weisen den höchsten Wasserverbrauch aller Pflanzendrinks auf. Der Reis wird überwiegend in Italien auf gefluteten Feldern angebaut. Dabei entsteht klimaschädliches Methan, das von Mikroorganismen gebildet wird.
  • Treibhausgasemissionen (CO2-Äquivalente in Kilogramm): 0,9 kg
  • Wasserverbrauch (in Litern): 586 l
  • Gewässerbelastung (in Phosphat-Äquivalenten in Gramm): 1,1 g
  • Landverbrauch (in Quadratmetern): 0,3 m2

Mandeldrink

Glutenfrei, enthält zudem Ballaststoffe. Der Gehalt an Eiweiß ist nied­rig, dafür enthalten Mandeldrinks im Vergleich zu Getreide- oder Soja­drinks viel Fett. Dabei ist allerdings der Anteil an günstigen ungesättig­ten Fettsäuren hoch. Obwohl der Mandelanteil mit 2 bis 7 Prozent sehr niedrig ist, sind Mandeldrinks vergleichsweise teuer. Für Mandelaller­giker sind diese Produkte nicht geeignet. Milchersatz: Mandel-, Soja-, Reisdrinks - Alternativen zu Kuhmilch haben wir vier Proben getestet und in einer Chlorat nachgewiesen, zwei Produkte schnitten gut ab und zwei durchschnittlich.

  • Ökobilanz. Plantagen für Mandelbäume benötigen viel Wasser. Der Anbau erfolgt in der Regel im Mittelmeerraum, wo Wasser zudem häufig sehr knapp ist. Zur Bestäubung sind Bienen nötig, die teilweise extra zu den Plantagen transportiert werden müssen.
  • Treibhausgasemissionen (CO2-Äquivalente in Kilogramm): 0,7 kg
  • Wasserverbrauch (in Litern): 371 l
  • Gewässerbelastung (in Phosphat-Äquivalenten in Gramm): 1,5 g
  • Landverbrauch (in Quadratmetern): 0,5 m2

Sojadrink

Ähnlich eiweißreich wie Milch, enthält zudem günstigere Fette. Soja­drinks enthalten kein Gluten und von Natur aus wenig Zucker, sie werden allerdings oft künstlich gesüßt. Für Soja- und teils für Birken­pollenallergiker sind diese Produkte nicht geeignet.

  • Ökobilanz. Sojadrinks sind mit Haferdrinks vergleichbar und dem­entsprechend gut für die Umwelt. Das Soja stammt, anders als bei Futtersoja, meistens von europäischen Anbauflächen, häufig aus Österreich. Regenwälder werden dafür nicht gerodet.
  • Treibhausgasemissionen (CO2-Äquivalente in Kilogramm): 0,9 kg
  • Wasserverbrauch (in Litern): 1,2 l
  • Gewässerbelastung (in Phosphat-Äquivalenten in Gramm): 4,2 g
  • Landverbrauch (in Quadratmetern): 0,5 m2

Kuhmilch

Milch liefert neben Kalzium und Eiweiß auch B-Vitamine, Jod, Magnesium, Zink sowie einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren und Cholesterin. In unserem großen Milchtest (KONSUMENT 5/2019) schnit­ten fast alle Produkte hinsichtlich Mikrobiologie mit „sehr gut“ ab.

  • Ökobilanz. Milch ist schlecht fürs Klima. Kühe setzen das Klimagas Methan frei. Die Haltung der Tiere benötigt viel Land, vor allem auch für den Futteranbau. Dazu kommt, dass Frischmilch intensiv gekühlt werden muss.
  • Treibhausgasemissionen (CO2-Äquivalente in Kilogramm): 2,2 kg
  • Wasserverbrauch (in Litern): 248 l
  • Gewässerbelastung (in Phosphat-Äquivalenten in Gramm): 9,2 g
  • Landverbrauch (in Quadratmetern): 2,2 m2

Steckbriefe: Haferdrinks mit Kalziumanreicherung

Alnatura Hafer Drink Calcium (Bild: Stiftung Warentest)Alnatura Hafer Drink Calcium

  • Guter Bio-Drink
  • mit Kalzium angereichert
  • Anreicherung durch eine Meeresalge, die auch Eisen, Jod und Magnesium liefert.
  • sehr leichte Röstnote
  • Das Getränk lässt sich entgegen dem Hinweis auf der Verpackung leider nicht aufschäumen.

 

Alpro Hafer Original mild-getreidiger Geschmack (Bild: Stiftung Warentest)

Alpro Hafer Original mild-getreidiger Geschmack

  • Mit Kalziumsowie den Vitaminen B12, B2 und D angereichert.
  • Das Getränk riecht nur leicht nach Hafer.
  • schmeckt nur schwach süß
  • Geschmacklich macht sich eine leichte Vanillenote bemerkbar.

 

 

Alpro Hafer Ungesüßt milder Geschmack, ohne Zucker (Bild: Stiftung Warentest)Alpro Hafer Ungesüßt milder Geschmack, ohne Zucker

  • Mit Kalzium- und Vitaminzusatz
  • allerdings viel weniger Vitamin B12 als angegeben
  • Die Angabe „ungesüßt“ ist verwirrend; keinem Produkt im Test ist Zucker zugesetzt.
  • leichte Getreidenote
  • leicht süß im Geschmack

 

Oatly Hafer Barista Edition (Bild: Stiftung Warentest)Oatly Hafer Barista Edition

  • Testsieger (gut)
  • mit ernährungsphysiologisch günstigem Rapsöl
  • inklusive Kalzium-, Jod- und Vitaminzusatz
  • höchster Fett- und Kaloriengehalt im Test
  • vollmundiger Geschmack
  • kräftige Hafernote mit schwachem Röstaroma
  • schmeckt nur leicht süß
  • lässt sich sehr gut aufschäumen

Oatly Hafer Calcium (Bild: Stiftung Warentest)

Oatly Hafer Calcium

  • einer der Verkostungssieger im Test
  • enthält ernährungsphysiologisch günstiges Rapsöl
  • inklusive Kalzium und Vitaminzusatz.
  • vollmundiger Geschmack mit kräftiger Hafernote, dennoch nicht bitter.
  • schmeckt nur leicht süß

 

Provamel Oat Hafer Calcium (Bild: Stiftung Warentest)Provamel Oat Hafer Calcium

  • der beste (mit Kalzium angereicherte) Bio-Drink im Test
  • Eine zugesetzte Meeresalge liefert neben Kalzium auch Eisen, Jod und Magnesium.
  • vollmundiger Geschmack
  • mit einer sehr leichten Röstnote

Steckbriefe: Haferdrinks ohne Kalziumanreicherung

Allos Hafer Drink naturell (Bild: Stiftung Warentest)

Allos Hafer Drink naturell Ohne Zuckerzusatz

  • enthält keine Zusatzstoffe
  • Bio-Drink mit dem höchsten Haferanteil aller getesteten Produkte
  • Der Nachgeschmack fällt bitter aus.
  • Testurteil: durchschnittlich

 

Alnatura Hafer Drink ungesüßt

  • Alnatura Hafer Drink ungesüßt (Bild: Stiftung Warentest)guter Bio-Drink ohne Zusatzstoffe 
  • lässt sich auch – wie auf der Verpackung angegeben – aufschäumen
  • leichte Röstnote
  • im Nachgeschmack bitter
  • im Test war kein anderer Haferdrink günstiger (Preis pro Liter)
  • In diesem Produkt wurden keine Schadstoffe nachgewiesen.

 

dmBio Hafer Drink Natur (Bild: Stiftung Warentest)dmBio Hafer Drink Natur

  • ohne Zusatzstoffe
  • guter Bio-Drink
  • mit Hafer aus Deutschland hergestellt (wie auch einige andere Produkte im Test)

 

Joya Hafer Ohne Zuckerzusatz

  • Joya Hafer Ohne Zuckerzusatz (Bild: Stiftung Warentest)enthält keine Zusatzstoffe
  • stark mit Nickel belastet: eine Portion beinhaltet mehr als die Hälfte der maximal tolerierbaren Aufnahmemenge (eines Erwachsenen pro Tag) 
  • kräftige Hafernote, die den bitteren Nachgeschmack etwas ausgleicht
  • Kennzeichnung schlecht leserlich und wenig übersichtlich.
  • Laut Anbieter mit Hafer aus Österreich hergestellt.
  • im Test mit durchschnittlich bewertet (schlechtestes Testergebnis)

 

Milbona Hafer Drink (Bild: Stiftung Warentest)Milbona Hafer Drink

  • guter Bio-Drink der Lidl-Eigenmarke Milbona
  • einer der preisgünstigsten Haferdrinks im Test
  • enthält keine Zusatzstoffe
  • mit Hafer aus Skandinavien hergestellt (wie auch einige andere Produkte im Test)

 

Testtabelle: Haferdrinks mit Kalziumanreicherung

Testtabelle: Haferdrinks ohne Kalziumanreicherung

Wenig Eigenmarken

Wenig Eigenmarken

In unserem Test finden sich nur wenige Eigenmarken. In Österreich werden diese meistens von Mona Naturprodukte hergestellt. Dieser Produzent ist mit seinem Markenprodukt Joya im Test vertreten.

Zu viel Nickel

Joya Hafer Ohne Zuckerzusatz (Bild: Stiftung Warentest)

 

Der Joya-Haferdrink weist einen erhöhten Nickelgehalt auf.

Ob dies auch auf die anderen von Mona hergestellten und in Österreich erhältlichen Produkte zutrifft, können wir nicht sagen. Ein in Deutschland bei Aldi Süd erhältliches Produkt von Mona Naturprodukte schnitt mit „gut“ ab und wies keinen erhöhten Nickelgehalt auf.

 

Testkriterien

Gemeinsam mit der Stiftung Warentest haben wir elf Haferdrinks getestet, davon sieben mit Bio-Siegel. Sechs Produkte sind mit Kalzium angereichert, fünf nicht.

Sensorisches Urteil: Fünf geschulte Prüfer verkosteten die anonymisierten Getränke unter gleichen Bedingungen. Sie dokumentierten Details zu Aussehen, Geruch, Geschmack, Nachgeschmack und Mundgefühl und erarbeiteten einen Konsens.

Ernährungsphysiologische Qualität: Wir begutachteten die Zusammensetzung der Drinks. Dazu bestimmten wir im Labor die Gehalte an Eiweiß, Fett, Zucker, Kalzium, Kalium, Magnesium, Eisen und Jod sowie die Fettsäure-Zusammensetzung. Für die Bewertung orientierten wir uns an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Schadstoffe: Wir prüften auf Nickel, Aluminium, Arsen, Blei, Quecksilber und Kadmium, auf Pflanzenschutzmittel inklusive Mepiquat und Chlormequat sowie auf Glyphosat, AMPA und Glufosinat, auf Chlorat, Perchlorat und mehrere Schimmelpilzgifte.

Mikrobiologische Qualität: Wir prüften auf aerobe und anaerobe Keime sowie auf Hefen und Schimmelpilze.

Nutzerfreundlichkeit der Verpackung: Drei Experten prüften, wie einfach die Produkte sich öffnen ließen und wie einfach der Inhalt sich entnehmen und dosieren ließ. Wir kontrollierten die Originalitätssicherung und Hinweise zum Recycling.

Deklaration: Wir prüften die Packungsangaben nach dem Lebensmittelrecht. Drei Experten beurteilten Leserlichkeit und Übersichtlichkeit der Angaben. Wir prüften Angaben zur Schäumbarkeit.

Weitere Untersuchungen: Wir bestimmten den pH-Wert und die Gehalte an Asche, Wasser, Kochsalz und Zink. Den Kohlenhydratgehalt und den Brennwert berechneten wir. Waren die Vitamine B2, B12 und D deklariert, prüften wir deren Gehalt. Wir prüften auf die Allergene Mandel- und Cashewkerne, Haselnüsse und Soja, zudem auf niedrigsiedende Halogenkohlenwasserstoffe und gentechnisch veränderte Bestandteile. Waren Aromen deklariert oder stellten wir in der sensorischen Prüfung eine Vanillenote fest, überprüften wir die Aromastoffe. Die Ergebnisse waren unauffällig.

Weiterführende Informationen

Quellen und Zusatzinformationen 

Die Angaben beziehen sich auf europäische Durchschnittswerte, nur bei Mandeldrinks sind es weltweite Daten. Die CO2- und Phosphatäquivalente sind Maßeinheiten zur Vereinheitlichung der Klimawirkung unterschiedlicher Treibhausgase und des Überdüngungspotenzials. Siehe dazu: 

  • Poore and Nemecek (2018): Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers. Science 360: 987-992 

Die Daten zum Landverbrauch haben wir aus folgender Quelle übernommen:

Weitere Tests

Wer sich noch weiter ins Thema Milch, Milchprodukte und Milchersatzprodukte vertiefen möchte, der sollte einen Blick in unsere Tests der letzten Jahre werfen:

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