Magenta X6 Kids Watch: Wasserschaden - Zu viel versprochen

Als er vom Hersteller XPLORA Reparatur wegen Feuchtigkeit fordert, wimmelt der ab und droht bei Überprüfung mit Kosten: „Wenn das Kind in ein Schwimmbecken springt und den Arm schnell hin und her bewegt, kann die Uhr einem erhöhten Druck ausgesetzt sein, wodurch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Wasser in das Gerät eindringt.“ Echt jetzt? Wir kontaktieren den zuständigen Händler (handyshop.cc). Der akzeptiert, dass er die gesetzliche Gewährleistung erfüllen muss. Anbieter Magenta tauscht die Uhr aus.

Leider können wir in diesem Fall keinen kostenlosen Ersatz oder eine Reparatur für Ihre Uhr anbieten. Die Garantie deckt keine Wasserschäden ab, ebenso wie keine vom Kunden verursachten Schäden. Hier finden Sie Informationen zur IP68-Bewertung unserer Uhren:

Die IP-Bewertung gibt an, wie gut ein Produkt gegen das Eindringen von Wasser oder Staub geschützt ist: Die bedeutet, dass das Gerät staubdicht ist. Die bedeutet, dass die Uhr in einer Tiefe von bis zu 1,5 Metern für bis zu 30 Minuten getestet wurde. Eine Smartwatch mit der Schutzklasse IP68 kann zwar Feuchtigkeit oder Wasser standhalten, aber es ist wichtig zu wissen, dass die IP-Klassifizierung den Wasserdruck nicht berücksichtigt. Wenn das Kind zum Beispiel in ein Schwimmbecken springt und den Arm schnell hin und her bewegt, kann die Uhr einem erhöhten Druck ausgesetzt sein, wodurch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Wasser in das Gerät eindringt. Aus diesem Grund empfehlen wir, die Xplora-Uhr abzulegen, wenn das Kind schwimmt oder andere Aktivitäten im Wasser ausübt. Darüber hinaus kann die Wasserdichtigkeit durch Folgendes beeinträchtigt werden:

• Duschen mit schnell fließendem Wasser
• Chemischer Kontakt: Salzwasser, Chlor, Seife, Shampoo und andere Chemikalien können die elektrischen Komponenten der Uhr stärker beeinträchtigen als Süßwasser.
• Säuerliche Lebensmittel
• Heiße, feuchte Umgebungen (z. B. Sauna)

Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass sich die Wasserdichtigkeit mit der Zeit verschlechtern kann, insbesondere wenn die Uhr fallen gelassen wurde oder einen physischen Schaden erlitten hat, z. B. einen Riss im Bildschirm. 

Der Konsument kauft am 14.3.2024 eine Magenta X6 Kids Watch für sein Enkelkind. Ein paar Monate nach dem Kauf geht das Kind im Schwimmbad ein paar Schritte in das Kinderbecken, um dann sogleich festzustellen, dass es die Uhr ablegen sollte. Das Becken ist nur 80 cm tief und da die Uhr am Handgelenk liegt, war die Uhr weder tief noch lange im Wasser.

Die Uhr ist nun mangelhaft, obwohl sowohl laut Zertifizierung als auch nach Werbezusage die Uhr wasserdicht sein müsste. Es wurde hier weder vorsätzlich noch mutwillig mit Wasser gespielt. Es handelt sich vielmehr um einen Lebenssachverhalt, wie ihn auch die Werbung zeigt (kurzer, unbeabsichtigter Kontakt mit Wasser).

(…) Im Rahmen der gesetzlichen Gewährleistung ist der Mangel auf Ihre Kosten zu beheben oder die Uhr auszutauschen. Da laut Werbung – die Uhr wird plakativ ins Wasser geworfen, geht unter und wird dann wieder ohne Probleme wieder herausgeholt – ein kurzer Kontakt mit Wasser kein Problem ist, muss die Uhr hier von Anfang an einen Defekt gehabt haben. Aufgrund der Beweislastumkehr wird bei allen Mängeln, die innerhalb von 12 Monaten auftreten, gesetzlich vermutet, dass diese von Anfang an vorhanden waren.

Somit ersuchen wir um Prüfung der Angelegenheit und um einen kostenlosen Austausch oder eine kostenlose Reparatur im Sinne der Gewährleistung, da die Uhr als wasserdicht beworben wird und entsprechend klassifiziert ist.

... und stellt richtig:

Sie schreiben: „Die Konsumenten reklamieren den Mangel vor Ort im Shop und wurden abgewimmelt, dass es auf Wasserschäden keine Garantie gäbe. Die Uhr wurde bis heute von keinem Techniker begutachtet. Für eine Überprüfung wurde den Konsumenten außerdem mit Kosten gedroht.“ 

Tatsächlich war die Kundin jedoch nicht in einem unserer Shops, sondern wandte sich direkt an den Hersteller der Uhr: XPLORA Technologies Deutschland GmbH mit Sitz in Hamburg. Dort erhielt sie keine persönliche Unterstützung, sondern wurde lediglich auf einen Chatbot verwiesen und letztlich abgewimmelt.

Die Uhr wird über den Netzbetreiber Magenta aus Kulanz getauscht.

Anmerkung der Redaktion: Es handelt sich nicht um Kulanz, sondern um die gesetzliche Verpflichtung zur Gewährleistung.