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Zwei Tafeln Milka-Schokolade mit unterschiedlicher Füllmenge.
Bild: VKI/Konstantinoudi

Weniger Inhalt für Kult-Schokolade

Weniger ist mehr? Leider nein, wenn es um Shrinkflation geht. Bei diesem Phänomen wird die Menge eines Produkts verringert, während der Preis dafür gleichbleibt. Die Liste davon betroffener Produkte ist lang, nun gesellen sich auch die kultigen Milka-Tafeln dazu. 

Was versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: 

Von außen betrachtet erkennt man den Unterschied kaum. Die Länge der (bisher) 100 Gramm-Milka-Tafeln ist gleichgeblieben. Eingespart wurde demnach anscheinend in der Dicke, denn die Tafeln wiegen nun nur noch 90 Gramm. Die Veränderung ist also nicht augenscheinlich, auch wenn die Mengenangabe, anders als zuvor, nun auf der Verpackungsvorderseite angegeben wird.  

Das steht drauf: Milka (diverse Sorten) 

Gekauft im: Lebensmittelhandel 

Das ist das Problem 

Leider gehen die wenigsten Hersteller offen mit Shrinkflation in ihrem Sortiment um. Auch, wenn die Mengenangabe nun nicht mehr auf der Rückseite, sondern vorne angegeben wird, ist die Reduktion der Menge nicht besonders auffällig. Wir haben das Produkt bei Billa gefunden, dort wird es zum selben Preis wie vor der Mengenreduktion angeboten, das bedeutet eine Preissteigerung von 11 Prozent.  

Steigende Rohstoffpreise

Nicht nur die kleine Tafel ist davon betroffen, auch jene mit bisher 270 Gramm wurde auf 250 Gramm reduziert, wie es uns eine Konsumentin berichtet hat – in ihrem Fall die Sorte „Alpenmilch“. Grundsätzlich ist es nachvollziehbar, dass aufgrund von schlechten Ernten, Pflanzenkrankheiten und steigenden Logistik-Kosten die Rohstoffpreise auch für Kakao steigen. Gerade deshalb wäre es umso sinnvoller, Konsument:innen bei etwaigen Preissteigerungen oder Mengenreduktionen zu informieren.  

Füllmengenbeschriftung einer Schokotafel von Milka
Die neue Füllmenge ist zwar ausgezeichnet, ein Hinweis auf die Reduktion ist dies für die Konsument:innen allerdings nicht. Bild: VKI/Konstantinoudi

So hat es zum Beispiel Dr. Oetker mit dem Vitalis Müsli gemacht und den Disclaimer „Weniger Inhalt. Unveränderte Qualität“ für die Käufer:innen sichtlich gekennzeichnet.  

Reaktion von Mondelez

Der Hersteller beruft sich auf steigende Rohstoffpreise und versichert, über seine Kanäle über Veränderungen in Preis und Menge zu informieren.  

„Als Lebensmittelhersteller sind wir mit hohen Kosten in unserer gesamten Lieferkette 
konfrontiert, einschließlich der Kosten für bestimmte Zutaten, die wir in unseren Produkten 
verwenden. So haben sich beispielsweise die Kakaopreise in den letzten zwölf Monaten fast verdreifacht und ein Rekordniveau erreicht. Auch andere Kosten, wie Energie, Verpackung und Transport, bleiben hoch.  

Das bedeutet, dass die Herstellung unserer Produkte viel teurer ist. Wir sind uns des wirtschaftlichen Drucks bewusst, dem Konsument*innen weiterhin ausgesetzt sind, und Erhöhungen der Abgabepreise an den Handel sind für unser Unternehmen das letzte Mittel. Wir analysieren den Markt sorgfältig und kontinuierlich und versuchen, Kosten aufzufangen, wo immer wir können. In diesem schwierigen Umfeld sind wir gezwungen, verschiedene Maßnahmen zu ergreifen. Wir haben die Entscheidung getroffen, das Gewicht einiger unserer Milka Tafeln, sowohl im Standard- als auch im Großtafelsegment, anzupassen, um wettbewerbsfähig bleiben zu können und keinen Kompromiss beim Geschmack und der Qualität unserer Schokolade zu machen.  

Transparenz gegenüber unserem Konsumenten*innen hat für uns höchste Priorität. Deshalb geben wir das neue Gewicht jeder entsprechenden Tafel deutlich auf der Produktverpackung an. Anhand dieser Angabe ist das genaue Gewicht des Produkts zu erkennen, so dass diese Information vor dem Kauf zur Verfügung steht.“ 

Mondelez Österreich GmbH 

19.5.2025 

Unser Tipp

Schon vor der Mengenreduktion war Milka mit seinen Schokotafeln ein Fall für den Lebensmittel-Check. Immer wieder wurden die Tafeln mit verschiedenen Füllmengen verkauft. Achten Sie daher immer auf die Grundpreisauszeichnung und die Füllmengenangabe, um böse Überraschungen zu vermeiden.  

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