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S-Budget Avocado - Falsch gekennzeichnet

Lebensmittel-Check

Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Avocados mit falscher Herkunftsangabe.

S-Budget Avocado: Auf Schildern mit der Herkunft "Schweiz" beworben. Tatsächlich kommen die Avocados aus Chile. (Bild: Leserfoto)
S-Budget Avocado: Auf Schildern mit der Herkunft "Schweiz" beworben. Tatsächlich kommen die Avocados aus Chile. (Bild: Leserfoto)

S-Budget Avocado: Auf Schildern mit der Herkunft "Schweiz" beworben. Tatsächlich kommen die Avocados aus Chile. (Bild: Leserfoto)

Seltsame Auslobungen hinterfragen

Das steht drauf: S-Budget Avocado

Gekauft bei: Interspar

Das ist das Problem

Als Guacamole, in der Bowl, im Sushi, im Salat, in Aufstrichen – die Avocado hat in den letzten Jahren Furore gemacht. Botanisch gesehen sind Avocados auf Bäumen wachsende Beeren – also Obst. Die Früchte mit dem hohen Fettgehalt (etwa 20 %) gelten als gesund und werden vorrangig in tropischen Gebieten, z.B. in Südamerika, angebaut.

In Maßen genießen

Aufgrund der mit dem Anbau einhergehenden Waldrodungen, dem enormen Wasserverbrauch in den Plantagen, den daraus resultierenden sozialen Spannungen und nicht zuletzt auch wegen der weiten Transportstrecken von den Anbauländern in unsere Geschäft+e sollten Avocados aber nur in Maßen gegessen werden.

Avocados aus der Schweiz?

Ein aufmerksamer Konsument machte vor Kurzem eine interessante Entdeckung. Bei Interspar wurden Avocados der Eigenmarke S-Budget auf Schildern mit der Herkunft „Schweiz“ beworben.

„Ich konnte die Angaben am Preisschild gar nicht glauben: ,Avocado aus der Schweiz‘… Wie ist das möglich? Wie kann man in der Schweiz bitte Avocados anbauen – im Glashaus mit Beheizung & Co? Ob das ökologisch die ,bessere Wahl‘ ist, bezweifle ich ja. Vielleicht können Sie da etwas herausfinden!“, meinte er, als er uns das Produkt meldete.

Auch uns war bislang nicht bekannt, dass Avocados in unseren Breiten wachsen bzw. in großem Stil angebaut werden können.

Aus Chile

Wir fragten bei Spar nach. Die Avocados stammten aus Chile, nicht aus der Schweiz, erklärte das Unternehmen. Bei der Nennung des Herkunftslandes sei ein Fehler passiert. Statt CHL sei CH angegeben worden. Und so wurde aus „Chile“ die „Schweiz“.

Da glaubt man, ein Produkt einzukaufen, das nicht gar so weit gereist ist, und dann das … Solche Fehler sollten einfach nicht passieren.

Reaktion der Firma Spar

Was Spar zur falschen Herkunftsangabe auf den Schildern sagt.   

„Natürlich wachsen Avocados nicht in der Schweiz – auch nicht im Glashaus. Hier ist lediglich bei der Datenpflege ein Fehler passiert. Beim Herkunftsland wurde bei CHL das ,L‘ vergessen. Die Avocados kommen demnach aus Chile und nicht aus der Schweiz.
Wir entschuldigen uns für diesen Fehler und hoffen, wir konnten damit die Frage klären.“

SPAR Österreichische Warenhandels-AG
2. 12. 2020

Wir meinen: Auf die Herkunftsangaben auf Regal- und Werbeschildern ist nicht immer Verlass. Seien Sie bei merkwürdigen Auslobungen kritisch und melden Sie uns Ungereimtheiten.

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