Hersteller sind zur Auskunft verpflichtet. Die Scan4Chem-App erleichert den Konsumenten das Nachfragen.
Schuhe, Textilien, Möbel, Geschirr, Sportartikel, Elektronikprodukte, Kinderspielzeug – die Liste ist längst nicht vollständig. In vielen Lebensbereichen kommen wir mit Chemikalien in Kontakt, deren langfristige Auswirkungen auf unsere Gesundheit schwer abschätzbar sind. Beispiele für unseren täglichen Schadstoffcocktail haben wir in Hormonell wirksame Substanzen - Unser täglicher Schadstoffcocktail dokumentiert, und auch die Ergebnisse unseres aktuellen Tests Trinkflaschen - Wasserspender to go wurden durch unerfreuliche Funde getrübt.
Besonders besorgniserregend
Sicher ist, dass einige dieser Chemikalien – die Liste umfasst derzeit rund 200 – als besonders schädlich für Mensch und Umwelt gelten. Sie werden als SVHCs (Substances of Very High Concern) bezeichnet, also als besonders besorgniserregende Stoffe. Diese Einstufung verdanken sie einer oder mehreren ihrer Eigenschaften. SVHCs können hormonell schädlich, krebserregend, erbgutschädigend, fortpflanzungsgefährdend oder auch stark umweltschädigend sein.
Weichmacher in Spielzeug und Bodenbelägen
Eine häufig anzutreffende hormonell schädliche Substanz ist beispielsweise der Weichmacher DEHP, der unter anderem in Spielzeug und Bodenbelägen eingesetzt wird, aber als Folge von Ausdünstung, Auswaschung oder Abrieb auch im Hausstaub nachweisbar ist. Kinder sind besonders gefährdet, denn ihr Organismus befindet sich noch in Entwicklung. Von außen erkennbar ist die Verwendung von SVHCs nicht. Zwar werden gefährliche Stoffe seit 2007 durch die EU-Chemikalienverordnung REACH strenger reguliert, eine klare Kennzeichnung ist bisher nicht vorgesehen.