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Internet sicher nutzen: allgemeine Verhaltenstipps - Handeln statt fürchten

Die permanente Anbindung ans Internet ist heute ­selbstverständlich, hat aber auch ihre Schattenseiten. Wir alle müssen und können unseren ­Beitrag dazu leisten, dass die Vorteile weiterhin überwiegen.

Umsicht und Hausverstand

Ob Spam- oder Phishing-Mails, ob Viren­attacken, Abzockversuche oder das Ab­saugen persönlicher Daten – jeder von uns war schon mit den Schattenseiten des Internets konfrontiert, die mittlerweile nicht nur ­unsere Computer, sondern auch unsere Smartphones und Tablets betreffen. Ent­gehen kann man all dem natürlich, indem man sich aus der schönen neuen Technikwelt heraushält. Andernfalls muss man aktiv dazu beitragen, sich selbst und andere vor den möglichen Bedrohungen zu schützen – nicht durch übertriebene Ängstlichkeit, sondern durch Umsicht und sinnvolle Maßnahmen.

Neuauflage "Internet sicher nutzen"

Einige davon haben wir in den KONSUMENT-Ausgaben der vergangenen Monate be­sprochen. Nun haben wir diese und viele weitere Schritte in der komplett überarbeiteten 3. Auflage des Buches "Internet sicher nutzen“ zusammengefasst. Darin finden Sie leicht verständliche Handlungsanleitungen für die sichere Internetnutzung auf allen ­Ihren Ge­räten – vom Virenschutz über die Daten­sicherung und das sichere Bezahlen bis hin zum anonymen Surfen und zur Eindämmung des Informationsflusses an Dritte.

Wichtige Maßnahmen

Zu den wichtigsten Maßnahmen, auf die wir im Buch detailliert eingehen, gehören (dem Anwendungsbereich entsprechend):

Sicher surfen

Surfen

  • Nicht vertippt: Vergewissern Sie sich, dass manuell ein­gegebene Internetadressen vollständig und fehlerlos sind.
  • Suchmaschine: Sollte eine Adresse ins Leere führen, dann geben Sie den Namen der gesuchten Seite am besten in Ihre gewohnte Suchmaschine ein.
  • Lockvogel: Sollte die Adresse zu einer Seite führen, deren Inhalt offensichtlich nichts mit dem eigentlich Gewünschten zu tun hat oder die lediglich eine Reihe von Links zum ­Thema enthält, dann vermeiden Sie es, darauf zu klicken, und versuchen Sie es neuerlich mit Ihrer gewohnten Suchmaschine.
  • Bezahlte Werbung: Beachten Sie, dass in vielen Suchmaschinen die zwei bis drei Top-Treffer bezahlte Werbeanzeigen sind, die meist nur unauffällig als solche gekennzeichnet sind. ­Klicken Sie bevorzugt auf die weiter unten in der Liste angeführten Treffer.
  • Abmelden: Bedenken Sie, dass Sie den Anbietern die Nachverfolgung Ihrer Aktivitäten im Internet erleichtern, wenn Sie dauerhaft mit ­Ihrem Benutzerkonto angemeldet bleiben (z.B. bei Facebook oder Amazon). Sinn­voller ist das Anmelden bei Bedarf sowie das ­bewusste Abmelden danach. Deaktivieren Sie daher auch Anmeldeoptionen wie „Auf ­diesem Computer angemeldet bleiben“.
  • Werbung: Sofern Sie keinen Werbeblocker verwenden (z.B. Adblock Plus), der einen Großteil der Anzeigen ausblendet, finden Sie auch auf vielen Internetseiten massenhaft ­Werbung – zum Teil sehr auffällig, zum Teil kaum als werbliche Einschaltung wahrnehmbar mitten im Text. Schauen Sie ­besser zweimal, bevor Sie auf einen (Download-)Link klicken, denn es könnte der falsche sein.
  • Kontrolle: Stellen Sie den Mauszeiger ohne zu klicken auf einen Link, dann zeigt der Browser ­üblicherweise in einem Feld links unten an, wohin der Link tatsächlich führt (in Apples Safari-Browser müssen Sie dazu einmalig »Darstellung/Statusleiste einblenden« anklicken).
  • Domain-Highlighting: In der Adresszeile des Browsers wird die ­Domain, also der Hauptbestandteil der ­Internetadresse, schwarz hervorgehoben (= Domain-Highlighting, z.B. www.konsument.at/handytest). Sollte die aufgerufene Adresse nicht die erwartete Seite zeigen, dann löschen Sie alle dahinter folgenden Bestandteile und ver­suchen Sie es mit der Hauptadresse, um dann über die Links auf der Startseite oder die Suchfunktion doch noch das Gewünschte zu finden (in Apples Safari-Browser müssen Sie zuvor unter »Safari/Einstellungen/Erweitert« ein Häkchen vor „Vollständige Adresse der Web­site anzeigen“ setzen).
  • Nut­zungsbedingungen: Wenn Sie sich auf einer Seite persönlich regis­trieren müssen, dann lesen Sie vorher die Nut­zungsbedingungen zumindest dahingehend, ob Sie eine zeitliche Bindung und/oder eine finanzielle Verpflichtung eingehen.
  • Https: Achten Sie – nicht nur bei der Registrierung, sondern bei jeder Eingabe Ihrer Nutzer­daten – auf die Verschlüsselung der Seite, erkennbar am Kürzel "https" und am Vorhängeschloss-Symbol.

E-Mails

E-Mails

  • Deaktivieren Sie das automatische Laden von Grafiken und Bildern in E-Mails sowie die E-Mail-Vorschau.
  • Datei-Anhang: Öffnen Sie keinesfalls Dateianhänge in ­E-Mails unbekannter Herkunft und klicken Sie auf keinen darin angegebenen Link.
  • Offene Rechnung: Seien Sie auch bei E-Mails scheinbar bekannter Herkunft vorsichtig, falls Sie dort zur Bekanntgabe heikler Daten oder zur Begleichung offener Forderungen, die Sie nicht nachvollziehen können, aufgefordert werden.
  • Rückfrage: Steigen Sie nicht über einen in der E-Mail enthaltenen Link, sondern direkt im Browser über Ihr Benutzerkonto in die Internetseite ein und klären Sie notfalls durch Rückfrage die Echtheit der E-Mail.
  • Zweite Mailadresse: Verwenden Sie für die Anmeldung zu Newslettern oder auf Internetseiten nicht Ihre Haupt-Mailadresse, sondern eine ­weitere Adresse, die Sie ausschließlich für solche Zwecke einsetzen.
  • Geldgeschenk: Und denken Sie immer daran: Aus welchem vernünftig erklärbaren Grund sollte Ihnen eine wildfremde Person Geld schenken oder sollten Sie bei einer ausländischen Lotterie Geld gewonnen haben (davon ­abgesehen, dass die Teilnahme an aus­ländischen Lotterien von Österreich aus ver­boten ist)?

Onlinebanking

Onlinebanking

  • Zu Hause: Erledigen Sie Zahlungen und Bank­ge­schäfte im Internet bevorzugt in Ihren ­eigenen vier Wänden oder Ihrem eigenen (mobilen) Netz. Öffentliche WLAN-Hotspots sind zwar praktisch, aber unsicher, weil man nie wissen kann, wer sich sonst noch in diesem Netz aufhält und eventuell den Datenverkehr mitliest. VPN-Dienste (z.B. PrivateTunnel oder Cyberghost) sind eine Alternative.
  • Smartphone: Trennen Sie die Beauftragung der Über­weisung und den Erhalt der mobilen TAN durch die parallele Nutzung von Computer und Smartphone.

Onlineshopping

Onlineshopping

  • Screenshots: Dokumentieren Sie alle Bestellschritte sowie die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Händlers mit Screenshots.
  • Überweisung: Leisten Sie keine Vorauszahlungen per Überweisung, außer Sie selbst oder Ihnen bekannte Personen haben bereits ein­deutig positive Erfahrungen mit dem Verkäufer gemacht.
  • Im System: Vermeiden Sie es, die auf Verkaufsplatt­formen vorgesehenen internen Kommunikations- und Zahlungswege zu umgehen, nur weil Sie von einem Anbieter dazu aufgefordert werden.
  • Verhindert? Wenn Sie selbst auf einer Verkaufsplattform inserieren: Misstrauen Sie (auslän­dischen) Interessenten, die unter allen ­Umständen das von Ihnen angebotene Produkt kaufen wollen und auf Mittels­männer, Transportfirmen etc. verweisen, weil sie angeblich persönlich verhindert sind.

Benutzerkonten

Benutzerkonten

  • Sicherer: Wählen Sie, wo es möglich ist, die Zwei-Faktor-Authentifizierung zur Absicherung Ihrer Online-Accounts, also die zweistufige Anmeldung mit Passwort und Code.
  • Telefonnummer: Hinterlegen Sie unbedingt eine Telefonnummer und/oder eine alternative E-Mail-Adresse (angelegt bei einem anderen Anbieter bzw. alternativ die Adresse einer Person aus Ihrem näheren Umfeld), damit Sie im Notfall von Ihrem Anbieter über ­verdächtige Vorgänge auf Ihrem Konto ­benachrichtigt werden können. Anbieter wie Google, Apple, Microsoft oder Facebook verständigen einen mittlerweile über jede Anmeldung, die über einen "unbekannten“ Browser erfolgt, auch wenn man sie selbst vorgenommen hat. Sie sollten diese Benachrichtigungen keinesfalls deaktivieren, denn nur so behalten Sie den Überblick. Bei allen diesen Anbietern ­können Sie online auch überprüfen, welche Geräte gerade aktiv angemeldet sind bzw. es in der Vergangenheit waren.
  • Passwörter: Verwenden Sie keinesfalls identische oder sehr ähnliche Passwörter für verschiedene Benutzerkonten.

Buchtipp: "Internet sicher nutzen"

Internet sicher nutzen, 3., aktualisierte Auflage

www.konsument.at/internet-sicher

Viren, Phishing, Internet-Betrug: Die Risiken der virtuellen Welt können sehr reale unangenehme Auswirkungen haben. Dabei gibt es einfache Mittel und Wege, seine Daten und die Privatsphäre zu schützen. Unser Buch bietet leicht verständliche Anleitungen für die sichere Nutzung von Computer und Internet.

Aus dem Inhalt

  • Sicherheit und Browsereinstellungen
  • Virenschutz und Spamabwehr
  • Online-Zahlung ohne Risiko
  • WLAN sicher betreiben
  • Surfen ohne Datenspuren
  • Betrugsversuche erken

Flexcover, 2017, 224 Seiten, € 19,90 + Versand; ISBN 978-3-99013-062-9

Internet sicher nutzen 2. Auflage

 

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