Eiserne Reserven
Längerfristig gebundenes Geld ist nur mit finanziellen Einbussen wieder erhältlich. Deshalb sollten Sie für den Fall unerwarteter Ausgaben (z.B. Reparaturen) immer über Reserven auf einem täglich fälligen Sparbuch verfügen. Die Höhe dieser „eisernen Reserve“ sollte zumindest den doppelten Betrag betragen, der in Ihrem Haushalt in einem Monat ausgegeben wird; anstrebenswert wären zirka drei monatliche Haushaltsnettoeinkommen.
Ein zweiter Teil der Reserve dient für mittelfristige Aufwendungen. Dafür ziehen Sie alle finanziellen Belastungen der nächsten Jahre, also die Lebensdauer großer Elektrogeräte, Wohnungseinrichtung oder die Anschaffungskosten eines neuen Autos heran. Für die Anlage dieser mittelfristigen Reserve sind Kapitalsparbücher ideal.
Kosten von Sparbüchern
Auch bei Sparbüchern sind Sie nicht mehr von Kosten verschont. Neben Schließungsgebühren sind einige Institute dazu übergegangen, Kontoführungsgebühren zu verrechnen. Diese Kontoführungsgebühren können - vor allem bei niedrigen Spareinlagen - den Zinsertrag drastisch reduzieren. Wechseln Sie zu Instituten, die keine derartige Gebühr verrechnen. Über Kontoführungsgebühren verhandeln Banken nicht, über die Höhe der Schließungsgebühren lässt sich aber sehr wohl reden.
Vorsicht vor zu hohen Zinssätzen
Vorsicht vor einem Institut, das auf Sparguthaben deutlich höhere Zinsen als die Konkurrenzinstitute anbietet. Höhere Zinsen bedeuten unter Umständen ein höheres Risiko.
Verzinsung frühestens am Tag danach
Die Verzinsung beginnt mit dem Wertstellungstag, das ist der nach der Einzahlung folgenden Tag. Geldinstitute verzinsen Beträge, die innerhalb von 14 Tagen abgehoben werden nicht. Auszahlungen gehen stets zu Lasten der zuletzt einbezahlten Beträge.
Sparbuchzinsen kontrollieren
Die Formel für die Berechnung von Sparzinsen (Habenzinsen) lautet: (Kapital x Tage x Zinssatz)/36.000. Banken berechnen bei der Verzinsung den Monat mit 30, das Jahr mit 360 Tagen. Abhebungen reduzieren den Kontostand am selben Tag, Einzahlungen verzinst die Bank erst am nächsten Tag. Ein Beispiel: Sie eröffnen am 17. August 2001 ein Sparbuch mit einer Einlage von 2.000 Euro (27.520,60 Schilling) zu einem Zinssatz von 1,5 Prozent.
Sie rechnen jetzt: Bis zum Jahresende sind es nach dem Berechnungsschema der Bank 133 Tage (13 + 30 +30 + 30 + 30). Sie ergeben sich aus der Addition der jeweils 30 Tage der Monate September, Oktober, November und Dezember, sowie von 13 August-Tagen. Da Einzahlungen am Tag nach der Einzahlung wirksam werden, beginnt die Verzinsung erst mit 18. August. Das Monat hat für die Bank dreißig Tage, wodurch im August 13 Tage für die Zinsberechnung anfallen. Die Rechnung lautet: 2000 (Euro Kapital) x 133 (Tage) x 1,5 (Prozent Zinssatz) – das Ergebnis dividiert durch 36.000. Das ergibt einen Bruttozinsertrag von 11,08 Euro (152,51 Schilling). Davon gehen 25 Prozent Kapitalertragssteuer an das Finanzministerium; es bleiben Zinserträge in Höhe von 8,31 Euro (114,38 Schilling).