Als Mini-Smartphones und Multifunktionsgeräte zieren Smartwatches mittlerweile viele Handgelenke. Mit den eSim-Diensten erlangen sie nun langsam, aber sicher noch mehr Unabhängigkeit vom Smartphone, und müssen mit diesem nicht per Bluetooth verbunden sein. Wir zeigen, was es dabei zu beachten gibt, denn ganz so einfach ist die Handhabe leider noch nicht.
Doch zuvor: Was ist eine eSim?
Das „e“ in eSim steht für „embedded“, also „eingebettet“. Im Gegensatz zur klassischen SIM-Karte, wie wir sie vom Handy kennen, ist die eSim nämlich elektronisch und fest auf der Platine des Endgeräts verbaut. Der Kauf einer physischen SIMKarte ist nicht notwendig, auch ein Kartenschacht ist überflüssig. Die eSim kann die klassische SIM-Karte ersetzen oder als Zusatz-SIM zum Beispiel auf Reisen parallel genutzt werden. eSims können für kleine und kompakte Geräte wie Smartphones, Tablets oder eben Smartwatches genutzt werden.
Mehr dazu: konsument.at/esim2024
eSim-Dienste in Österreich
Für die unabhängige Nutzung von Smartwatches muss bei einem Anbieter ein Vertrag abgeschlossen werden, dies ist bei den meisten Mobilfunk-Providern in Österreich möglich. Enthalten sind Einheiten für Telefonie, Datenvolumen und SMS – mit Vertrag oder als Prepaid-Tarif. Bei der Anschaffung sind jedoch einige Dinge zu beachten.
Selbstverständlich ist ein Endgerät notwendig, das die Nutzung einer eSim auch unterstützt. Mittlerweile sind die meisten Smartphones, Tablets oder Smartwatches darauf ausgelegt. Allerdings unterstützen nicht alle eSim-Dienste die Nutzung auf Smartwatches. Weiters ist zusätzlich zum Vertrag oder zum Prepaid-Tarif ein Zusatzpaket notwendig, um den Service nutzen zu können, dieses muss extra gezahlt werden.
Mangelnde Informationen
Leider gibt es noch einige Informationslücken bei verschiedenen Anbietern für eSim-Dienste, vor allem zur Kompatibilität von eSim und Smartwatch sowie über zusätzliche Kosten für notwendige Zusatzpakete. Während die Anbieter Spusu und HoT im Bestellprozess auf ihren Websites gut sichtbar darauf hinweisen, dass nicht alle Smartwatches unterstützt werden – bei Spusu Apple Watches, Huawei Watch 3 (Pro), Google Pixel 4(a) und 6 (Pro), bei HoT Apple Watches –, fehlen wesentliche Informationen dazu und darüber hinaus vor allem bei den Anbietern Drei und A1.
Bei unserem Test hat der eSim-Service von Drei nicht funktioniert. Obwohl die dafür zuständige up3-App mit allen mobilen Betriebssystemen ab Android 11 und iOS 15 kompatibel ist, war eine Aktivierung der eSim nicht möglich. Auf Nachfrage beim Kundenservice bekamen wir die Rückmeldung, dass die eSim für Smartwatches nur mit einem Vertragstarif kompatibel ist – eine Info, die auf der Website von Drei nicht
erwähnt wird.
Auch bei A1 gab es Probleme. Erst bei der Vertragsbestellung für die eSim, die 17,90 Euro pro Monat anzeigt, erscheint die Meldung „Zusatzpaket“. In der Tarifbeschreibung selbst gibt es keinen Hinweis darauf, dass für die Nutzung der eSim-Services ein Zusatzpaket notwendig ist. Dieses kostet noch einmal 6,90 Euro pro Monat.
Welcher Tarif eignet sich?
Trotzdem sind die verlässlichsten Anbieter von eSim-Diensten für Smartwatches in Österreich Drei, A1 und Magenta. Wichtig ist dabei der genaue Blick auf versteckte Zusatzkosten in Form von Zusatzpaketen, die es zur Aktivierung der eSim für die Smartwatch braucht. Außerdem scheiden eSim-Tarife mit Wertguthaben und ohne Vertrag ebenfalls aus.
Zwei Smartwatches im Test
Wir haben die jeweils neuesten Smartwatches von Apple und Samsung auf die eSim-Fähigkeit geprüft. Der Test bezieht sich auf die Apple Watch Ultra sowie die Samsung Galaxy Watch7 und deren Unabhängigkeit vom Handy, Messengerdienste, Navigation und Akkulaufzeit.
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