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ITS Billa Reisen - Urlaub auf Pump

„Bequeme Teilzahlung“ auf ITS-Reiseangebote für Kunden des Universal-Versandes.

„Heute gibt es schon alles auf Kredit – warum nicht auch Urlaub?“ So begründet Martin Fast, Verkaufsleiter bei ITS Billa Reisen, den jüngsten Coup des aufstrebenden Reiseveranstalters. Um einen solchen Reisekredit in Anspruch nehmen zu können, muss man allerdings Kunde des Universal-Versandes sein. Dieser kooperiert mit ITS und wickelt die Teilzahlung ab – und zwar zu den dort üblichen Konditionen.

Und die haben es in sich. Pro Jahr werden rund 20 Prozent Zinsen verrechnet, unabhängig von der Betragshöhe. Beispiel: Bei einem Rechnungsbetrag von 1000 Euro werden 200 Euro sofort fällig, der Rest kann in 12 Monatsraten à 73,48 Euro abgestottert werden. Das ergibt einen Zinssatz von 20,1 Prozent.

Das ist etwa das Dreifache dessen, was ein normaler Bankkredit kostet. Selbst eine Kontoüberziehung ist um die Hälfte billiger. „Wir sind keine Bank“, stellt Universal-Geschäftsführer Klaus-Jürgen Michel dazu trocken fest. Man wolle nur jenen Kunden, die daran interessiert seien, diese Möglichkeit einräumen. Auffallend ist, dass „Reisen auf Kredit“ von beiden Partnern fast so wie ein ungeliebtes Kind behandelt wird. Auch ITS will dieses Angebot nicht groß herausstreichen. Verkaufsleiter Fast: „Wenn es Kunden gibt, die das wollen, bieten wir diese zusätzliche Serviceleistung an; wir leiten sie aber gleich an den Universal-Versand weiter.“

Vielleicht liegt diese Vorsicht darin begründet, dass man sich nicht dem Vorwurf aussetzen will, Leute, die sich einen teuren Urlaub eigentlich nicht leisten können, in die Schuldenfalle tappen zu lassen. Das ist jedenfalls der Grund, warum Verbraucherschützer in Deutschland wie in Österreich vor dem Urlaub auf Pump warnen. Kredite seien zur Anschaffung langlebiger Wirtschaftsgüter sinnvoll, aber nicht für Freizeitaktivitäten, die nur einen sehr kurzfristigen Nutzen darstellen – man will ja nächstes Jahr wieder auf Urlaub fahren.

Ein (theoretischer) Vorteil der Teilzahlung: Im Fall einer Reklamation wäre man in einer besseren Verhandlungsposition, weil man die (Rest-)Zahlung zurückhalten könnte. Aber auch da ist die hohe Zinsenbelastung zu berücksichtigen.

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