- Backzutaten enthalten oft künstliche Farbstoffe
- Einige davon begünstigen möglicherweise Hyperaktivität bei Kindern
Knalliger Keksschmuck
Selbst gebackenen Weihnachtskeksen können Groß und Klein nur schwer widerstehen. Sind sie noch dazu bunt verziert, ist es bei den Kids mit nobler Zurückhaltung überhaupt vorbei. Mit farbigem Streusel, schillernden Perlen oder kräftig bunter Schrift geschmückt, schmecken Kekse eben einfach noch viel besser und sind im Nu verputzt. Fragt sich nur, ob die bunte Pracht, die die Kleinen so heiß lieben, ihnen auch gut tut.
Streusel, Perlen und andere bunte Backzutaten sind oft mit Farbstoffen gefärbt, die bei entsprechender Disposition Unverträglichkeitsreaktionen (z.B. Hautausschläge) auslösen können und unter Verdacht stehen, Hyperaktivität bei Kindern zu begünstigen.
Buntes besser meiden
Laut einer 2007 von der britischen Lebensmittelbehörde FSA (Food Standards Agency) veröffentlichten Studie können die künstlichen Farbstoffe Tartrazin (E 102), Chinolingelb (E 104), Gelborange S (E 110), Azorubin (E 122), Cochenillerot A (E 124), Allurarot AC (E 129) sowie das Konservierungsmittel Natriumbenzoat (E 211) Hyperaktivität hervorrufen. Die britische Lebensmittelbehörde rät daher Eltern hyperaktiver Kinder, Lebensmittel mit diesen Zusatzstoffen zu meiden.
Tartrazin, Chinolingelb, Gelborange, Azorubin, Cochenillerot und Allurarot färben Lebensmittel gelb, orange, bis hin zu rot und dürfen so wie viele andere Zusatzstoffe jeweils nur bestimmten Lebensmitteln bis zu vorgegebenen Höchstmenge zugegeben werden. Wie viel von einem Zusatzstoff in einem Lebensmittel stecken darf, wird auf Basis des ADI-Werts (ADI steht für acceptable daily intake) festgelegt. Dieser Wert gibt an, welche Menge einer bestimmten Substanz ein Mensch pro Kilogramm Körpergewicht lebenslang pro Tag aufnehmen kann, ohne ein gesundheitliches Risiko einzugehen. Für Tartrazin beispielsweise liegt der ADI-Wert bei 7,5 mg/kg Körpergewicht, für Azorubin bei 4 mg/kg Körpergewicht.
Auch Salziges kann gefärbt sein
Tartrazin, Chinolingelb, Gelborange, Azorubin, Cochenillerot und Allurarot können in süßen ebenso wie salzigen Lebensmitteln enthalten sein. Sie werden unter anderem für Kuchen, Kekse, Speiseeis, Pudding, Brausepulver, Sirup, für gesalzene Knabberartikel aus Kartoffeln oder Getreide, (aromatisierten) Schmelzkäse, oft auch für Senf, verwendet. Wenn ein Lebensmittel Farbstoffe enthält, ist es in der Zutatenliste deklariert (z.B. Farbstoff: Chinolingelb bzw. Farbstoff: E 104).