
Handy: Strom sparen, Akku schonen
Laufzeit und Lebensdauer von Handyakkus haben sich in den letzten Jahren merkbar gesteigert. Trotzdem können Sie mit einfachen Maßnahmen einen zusätzlichen Beitrag leisten.
Displayhelligkeit. Die automatische (auch: adaptive) Anpassung der Displayhelligkeit an das Umgebungslicht ist eine stromsparende Einstellung für den Alltag. Tatsächlich kann man in manchen Situationen ohne Komfortverlust sogar noch eine Spur weiter herunterregulieren, als es die Automatik getan hat. Das geschieht dann manuell mittels Schieberegler und ist eine temporäre Einstellung. (Android: vom oberen Bildschirmrand nach unten wischen; iOS: vom rechten oberen Bildschirmrand nach unten wischen)
Dunkles Design. Zugegeben, es ist auch eine Frage des Geschmacks und der Lesbarkeit, aber sowohl die Betriebssysteme als auch einzelne Apps bieten als Option einen „Dark Mode“ an. Das ist ein Design mit dunklen, oft schwarzen Hintergründen. Speziell bei OLED-Displays, die aus zahlreichen leuchtenden Bildpunkten (Pixel) bestehen, spart dies Strom. Schwarze Pixel leuchten nämlich nicht. (Android: „Anzeige“; iOS: „Anzeige und Helligkeit)
Timeout/Automatische Sperre. Beides bezeichnet das automatische Abdunkeln des Bildschirms, nachdem Sie das Handy abgelegt haben. Die Zeit, die bis dahin vergeht, können Sie bis zu einem gewissen Grad selbst beeinflussen. (Android: „Anzeige“; iOS: „Anzeige und Helligkeit)
Always-On-Display. Einzelne (höherpreisige) Handymodelle verfügen über Always-On-Displays. Das bedeutet, dass gewisse Informationen wie etwa die Uhrzeit oder Benachrichtigungen ständig auf dem Bildschirm eingeblendet sind. Diese Funktion benötigt natürlich ebenfalls mehr Strom und lässt sich in vielen Fällen abschalten.
Bildschirm-Animationen. Einzelne (höherpreisige) Handymodelle zeigen standardmäßig verspielte Animationen oder 3D-Effekte auf dem Display, die zwar interessant anzuschauen sind, aber keinen Nutzen bieten. Auch hier lässt sich durch das Abschalten Strom sparen.
Haptisches Feedback. Es ist zwar praktisch, muss aber vielleicht nicht sein, dass das Handy bei jeder Aktion, jedem Fingertipp und jeder eingehenden Nachricht vibriert. Das haptische Feedback verbraucht Strom, gezieltes Abschalten ist daher überlegenswert. (Android: „Töne und Vibration“; iOS: „Töne und Haptik“)
Energiesparmodus. Es ist nicht sinnvoll, den Energiesparmodus des Handys dauerhaft aktiviert zu lassen, weil dieses dann nur noch im Sparbetriebe läuft und diverse Funktionen nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. Falls der Akkustand aber auf unter 20 Prozent fällt, kann diese Einstellung die Restlaufzeit deutlich verlängern. (Android: „Akku“; iOS: „Batterie“)

Hintergrundaktivität/Hintergrundaktualisierung. Mit dieser Einstellung erlaubt man Apps, im Hintergrund Aktualisierungen durchzuführen, was aber bei nicht ständig genutzten Apps gar nicht notwendig ist und den Stromverbrauch erhöht. Somit ist es auch kein Problem, die Hintergrundaktivitäten von Apps einzuschränken. (Android: „Apps“/einzelne App auswählen/„Hintergrundaktivität“ bzw. „Akku“; iOS: „Allgemein/Hintergrundaktualisierung“)
Standort/Ortungsdienste. Abgesehen davon, dass es ein gewisses Datenschutzproblem ist, wenn alle möglichen Apps auf Ihren aktuellen Standort zugreifen dürfen, ist es oft überhaupt nicht notwendig und zehrt am Akku. Grundsätzlich sollten Sie die Berechtigung jener Apps, denen Sie via GPS den Zugriff auf den Standort erlauben, immer beschränken auf: „Nur während der Nutzung“. (Android: „Standort/App-Berechtigungen“; iOS: „Datenschutz & Sicherheit/Ortungsdienste“)
Drahtlose Verbindungen. Für WLAN (WiFi) und Bluetooth gilt Ähnliches wie für die Standortermittlung via GPS: Wenn man sie gar nicht oder für einen längeren Zeitraum nicht benötigt, kann man den Akku schonen, indem man die Funktionen abschaltet. Wobei sich der WLAN- und der Bluetooth-Empfänger vorübergehend deaktivieren lassen, indem man vom (rechten) oberen Bildschirmrand nach unten wischt und auf das entsprechende Symbol tippt. Dauerhaftes Abschalten geht nur über die Handy-Einstellungen (Android: „Verbindungen“; iOS: „WLAN“ bzw. „Bluetooth“). Ein eigener Fall ist NFC, das unter anderem für kontaktloses Bezahlen verwendet wird. Diese Funktion kann man am iPhone gar nicht abschalten und bei Android-Geräten unter „Verbindungen“.

Benachrichtigungen/Mitteilungen. Einzelne Push-Benachrichtigungen, die auf dem Startbildschirm aufpoppen, sind sinnvoll und praktisch. Keinesfalls benötigt jedoch jede App die Berechtigung, solche Mitteilungen zu senden. Auch diese Funktion braucht Strom, ist oftmals störend und müllt den Bildschirm zu. (Android: „Benachrichtigungen“ bzw. bei den App-Berechtigungen; iOS: „Mitteilungen“)
WLAN. Ist das Handy in ein WLAN-Netz eingebucht, benötigt es für alle Internet-Anwendungen weniger Strom als bei Verwendung des mobilen Internets über die SIM-Karte. Wann immer es möglich ist, sollten Sie daher WLAN verwenden.
Hitze und Kälte. Der optimale Temperaturbereich für Handy-Akkus liegt zwischen 10 und 35 Grad Celsius. Alle Extreme sind schlecht für die Akkus, verkürzen die Laufzeit und die Lebensdauer. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, lassen Sie das Handy nicht im heißen Auto liegen und tragen Sie das Gerät im Winter möglichst nahe am Körper.
Laden. Fachleute raten dazu, den Ladestand nicht unter 10 Prozent sinken und über 90 Prozent steigen zu lassen. Als optimal wird ein Ladestand zwischen 30 und 80 Prozent angesehen. Auch das Aufladen über Nacht ist aus den genannten Gründen nicht empfehlenswert. Bleibt der Akku am Ladegerät, kann es sein, dass der Ladevorgang immer wieder neu anspringt, wenn der Ladestand ein wenig gesunken ist. Diese Miniaufladungen sind besonders schädlich. Kaum Einfluss auf die Akku-Lebensdauer hat hingegen kurzes Aufladen zwischendurch.
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