Zum Inhalt
EZB-Tower, dahinter Illustrationen von Münzen, Prozentzeichen und roter Pfeil der nach unten zeigt
Wohin geht die Zinsentwicklung in Europa? Bild: Cheer-J-ane, Westlight / Shutterstock.com; Montage: VKI

Zinsentwicklung: Was kommt auf uns zu?

premium

Wie geht’s mit den Leitzinsen der EZB weiter? Und wie entwickeln sich Kredit- und Sparzinsen? Wir wagen einen vorsichtigen Blick in die Kristallkugel.

Die erfreuliche Nachricht: Die Zeiten davongaloppierender Inflationsraten dürfte Europa hinter sich gelassen haben. Vorausgesetzt natürlich, es passieren keine geopolitischen Supergaus. Momentan gehen Expert:innen aber davon aus, dass in der Eurozone eine durchschnittliche Jahres-Inflationsrate von 2,0 Prozent innerhalb der nächsten ein, zwei Jahre wieder erreichbar ist. 

Zuletzt, im Juli, lag die Eurozone bei 2,6 Prozent Teuerung. Mit einer Infla­tions­rate von 2,9 Prozent (harmoni­sierter VPI) liegt Österreich im EU-Mittelfeld. 

EZB-Leitzinsen: Kehrtwende im Juni

Diese erfreuliche Entwicklung hat natürlich auch die Europäische Zentralbank (EZB) genau im Blick. Ein, wenn nicht das wichtigste Ziel der EZB lautet: eine stabile Inflation von 2,0 Prozent. Darauf richten die Zentralbanker ihr größtes Augenmerk.

Eines der wichtigsten Instrumente der EZB, die Inflationsraten zu beeinflussen, sind die Leitzinsen. Sind sie niedrig, ­leihen sich die Banken gerne viel Geld von der EZB und geben es an Unternehmen und Private weiter. Viel Geld im Umlauf bedeutet einen brummenden Wirtschaftsmotor, eine gute Konjunktur. Billiges Geld bedeutet aber auch steigende Inflation.

Zinsvergleich Eurozone vs USA
Bild: leitzinsen.info

Weitere Zinssenkungen erwartet

Um die zweistelligen Inflationsraten der jüngeren Vergangenheit einzufangen, erhöhte die EZB entsprechend die Leitzinsen schrittweise auf 4,5 Prozent. Und machte im Juni eine Kehrtwendung: Sie senkte den Leitzins auf 4,25 Prozent. Wobei Kehrtwendung wohl übertrieben ist, denn die EZB-Volkswirte bleiben vage, was ihre mittelfristige Strategie anbelangt. Zu unsicher sind die konjunkturellen und geopolitischen Prognosen.

Marktbeobachter:innen gehen jedenfalls davon aus, dass es heuer noch die eine oder andere Zinssenkung zu vermelden geben wird.

Übrigens fällt die EZB ihre Zinsentscheidung im sogenannten EZB-Rat zu vorher festgelegten Terminen. Die nächsten Termine sind 12. September, 17. Oktober und 12. Dezember. Es lohnt sich, diese im Auge zu behalten – vor allem dann, wenn Entscheidungen im Bereich Kredit oder Geldanlage anstehen.

Premium

Weiterlesen mit KONSUMENT-Abo:

  • 24-Stunden-Ticket
    oder
  • Online-Flatrate

Zugriff auf alle Artikel und Testergebnisse schon ab 3,75 Euro/Monat

Jetzt weiterlesen

Bereits registriert? Hier anmelden.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Aktien und Fonds: Sicherer als ihr Ruf

Aktien und Fonds: Sicherer als ihr Ruf

Österreichische Privatanleger:innen sind auf Vorsicht bedacht und machen bisweilen einen großen Bogen um die Börse. Das wäre nicht nötig, denn Aktien und Fonds sind sicherer als ihr Ruf.

Was tun bei steigenden Kreditzinsen?

Was tun bei steigenden Kreditzinsen?

Häuslbauer:innen, die einen variabel verzinsten Kredit abgeschlossen haben, sind zuletzt unter Druck geraten: Steigende Zinsen haben den Kredit verteuert. Was tun?

Immobilienkauf Österreich: Tipps zur Finanzierung premium

Immobilienkauf Österreich: Tipps zur Finanzierung

Sie wollen eine Wohnung oder ein Haus kaufen? Es hapert aber noch am Grundwissen zur Finanzierung? Hier sind Sie genau richtig. Wir geben Tipps zum Immobilienkauf in Österreich, insbesondere alles rund ums Thema Kredit und Zinsen.

Amazon: Klage erfolgreich - VKI gegen Goliath

Wir vom VKI gehen gegen Unternehmen vor, die sich nicht an das Gesetz halten. Dabei machen wir selbst vor Weltkonzernen nicht Halt, wie jetzt auch der Versandriese Amazon erfahren musste.

Kommentieren

Sie können den Text nach dem Abschicken nicht nachträglich bearbeiten, Länge: maximal 3000 Zeichen. Bitte beachten Sie auch unsere Netiquette-Regeln.

Neue Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern veröffentlicht werden.

Anmelden

0 Kommentare

Keine Kommentare verfügbar.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang