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Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Babynahrung von Zurück zum Ursprung, die mit Äpfeln aus Österreichs Apfelregionen lockt, aber in Deutschland produziert wird. |
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Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Babynahrung von Zurück zum Ursprung, die mit Äpfeln aus Österreichs Apfelregionen lockt, aber in Deutschland produziert wird. |
Zurück zum Ursprung Apfel pur: Die Babynahrung wirbt mit Österreich-Bezug. Bild: VKI
Zurück zum Ursprung Apfel pur: "Mit Äpfeln aus Österreichs Apfelregionen" steht auf der Verpackung. Dann werden wohl sämtliche Produktionsschritte in Österreich erfolgen? Bild: VKI
Zurück zum Ursprung Apfel pur: Das ist aber nicht so. Mangels eines österreichischen Produzenten habe man sich für den nächstgelegenen Hersteller mit Sitz in Baden-Württemberg entschieden, erklärte das Unternehmen. Bild: VKI
Das steht drauf: Zurück zum Ursprung Apfel pur
Gekauft bei: Hofer
Bei Hofer gibt es Bio-Babynahrung von Zurück zum Ursprung, darunter auch Apfel pur für Babys nach dem 4. Monat. „Mit Äpfeln aus Österreichs Apfelregionen“ steht vorn auf dem Gläschen. Auf der Rückseite, im Kleingedruckten, erfährt man, dass die „Fruchtzubereitung aus 100 % Bio-Äpfeln aus österreichischer kontrolliert biologischer Landwirtschaft“ als Zwischenmahlzeit, Nachspeise oder Zugabe zum Milchbrei geeignet ist.
Bis dahin scheint alles klar. Doch dann wird es verwirrend. Denn unter dem Textblock ist eine deutsche Bio-Kontrollnummer (DE-ÖKO-007) und „Österreich Landwirtschaft“ angegeben. Wie ist das zu verstehen?
Wir fragten bei Hofer nach. Mangels eines österreichischen Produzenten habe man sich bei den Gläschen nach intensiver Recherche und Prüfung für den nächstgelegenen Hersteller von Marken-Babynahrung mit Sitz in Baden-Württemberg entschieden, erklärte das Unternehmen. Bei „Zurück zum Ursprung“ sei es wichtig, dass Obst und Gemüse verwendet wird, das den strengen Kriterien des „Prüf Nach!“-Standards entspricht. Dieser gehe über die gesetzlichen Bio-Vorgaben hinaus.
So weit, so gut. Aber wer rechnet damit, dass ein Produkt mit der Auslobung „mit Äpfeln aus Österreichs Apfelregionen“ aus Deutschland kommt? Wird mit Österreich-Bezug geworben, erwarten Konsumenten, dass die Rohstoffe aus Österreich stammen UND alle Bearbeitungsschritte in Österreich erfolgen. Andernfalls sollte nicht mit Österreich-Bezug geworben werden oder schon vorn auf der Packung deutlich sichtbar angegeben sein, wo das Produkt erzeugt wird.
Bei Bio-Produkten sind das EU-Bio-Siegel und die Angabe der Bio-Kontrollstellennummer auf der Verpackung Pflicht. Zusätzlich ist im selben Sichtfeld auch die Herkunft der landwirtschaftlichen Rohstoffe anzugeben.
Was Hofer dazu sagt, dass Zurück zum Ursprung Apfel pur in Deutschland erzeugt wird.
„Babynahrung wird in hochspezialisierten Betrieben hergestellt. Der Gesetzgeber gibt strenge Auflagen vor, z.B. hinsichtlich der Nährstoffzusammensetzung, aber auch für spezielle Produktionsprozesse und die Vermeidung von Rückständen. Diese Regelungen erfüllt für die Produktion von Gläschennahrung kein Hersteller in Österreich. Für unsere anderen Produkte wie Säuglingsmilchnahrungen sowie für die Reis- und Getreidebreie konnten wir renommierte österreichische Hersteller beauftragen.
Unsere Säuglingsmilchnahrung produzieren wir bei Agrana im niederösterreichischen Gmünd, unsere Breie werden bei Gittis in Puch (Salzburg) hergestellt. Mangels eines österreichischen Produzenten, haben wir uns im Bereich der Gläschennahrung nach intensiver Recherche und Prüfung mit Sunval für den nächstgelegenen Hersteller von Marken-Babynahrung mit Sitz im deutschen Waghäusel in Baden-Württemberg entschieden.
Bezüglich Treibhausgasemissionen bei landwirtschaftlichen Produkten möchten wir aufzeigen, dass nicht der Transport als Hauptverursacher im Fokus steht, sondern die Art der landwirtschaftlichen Produktion und somit der Inhalt des Gläschens. Daher ist es bei ,Zurück zum Ursprung‘ wichtig, dass Obst und Gemüse verwendet wird, das unseren strengen Kriterien des Prüf Nach!-Standards entspricht.
Dieser geht über die gesetzlichen Bio-Vorgaben hinaus. Unser Standard achtet u.a. auch darauf, dass kein Kupfer im Gemüsebau zur Anwendung kommt oder keine bienentoxischen Spritzmittel im Obstbau, die sonst bei Bio durchaus erlaubt sind. Daher ist es uns z.B. wichtig, dass ausschließlich unsere nachhaltigen Bio-Äpfel für die Babynahrung verarbeitet werden. Da es keinen geeigneten Verarbeiter in Österreich gibt, ist somit ein erfahrener Gläschen Hersteller in Süddeutschland der beste Kompromiss.
Bei allen Herstellern kontrollieren unsere Experten selbstverständlich die Qualität der Erzeugnisse. Infos zu unseren verarbeitenden Betrieben kommunizieren wir transparent auf der Homepage.“
HOFER KG
22. 2. 2019
Wir meinen: Lesen Sie die Etikettaufschrift von Anfang bis Ende. „Mit Äpfeln aus Österreichs Apfelregionen“ bedeutet nicht zwangsläufig, dass das Produkt auch in Österreich hergestellt wird.
Unklare Angaben verunsichern Konsument:innen. Der Hinweis "aus pestizidfreiem Anbau" ist auf der Verpackung durchgestrichen. Laut Auslobung handelt es sich aber auch nicht um einen konventionellen Salat.
Beim "Waldfrucht"-Tee von dm passen Aufmachung und Zusammensetzung nicht zusammen. Johannisbeeren sind nur zu 7 Prozent, Heidelbeeren nur zu 6 Prozent enthalten.
Die Packung des Müslis "familia Brain-Food Mindful Flakes n' Clusters" ist nicht einmal bis zur Hälfte gefüllt. Der große Überkarton lässt Konsument:innen wesentlich mehr Inhalt erwarten.
Die Packung der "Kelly's Mini Fritts Salz" ist nur rund zur Hälfte gefüllt, die andere Hälfte ist Luft. Bei der Größe des Sackerls könnte man sich locker mehr Sticks erwarten.
Die Fruchtrollen nennen sich nach der englischen Bezeichnung für Himbeeren. Zusätzlich sind Abbildungen der rötlichen Beeren auf der Packungs-Vorderseite zu sehen. Im Produkt sind diese aber nur zu ein Prozent enthalten. Hauptbestandteil sind Äpfel und Birnen.
Die weiße Schrift auf gelbem Hintergrund lässt sich nur mit Mühe entziffern. Kennzeichnungen auf Lebensmitteln müssen aber gut lesbar sein.
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