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Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: ein italienischer Rinderschinken, dessen Fleisch laut Kennzeichnung aus Brasilien stammt. |
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Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: ein italienischer Rinderschinken, dessen Fleisch laut Kennzeichnung aus Brasilien stammt. |
Bresaola della Valtellina g.g.A.; (Bild: VKI)
Bresaola della Valtellina g.g.A.: Das aufgedruckte Siegel zeigt an, der Schinken darf nur aus einer bestimmten Region kommen. (Bild: VKI)
Bresaola della Valtellina g.g.A.: Das Länderkürzel BR gibt an, das Fleisch stammt aus Brasilien. (Bild: VKI)
Bresaola della Valtellina g.g.A.: Stammt das Fleisch aus Brasilien, sollte nur "Nicht-EU" oder "Brasilien" angeführt sein. (Bild: VKI)
Das steht drauf: Bresaola della Valtellina g.g.A.
Gekauft bei: Bei Hofer erhältlich
Bresaola della Valtellina g.g.A. ist ein luftgetrockneter Rinderschinken aus Italien. Abbildungen auf der Verpackung zeigen eine italienische Landkarte mit Hervorhebung der Lombardei sowie eine mediterrane Landschaft. Die Produktbeschreibung auf der Vorderseite der Verpackung ist zudem in italienischer Sprache abgefasst. So werden wohl auch die verwendeten Rohstoffe gänzlich aus Italien stammen – oder doch nicht?
Dieses Produkt trägt das Siegel „g.g.A.“ (geschützte geographische Angabe). Der Schinken darf somit nur in einer definierten Region, hier der Lombardei (Italien), nach einer bestimmten Produktionsweise hergestellt werden. Woher die Rohstoffe für diesen Schinken kommen, lässt sich mit dem Siegel auf der Verpackung jedoch nicht erkennen.
Bei verarbeiteten Fleischprodukten muss der Hersteller die Fleischherkunft grundsätzlich nicht angeben. Auf der Produktrückseite von Bresaola della Valtellina g.g.A. kennzeichnet der Hersteller „Geburt, Aufzucht, Schlachtung und Zerlegung des Rinds“ jedoch freiwillig mit dem Länderkürzel „BR“. Das bedeutet, gemäß dem internationalen Länderkürzel stammt das verwendete Fleisch aus Brasilien. Nur die Verarbeitung dürfte laut Kennzeichnung in Italien stattfinden.
Würde jemand brasilianisches Fleisch darin vermuten, wenn die Verpackung auf den ersten Blick so wirkt, als handle es sich um ein italienisches Produkt? Noch dazu stammt der Rinderschinken immerhin aus einem Supermarkt, der stark mit Regionalität wirbt.
Da die „primäre Zutat“, also das Rindfleisch, nicht aus Italien stammt, ist der Hersteller verpflichtet, die tatsächliche Herkunft auf der Verpackung anzugeben. Unserer Meinung nach ist diese Kennzeichnung „aus der EU – Nicht EU“ allerdings nicht korrekt. Stammt das Fleisch gänzlich aus Brasilien, so sollte auf der Packung auch nur „Nicht EU“ oder „Brasilien“ angegeben werden.
Laut der Firma Hofer handelt es sich um ein fehlerhaftes Etikett. Ob das Fleisch in dieser Packung nun tatsächlich aus Brasilien stammt, lässt sich aus der Rückmeldung auf unsere Nachfrage nicht herauslesen. Erfreulich ist aber die Ankündigung, dass Hofer für dieses Produkt künftig Fleisch aus der EU verwenden will. Wir bleiben dran!
Was Hofer zur Herkunft des Produktes sagt.
„Wir haben umgehend unseren Lieferanten sowie unser externes Prüflabor kontaktiert und mussten leider feststellen, dass es sich in diesem Fall tatsächlich um ein fehlerhaftes Etikett handelt. Wir bedanken uns diesbezüglich vielmals für Ihren Hinweis und dürfen Ihnen versichern, dass wir bereits mit Hochdruck an der Korrektur arbeiten. Künftig wird für unseren Bresaola della Valtellina I.G.P ausschließlich Fleisch aus der EU verarbeitet, was dann auf der Rückseite natürlich korrekt mit „aus der EU“ gekennzeichnet wird. Ebenfalls wird das Etikett auf der Vorderseite in Deutsch übersetzt und um einen klaren Hinweis zur Herkunft des Fleisches ergänzt.“
Hofer KG
15. 02. 2021
Wir meinen:
Einige Hersteller geben freiwillig die Herkunft der verwendeten Rohstoffe an. Lesen Sie auf der Verpackung des Produktes genau nach. Ungereimtheiten können Sie uns gern melden.
Rinderschinken Bresaola von Hofer 12/2021
https://konsument.at/bresaola-della-valtellina-gga-jetzt-mit-fleisch-aus-der-eu/64759
Österreichische Marillen bereits Anfang Mai im Handel? Das ist selbst bei bestem Wetter unmöglich. Spar bewirbt jedoch spanische Marillen mit rot-weiß-roter Flagge und der Auslobung „Qualität aus Österreich“!
Kaum zu lesen – die Zutatenliste auf der Getränkedose der Sorte "2B Relaxed" in weißer Schrift auf gelbem Hintergrund. Zudem: Unzulässige gesundheitsbezogene Angaben und hoher Koffeingehalt, der nicht gekennzeichnet ist.
Der Hersteller hat die Kennzeichnung „vegetarian“ entfernt. Gut so, denn der Fetakäse im vermeintlich vegetarischen Fertiggericht „delitaly’s foodies Couscous mit Feta, Oliven und Kichererbsen“ dürfte tierisches Lab enthalten.
Die Bewerbung der „Snack Stixx Classic Dauerwurststicks“ irritiert: Ein Snackwürstchen gibt sich als „Vitamin C-Quelle“ aus, dabei ist Ascorbinsäure bei Wurstwaren üblich. Werbeschmäh oder ist das Würstchen gesünder als andere?
Der Ja! Natürlich Bio Eiaufstrich besteht nicht hauptsächlich aus Eiern, sondern ebenso aus Soja. Darauf gab es ursprünglich keinen Hinweis. Dieser ist jetzt vorhanden. Billa hat zudem die schlechte Lesbarkeit der Zutatenliste verbessert und verwendet schwarze statt weißer Schrift.
"Mit Sonnenblumenöl" steht auf der Verpackung der Kartoffelchips "Penny Chips Salz". Die Lieferung aus der Ukraine ist aber kriegsbedingt eingeschränkt, deshalb setzt die Herstellerfirma kurzfristig Palmöl ein. Verständlich, aber nicht deutlich gekennzeichnet – der Hinweis sollte gleich auf der Schauseite zu sehen sein.
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